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23. Juli 2024

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Patentamt will Start-ups helfen

Patentamt will Start-ups helfen© piqs.de/lai masriera

Gründer denken oft nicht daran, sich um ihre Markenrechte zu kümmern. Ein schwerer Fehler, meint das Österreichische Patentamt und bietet Unterstützung an.

Das Österreichische Patentamt ermutigt Start-ups, sich stärker für den Schutz ihres geistigen Eigentums einzusetzen. „Viele tun es nicht, haben oft keine Zeit dafür“, sagt die Patentamtspräsidentin Mariana Karepova. Dabei wäre es gerade für Gründer wichtig, ihre Rechte zu schützen, damit ihre Ideen nicht von anderen kopiert oder gar gestohlen werden. Zugleich müsse man aber auch über bestehende Marken und Patente Bescheid zu wissen, um selbst nicht die Rechte anderer zu verletzen.

Marken schützen
Auf jeden Fall sollten Start-ups ihre Marke und ihre technischen und kreativen Lösungen schützen, empfiehlt die Patentamtspräsidentin. Das sei weder kompliziert noch teuer: Die provisorische Patentanmeldung kostet 50 Euro, die Registrierung einer nationalen Marke 372 Euro. Das Patentamt bietet auch eine Fast-Trac-Anmeldung für Wort-, Wortbild- oder Bildmarken an, damit Gründer schnell ihre Marke schützen lassen können.
Auch in Sachen Recherche über bestehende Rechte kann das Patentamt für Gründer eine Hilfe sein, denn ab sofort bietet es einen Facebook-Messenger-Chatbot an, der diese Aufgabe automatisiert übernimmt. Der „Albert Patent Bot“ prüft Marken, indem er internationale Markendatenbanken mit 40 Millionen Brands durchsucht. Er ist der erste Chatbot im Bundesdienst. Die Stadt Wien bietet bereits einen WienBot an.

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APA-Science/red, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017

Die Rettungsgasse im Internet

Die Rettungsgasse im Internet© piqs.de/cyrus

Ein neues Protokoll soll im Katastrophenfall die Kommunikation im WWW verbessern.

Während in der realen Welt die Rettungsgasse den Einsatzkräften im Notfall schnelleres Vorankommen sichert, bleiben im Internet kritische Datenströme im Katastrophenfall oft im Chaos stecken. Um Abhilfe zu schaffen, entwickeln Forscher am Rochester Institute of Technology (RIT) ein neues Netzwerk-Protokoll.
"Bei einem Notfall Daten im Internet zu teilen, ist wie zu versuchen, während der Stoßzeit mit einem Jet durch die Straßen zu fahren", sagt Jennifer Schneider, Professorin am College for Applied Science and Technology des RIT. Denn für Notfallhelfer und deren Kommandozentralen wären im Katastrophenfall oft sehr hohe Datenvolumen wichtig und nützlich, wie beispielsweise Umgebungskarten, oder Einsatzpläne. Die Netzwerke in der Region sind aber unter anderem durch Social-Media-Unterhaltungen ohnehin schon stark beansprucht und oft auch grundlegender gestört.

Schneller wieder verbunden
"Es ist normal, dass Verbindungen und Router ausfallen und wenn sich die Netzwerktopografie verändert, können Datenpakete verzögert, umgeleitet oder verloren werden", erklärt Nirmala Shenoy, Informatik-Professorin am RIT. Eben diese Probleme will das Team mit seinem "Multi Node Label Routing" (MNLR) genannten Protokoll minimieren. Dieses nutzt die an Router vergebenen Labels, um potenzielle Verbindungen zu finden. Falls eine Verbindung oder ein Netzwerkknoten gestört ist, sucht es zudem sofort nach einer anderen Verbindung. Damit unterscheidet es sich vom vor bald 30 Jahren für damals noch viel einfachere Netze konzipierten Internet-Routing-Protokoll BGP.
Die Forscher haben Daten über 27 Knoten ausgetauscht. Dabei hat sich MNLR nach nur 30 Sekunden vom Versagen einer Verbindung erholt, sechs Mal schneller als BGP. Das zeigt, dass das neue Protokoll Daten bei Netzwerkstörungen schneller und zuverlässiger übertragen kann.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017

Beamte wie Mittel- und Höherverdiener haben es gut ...

Beamte wie Mittel- und Höherverdiener haben es gut ...© Bilderbox.com

... Vollzeitjobs mit niedrigen Einkommen haben es schlecht.

Die grundsätzlich positive Steuerreform des Jahres 2016 hat auch etliche unerwartete Schattenseiten. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Forschungsarbeit der agenda-austria.

Die Wirtschaftswissenschafter Michael Christl, Monika Köppl-Turyna und Dénes Kucsera haben die Auswirkungen der vielfach als großen Wurf gefeierten Steuerreform des Jahres 2016 untersucht. Die Bilanz fällt gemischt aus. Als positiv zeigt sich, dass Personen mit einem jährlichen Nettoeinkommen zwischen 20.000 und 40.000 Euro besonders stark von der Reform profitieren. Die angekündigte Entlastung niedriger und mittlerer Einkommen hat also stattgefunden. Ebenso positiv: Auch Lehrlinge steigen gut aus, weil bei ihnen zusätzlich zur Steuerreform die Sozialversicherungsbeiträge gesenkt wurden.

Negative Effekte
Als Gewinner der Steuerreform können auch Beamte gelten: pensionierten Beamten bringt die die Steuerreform ein im Schnitt um 4,05 Prozent höheres Jahreseinkommen. Noch im Dienst stehende Beamte können sich über eine Steigerung von 3,9 Prozent freuen. Einen negativen Effekt orten die Autoren bei der erhöhten Steuergutschrift für Personen mit niedrigem Einkommen: Sie fördert niedrig bezahlte Teilzeitarbeit. Im Interesse der Allgemeinheit wären aber gut bezahle Vollzeitjobs sinnvoller, weil sie eher in der Lages sind, über Steuern und Versicherungsbeiträge den Sozialstaat zu finanzieren.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017

Österreichweite Abdeckung bei Breitband-Internet bis 2020

Österreichweite Abdeckung bei Breitband-Internet bis 2020© BMVIT_Zinner

Ein aktueller Bericht der deutschen WIK-Consult und des WIFO stellt Österreich beim Breitbandausbau ein gutes Zeugnis aus, empfiehlt aber bessere Fördermaßnahmen.

Österreich wird das Ziel, einer flächendeckenden Versorgung mit Breitband-Internet bis 2020 aller Voraussicht nach erreichen. Das stellt eine aktuelle Studie der Forschungsinstitute WIK-Consult und WIFO fest.Von der für diesen Zweck reservierten Breitbandmilliarde wurde bislang rund ein Fünftel verbraucht. Damit der verbleibende Betrag zielgerichtet ankommt, empfehlen die Studienautoren eine schnellere Abwicklung der Fördermaßnahmen.
Während derzeit noch bis zu achtzehn Monate von der Antragstellung bis zur Bewilligung vergehen, sollen es in Zukunft maximal zehn Monate sein. Außerdem empfiehlt der Bericht mobile Beratung vor Ort für interessierte Gemeinden und eine Fokussierung auf den Glasfaserausbau, um den neuen Mobilfunkstandard 5G vorzubereiten.

Am richtigen Weg
Das zuständige Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie will die empfohlenen Maßnahmen zeitnah umsetzen: „Der Bericht zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden aber an einigen Schrauben drehen, damit unsere Breitbandmilliarde unkompliziert, schnell und zielgenau dort ankommt, wo sie gebraucht wird“, sagt Bundesminister Jörg Leichtfried.
Die Studie hat auch die volkswirtschaftlichen Effekte des Breitbandausbaus untersucht. Demnach bringt eine Milliarde an Investitionen in den Breitband-Ausbau eine Wertschöpfung von 1,2 Milliarden Euro. Die bisher ausgeschütteten 204 Millionen Euro an Fördergeldern haben private Investitionen in der Höhe von 503 Millionen Euro ausgelöst. Insgesamt können laut der Studie durch den Breitbandausbau rund 40.000 Arbeitsplätze in Österreich geschaffen und gesichert werden.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017

Speeddating mit Medien

Speeddating mit Medien© Bilderbox.com

Niederösterreichs Gründeragentur RIZ will die Medienpräsenz von Start-Ups mit einem neuen Format unterstützen.

Damit Gründer und Jungunternehmer besseren Kontakt zu Medien finden, hat Niederösterreichs Gründeragentur RIZ ein „PR.Start-Up.Speed.Dating“ ins Leben gerufen. Die Auftaktveranstaltung fand im RIZ Wr. Neustadt statt. Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav betonte dabei, dass das Land Niederösterreich Start-ups nicht nur bei der Gründung unterstützt, sondern auch bei der Kommunikation nach außen. Das neue Format sei besonders innovativ, weil es, anders als viele Medienseminare, direkten Kontakt zu realen Journalisten schafft. In Zukunft sollen die „PR.Start-Up.Speed.Datings“ in allen Vierteln Niederösterreich über die jeweiligen RIZ-Regionalstellen angeboten werden.

Gründer aus ganz Niederösterreich
Bei der ersten Veranstaltung waren jedenfalls Gründer aus ganz Niederösterreich anwesend: Das Waldviertel wurde von der Graffitikünstlerin Sarah Kupfner aus Gars am Kamp vertreten, der Zentralraum durch den Sportartikelhändler Christoph Mitterböck aus Wilhelmsburg, das Industrieviertel durch Robert und Jennifer Horvath, die in Wiener Neustadt Architekturvisualisierungen anbieten, sowie durch Karin Schindler und Andrea Grob, die eine Pferdesport-Plattform in Biedermannsdorf laufen haben. Das Weinviertel vertrat der Tischler Martin Schneider aus Würnitz.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017

Innovation und Modernisierung des Kartons

Innovation und Modernisierung des Kartons © piqs.de/gisi

Die Hersteller von Produkten aus Papier und Karton stellen sich der Digitalisierung und blicken positiv auf das laufende Geschäftsjahr.

„Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert“, ist Georg-Dieter Fischer, der Obmann des Fachverbands PROPAK, der die die Hersteller von Produkten aus Papier und Karton vertritt, überzeugt. „Wir sollten die Digitalisierung daher als eine Riesenchance sehen.“ Wichtig sei es dabei, die Stärken der Branche zu erkennen und zu fördern. Der globale Wettbewerb werde über die Produktionskosten geführt, ein Standort wie Österreich könne daher nur bestehen, wenn er die höheren Kosten durch Know-how und Innovationen auffängt.

Ruf nach Flexibilisierung
Um das zu gewährleisten müsse noch stärker als bisher in gut ausgebildeten Facharbeiternachwuchs investiert werden. Denn in Zukunft werden immer komplexere Aufgaben die Arbeitsabläufe in den Unternehmen bestimmen. Insgesamt beschäftigen die PROPAK-Unternehmen derzeit rund 9.100 Mitarbeiter und bilden 245 Lehrlinge in 25 verschiedenen Berufen aus.
Um den Standort Österreich abzusichern, fordert Fischer aber auch mehr Flexibilität: „Für unsere Branche, die individuelle Auftragsfertigung und einen sehr volatilen Geschäftsverlauf zu bewältigen hat, ist ein modernes und flexibles Arbeitszeitrecht, unabdingbar.“ Die Geschäftsaussichten für dieses Jahr sieht der PROPAK-Obmann verhalten positiv: „Für das laufende Jahr erwarten wir keine grundlegenden Änderungen. Im Vergleich zum Vorjahr sollte jedoch mengenmäßig ein leichtes Wachstum von rund einem Prozent erreichbar sein.“

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017

Sell and Buy and Pay anywhere and anytime

Sell and Buy and Pay anywhere and anytime© piqs.de/ille

Mobility. Modern online payment systems provide additional functionalities for customers and traders.

Electro-mobility is becoming an increasingly important issue not only just in urban areas. In Austria, more and more companies are launching innovative solutions on the market, which simplify and push forward mobility with electric vehicles. The Austrian Startup ENIO, for example, operates a network with over 2500 retail outlets. All sites can be viewed via the app and the next electric "filling station" can be located. The consumer can also settle payments through this app. Together with Wirecard CEE, the company developed its own solution for use and secure billing with Smartphones.

"With the increasing demand for e-mobility vehicles, the need for appropriate charging stations is growing and we are offering a practical network of an e-filling station infrastructure. With the support of Wirecard CEE, we are linking key presses and payment via the internet", explains Fritz Vogel, Managing Director and Partner at ENIO. By means of payment via Mastercard, Maestro or Visa, customers first load credit through the app. You only need to enter your personal PIN at the charging station directly and then payment is complete.

Extensive transformation in media-industry
Another area where digitalisation has already initiated extensive transformations is in the media industry. Many segments and business models have by now migrated to the net and are handled digitally up to the process. One area that has been detected at an early stage by this development is the advertising business, as for cars, homes, jobs adverts or private sales. In order to bring together supply and demand in the areas of apartments, cars, fashion, and entertainment electronics, modern media houses such as willhaben.at, operate their own online marketplaces. Here, sales quotes can be given out at any time and from anywhere or purchases concluded, and appropriate payment procedures are necessary for a smooth process.

The Styria Media Group relies on the direct transfer method, Immediate Transfer (Sofort Überweisung) with willhaben.at and other digital platforms of this media company, where transactions with real-time confirmation in seconds, easy registration procedures and at the same time the highest security standards are guaranteed. "Internet payments must be secure, fast and easy, Immediate Transfer is ideally suited for this", Styria Media Group's Ralph Hausegger explains.

An increasing use of digital payment services is also events and shows. The Seefestspiele Mörbisch and the Salzburg State Theatre process their online payments for example also with Immediate Transfer (Sofort Überweisung). This type of payment additionally no longer allows any return debits, the customer can no longer claim the money back after the event. This also eliminates the problem of reserved tickets not being picked up. Reserved tickets are already paid for and organizers and dealers do not take on any risks.

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red/czaak; translation by economy, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017

Omega feiert bestes Geschäftsjahr seit Gründung

Omega feiert bestes Geschäftsjahr seit Gründung© Omega

Für Omega, österreichischer Servicespezialist in Sachen technologische Vernetzung, intelligente Lösungen im Bereich Business and Consumer sowie in der Distribution, war das Geschäftsjahr 2016/17 das erfolgreichste der Firmengeschichte.

Omega versorgt nahezu den gesamten österreichischen Elektrofachhandel mit Produkten namhafter Hersteller, entwickelt gemeinsam mit Partnern innovative Lösungen und platziert diese am Markt. Im Geschäftsjahr 2016/2017 konnte das Unternehmen seinen Umsatz von 196 Millionen auf 239 Millionen Euro steigern. Das entspricht einem Plus von 22 Prozent. „Für uns ist die Distribution nur ein Teil unserer Erfolgskette – Omega steht für wesentlich mehr“, erläutert Günter Neubauer, Geschäftsführer von Omega. „Durch gezielte Sortimentserweiterung gelingt es uns immer wieder, unseren Umsatz maßgeblich zu steigern.“

Neue Partnerschaften
Für das neue Geschäftsjahr hat Omega einiges an Neuerungen vorbereitet. So konnte man zum Beispiel den japanischen ECOSYS-Drucker-Spezialisten Kyocera für eine Kooperation gewinnen sowie die bestehende Partnerschaft mit Samsung um den Bereich Mobile erweitern. Gerade vom mobilen Sektor erwartet sich Omega nach wie vor viel, da der Markt für Handys und Tablets ein ungebrochen großes Wachstumspotential aufweist. Zur Kernstrategie für die Zukunft gehört für das Unternehmen auch Individualisierung: „Um unseren Kunden wirklich den individuell besten Service am Markt zu bieten, testen wir alle Produkte selbst, kombinieren diese zu neuen, innovativen Marktlösungen und schaffen so maßgeschneiderte Angebote für alle Channels“, betont Günter Neubauer.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 23.07.2024
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„Wir machen das immer gerne.“

„Wir machen das immer gerne.“ © economy

(Video/Text) Kapsch TrafficCom neuerlich mit Rekordbilanz und mehr Umsatz sowie Gewinn. Mauttechnologie und Intelligente Mobilitätslösungen sind dabei die Basis für Kontinuität und globale Ausweitung, so Konzernlenker Georg Kapsch bei der Bilanzpräsentation in Wien. Im Bereich von Komponenten wie Antennen oder On-Board-Units ist Kapsch weiterhin unangefochtener Weltmartkführer.

Die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres 2016/2017 hat der börsennotierte Technologiekonzern Kapsch TrafficCom abermals mit mehr Gewinn und Umsatz abgeschlossen. Der Umsatz steigerte sich auf rund 484 Millionen (+ 28 Prozent), der Gewinn stieg auf knapp 30 Millionen Euro (+ 16 Prozent, das Ergebnis vor Steuern (EBIT) blieb dabei mit 43 Millionen auf dem hohen Wert des Vorjahres. Wichtiges Element für diese umfangreiche Ausweitung war und ist die nunmehr nahezu abgeschlossene Integration der von Schneider-Electric gekauften Transport-Sparte (Anm. jetzt Kapsch TrafficCom Transportation), die mit knapp 81 Millionen zum Umsatz beigetragen hat.
„Wir machen das immer gerne,“ so Georg Kapsch in Anlehnung an die Ökonomie durch den leistbaren Erwerb des seinerzeit zu restrukturierenden Unternehmens und der nunmehr erfolgreichen Integration wo auch rund 900 Schneider-Mitarbeiter primär im Nord- und Mittelamerika sowie Spanien übernommen wurden. Für Kapsch „essentiell, da wir uns damit in diesen Gebieten den direkten Marktzugang gekauft haben.“ Auch bezüglich des generellen Strategie-Programms 2020 „liegen wir weiterhin gut auf Kurs“, betont Kapsch, „wir wachsen organisch und durch Akquisitionen.“

Profitable Kontinuität plus globales Wachstum
Wesentlicher Bestandteil für die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie ist Kontinuität und Profitabilität beim Geschäft mit Mautlösungen und –Abrechnungssystemen sowie Ausweitung und globale Expansion mit intelligenten Mobilitätslösungen für den innerstädtischen Verkehr. „Wir gehen von der Autobahn zunehmend in die Städte,“ erläutert der Kapsch-Boss. Gefragt nach einzelnen erwähnenswerten Projekten nennt er den kürzlich erfolgten Zuschlag für Errichtung und Betrieb des bundesweiten Mautsystems für LKW in Österreich, die Verlängerung des LKW-Mautsystems in Tschechien um weitere drei Jahre oder die soeben erfolgte Fixierung der Verlängerung in Südafrika.
Als primäre Wachstumsmärkte sieht Kapsch insbesondere Nordamerika als größten Mautmarkt der Welt mit einem Volumen von allein 40 Prozent. „Nach nur sieben Jahren gehören wir hier nun zu den Top 3“, freut sich Kapsch. Weitere Wachstumsmärkte sind neben Mittel- und Südamerika der Raum Asien und Pacific. Gefragt nach möglichen Akquisitionen in dieser Region meint Kapsch, das Gebiet sei beim Thema Maut „von einer sehr vielschichtigen und kleinen Anbieter-Struktur gekennzeichnet und das macht mögliche Akquisitionen schwierig.“ In Deutschland hat sich Kapsch aktuell an drei umfangreichen Ausschreibungen beteiligt, hier geht es ebenso um die Themen Maut, Abrechnung und Kontrolle. Eine Entscheidung erwartet der Konzernchef hier nach den deutschen Wahlen.
Zuletzt hat Kapsch an der deutschen Toll-Ticket 65 Prozent der Anteile übernommen, ein Unternehmen, das sich mit interoperablen Mautdiensten für Europa beschäftigt. Für Georg Kapsch im Kontext mit den aktuellen Entwicklungen beim Elektronischen Mautservice Europe (ETS) ein wichtiger Zukunftsmarkt, er prognostiziert hier einen kleinen Geschäftsrückgang bei den diversen lokalen Mautanbietern und sieht die finale Findung von drei großen Mautanbietern europaweit, „wo Kapsch einer davon ist.“ Ebenfalls übernommen wurden rund 75 Prozent am Unternehmen Fluidtime, ein Spezialist für das Thema Routen im Personennahverkehr, der etwa auch die App Qando für die Wiener Linien entwickelt hat.

Innovationskraft und Gründungsprojekte
Bei der Innovationsstrategie verfolgt Kapsch einen offenen Ansatz, das Unternehmen betreibt ein eigenes Acceleration-Programm für junge Start-Ups, wo aus über 280 Bewerbungen aktuell nun 7 internationale Gründer ausgewählt wurden und sich mit Projekten etwa im Bereich Mobility, Batterien oder Block-Chain-Technologien beschäftigen. Die Start-Ups kommen dabei aus Israel, den USA oder Portugal (economy berichtete).
Mit einer Forschungsquote von 13 Prozent des Umsatzes liegt Kapsch hier auch international im absoluten Spitzenfeld, die Themen liegen auch da im Bereich Urban-Mobility, Car-Networking bzw. in der vernetzten Verbindung der Bereiche Automobil, Verkehr mit Stadt, Kommune und Mensch, etwa für Lösungen im Gebiet vom Smart Parking. Gefragt nach den vor einem Jahr erläuterten Gesprächen mit der Stadt Wien zu diesem Thema zuckt der Kapsch-Boss nur mit den Schultern: „Wir haben leider nichts mehr gehört, es gibt keinerlei Informationen dazu.“ Ganz anders italienische Kommunen, wo Kapsch TrafficCom etwa in der toskanischen Stadt Prato bereits seit mehreren Jahren erfolgreich ein automatisiertes Zufahrtssystem zur Verkehrsberuhigung betreibt. (economy berichtete.)

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 23.06.2017

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