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23. Juli 2024

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„Gut ausgebildetes Personal wächst nicht auf den Bäumen“

„Gut ausgebildetes Personal wächst nicht auf den Bäumen“© Bilderbox.com

Die Mechatroniker-Betriebe werden mehr und nehmen mehr Personal auf. Trotzdem sind nicht alle in der Branche optimistisch.

Obwohl sich die Zahl der aktiven Mechatroniker-Betriebe in Niederösterreich von 1.376 im Vorjahr inzwischen auf 1.423 erhöht hat, die Zahl der Mitarbeiter von 4.865 auf 5.109 und die Zahl der davon in Ausbildung stehenden Lehrlinge von 165 auf 184, zeigt sich Andreas Kandioler, der Innungsmeister der Mechatroniker in der NÖ Wirtschaftskammer, in einem Lagebericht keineswegs euphorisch: „Es stimmt, wir haben zwar gegenüber dem Vorjahr mehr Betriebe, mehr Mitarbeiter und auch mehr Lehrlinge, das ist gut. Aber trotzdem sind wir mit der derzeitigen Lehrlingssituation nicht zufrieden. Es werden von Innungsseite seit zwei Jahren Lehrlingsaktionen durchgeführt, die hoffentlich dazu führen, auch auf lange Sicht mehr Lehrlinge zu bekommen. Das gesellschaftspolitische Problem, dass die Jugend lieber in Schulen geht, als eine Lehre zu beginnen, kann nur mit leistungsbezogenen Anreizen gelöst werden. Davon ist unsere Gesellschaft allerdings noch sehr weit entfernt.“

Als schwer verständlich empfindet Kandioler, dass es in einer zukunftsweisenden Branche wie der Mechatronik ein nachhaltiges Nachwuchsproblem überhaupt gibt. „Man braucht zur Lehrlingsausbildung auch Betriebe“, sagt er. Hier versuche die Innung, mit Förderaktionen die Unternehmen zu bewegen, mehr Lehrlinge auszubilden. Die Ausbildung des eigenen Personals sei unerlässlich. Schließlich profitiere davon nicht nur jeder Betrieb, sondern auch die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt. „In diesem Punkt“, so Kandioler, „dürfen wir nicht länger wegschauen. Denn wenn in wenigen Jahren die Babyboomer-Generation in Pension geht, werden wir ein gravierendes Problem bekommen. Gut ausgebildetes Personal wächst nicht auf den Bäumen.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.06.2017

Privat im öffentlichen Verkehr

Privat im öffentlichen Verkehr© Bilderbox.com

Mit MATTHEW soll das kontaktlose Bezahlen datenschutzkompatibel werden. Infineon Österreich koordiniert internationales Forschungsprojekt.

Kontaktlose Technologien sind bereits weltweit im Einsatz. Beispielsweise als Dauerkarten für den öffentlichen Nahverkehr und als Firmenausweise für sichere Zutrittskontrolle. Das Bezahlen an der Kasse geht dank Near Field Communication (NFC) rasch und bequem – etwa mit kontaktlosen Bankkarten, dem Smartphone oder sogenannten Smart Wearables, wie beispielsweise einer NFC-unterstützten Armbanduhr.
Das europäische Forschungsprojekt MATTHEW hat diese Kontaktlostechnologien jetzt weiterentwickelt. Durch den Einsatz von neuen Verschlüsselungsverfahren erhalten Verbraucher einen höheren Datenschutz in Smart Card-Systemen. Das von Infineon Technologies Austria koordinierte Projekt startete im November 2013 mit einer Laufzeit von 36 Monaten. Insgesamt waren acht Technologiepartner aus vier europäischen Ländern beteiligt. Das Gesamtbudget betrug fast sechs Millionen Euro.

Nachverfolgung verhindert
Ein Schwerpunkt des Forschungsprojekts war unter anderem die Entwicklung von kryptographischen Algorithmen für Smart Card-Systeme, um die Privatsphäre von Verbrauchern zu schützen. Damit kann, beispielsweise bei Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, eine elektronische Nachverfolgung der jeweiligen Nutzer wirksam verhindert werden.
Ein Großteil der bestehenden Ticketing-Systeme arbeitet immer noch mit fixen Seriennummern, die auf den Karten der Inhaber hinterlegt sind. Der Systembetreiber kann daher durch elektronischen Abgleich mit den Zugangsterminals leicht nachvollziehen, welchen Weg ein Fahrgast mit seiner Jahreskarte genommen hat. Durch ein erweitertes Verschlüsselungsverfahren bleibt die Privatsphäre des Benutzers gewahrt. Diese anonymisierte Ticketing-Lösung wurde bereits erfolgreich in Form einer Android-App für ein Mehrzonen-Verkehrssystem demonstriert.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.06.2017

Erschöpfung kann mit Darmkrankheit zusammenhängen

Erschöpfung kann mit Darmkrankheit zusammenhängen© Bilderbox.com

Menschen mit chronischem Erschöpfungssyndrom haben überhöhte Werte bei Darmbakterien.

Bei Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom beziehungsweise Myalgischer Enzephalomyelitis (ME/CFS) sind abnormale Werte spezifischer Darmbakterien zu beobachten, haben Forscher des Center for Infection and Immunity festgestellt. Dabei sind Personen mit und ohne Reizdarmsyndrom betroffen. Bei ME/CFS handelt es sich um eine komplexe und sehr beeinträchtigende Erkrankung, die neben extremer Erschöpfung nach einer Anstrengung auch zu Muskel- und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen und einer orthostatische Intoleranz führen kann. Bis zu 90 Prozent der Betroffenen leiden auch an einem Reizdarmsyndrom.

Vergleiche mit gesunden Kontrollpersonen
Die Forscher haben 50 Patienten begleitet und verglichen ihre Werte mit jenen 50 gesunder Kontrollpersonen. Sie führten Tests auf Bakterienarten in Stuhlproben und auf Immunmoleküle in Blutproben durch. Dabei zeigte sich, dass die Werte bestimmter Bakterienarten wie Faecalibacterium, Roseburia, Dorea, Coprococcus, Clostridium, Ruminococcus und Coprobacillus eng mit ME/CFS zusammenhingen. Bei Teilnehmern mit ME/CFS entsprach die Schwere der Symptome inklusive Schmerzen und Erschöpfung der Häufigkeit bestimmter Arten von Bakterien und Stoffwechselwegen.
Laut Studienautorin Dorottya Nagy-Szakal verfügen Patienten mit ME/CFS über einen charakteristischen Mix von Darmbakterien und damit einhergehenden Störungen des Stoffwechsels, die die Schwere der Erkrankung beeinflussen. Forschungsleiter W. Ian Lipkin zufolge trägt die Identifizierung der beteiligten Bakterien entscheidend zur genaueren Diagnose und damit zu gezielteren Behandlungsmöglichkeiten bei. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Microbiome" veröffentlicht.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.06.2017

Auf der Suche nach einem höheren Lebensstandard

Auf der Suche nach einem höheren Lebensstandard© Bilderbox.com

Auslandsösterreicher sind besonders mobil und gebildet. Nicht alle wollen zurück.

Im Ausland lebende Österreicher sind überdurchschnittlich mobil und gebildet. Zwei Drittel von ihnen sprechen zumindest drei Sprachen, 60 Prozent haben einen akademischen Abschluss. Das geht aus einer Umfrage der Expats-Plattform InterNations hervor, bei der 15.000 Auslandsösterreicher registriert sind.
16 Prozent der bei InterNations registrierten Auslandsösterreicher leben derzeit in den USA, jeweils acht Prozent in Deutschland oder China. Während Österreicher daheim wenig mobil sind, zeigen sie im Ausland große Abenteuerlust: Für 60 Prozent ist es schon zumindest die dritte Auslandsstation. Auch bleiben die Österreicher länger im Ausland als die Expats international. Wobei der Übergang von befristetem Auslandsaufenthalt zum dauerhaften fließend ist. Fast jeder dritte Expat kann sich vorstellen, dauerhaft im Gastland zu bleiben.

Österreich wenig freundlich
Das wichtigste Motiv für Österreicher ins Ausland zu übersiedeln ist eine Verbesserung des Lebensstandards. Dahinter kommt das angenehmere Klima in der neuen Heimat. Sorge bereiten ihnen der möglicherweise geringere Standard bei der Gesundheitsvorsorge und die Entfernung zur Heimat. InterNations versucht Menschen, die vorübergehend ins Ausland ziehen, den Einstieg zu vereinfachen. Das Unternehmen hat weltweit 2,6 Millionen Mitglieder. Pro Monat kommen 50.000 neuen Mitglieder dazu - die erst nach einer Überprüfung zugelassen werden. Weltweit soll es 50 bis 60 Millionen Expats geben, die als Mitglieder in Frage kommen.
In Österreich hat InterNations 35.000 Mitglieder, davon 29.000 in Wien. Österreich gilt zwar für Ausländer als sehr beliebtes Zielland, weil die Lebensqualität hoch und die Gesundheitsvorsorge und Bildungschancen ausgezeichnet sind. Allerdings fühlen sich die Ausländer wenig freundlich von den Österreichern aufgenommen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.06.2017

Lieber ständig erreichbar als Urlaub

Lieber ständig erreichbar als Urlaub© Bilderbox.com

Die Abhängigkeit der User von Smartphones nimmt weltweit zu. Selbst großzügige Vergünstigungen würden nicht zum Handyverzicht motivieren.

Immer mehr Menschen können nicht mehr ohne ihr Smartphone. Einer aktuellen Studie von B2X nach nutzt bereits jeder vierte Millennial das Handy über fünf Stunden am Tag und mehr als 50 Prozent noch immer mehr als drei Stunden täglich. 85 Prozent der Konsumenten weltweit haben das Smartphone immer in Reichweite. Mehr als ein Viertel tragen es immer am Körper, sogar in der Nacht
Für die Studie wurden Interviews mit rund 2.600 Personen in Brasilien, Deutschland, Indien, Russland und den USA geführt. Die Erhebung unterstreicht, dass 57 Prozent der User erwarten, dass Freunde und Familie auf Nachrichten sofort oder zumindest innerhalb weniger Minuten reagieren. 31 Prozent der Nutzer in Indien checken ihr Telefon mehr als 100 Mal am Tag.

Ein Tag mit dem Lieblingsstar
Wie wichtig den Menschen diese Geräte mittlerweile sind, zeigt, dass knapp drei von vier der weltweiten Nutzer nicht einmal einen Monat auf ihr Smartphone verzichten würden, wenn sie dafür einen Tag mit ihrem Lieblingsstar verbringen könnten. Für 56 Prozent wäre auch eine Gehaltserhöhung um zehn Prozent kein ausreichender Anreiz. 50 Prozent entschieden sich eher für das Telefon als eine zusätzliche Urlaubswoche. Auch 1.000 Dollar motivierten 41 Prozent nicht. Für 28 Prozent wäre auch ein Traumurlaub kein Grund zu verzichten.
Der Umfrage nach planen weltweit fast zehn Prozent der Konsumenten für ihr nächstes Telefon mehr als 750 Dollar auszugeben. 26 Prozent gaben an, mindestens 500 Dollar einzuplanen.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.06.2017

Technologiekonferenz über dem Atlantik

Technologiekonferenz über dem Atlantik© Bilderbox.com

Lufthansa und SAP veranstalten eine Konferenz an Bord einer Boeing 747-400.

Eine Konferenz von Lufthansa und SAP fand auf dem Flug nach Orlando/USA zur SAPPHIRE NOW statt, der weltweit größten SAP-Kundenveranstaltung. Inhaltlich ging es um Themen wie künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit gehen.
Das FlyingLab besteht immer aus einem Konferenz- und einem Test-Teil. Beim Test-Teil des FlyingLabs können die Passagiere neueste technische Entwicklungen ausprobieren. Auf dem zehnstündigen Flug nach Florida war es das Gerät „Muse“ – eine Technologie, die Gehirnströme misst, dazu Feedback gibt und beim Meditieren unterstützt. Viele Gäste empfinden Flugreisen als stressig, besonders für sie ist es interessant, „Muse“ einmal auszuprobieren.

Herzstück des Lufthansa-FlyingLabs ist der Konferenz-Teil. Sechs Redner geben an Bord Einblick in die Themen Zukunft der Arbeit, technische Hilfen auf Reisen sowie Roboter als Zukunft der Arbeit. Die Vortragenden stehen in der Boeing 747-400 vor einer Kamera. Den Video-Livestream und die Präsentationsunterlagen empfangen die Teilnehmer über WLAN an Bord. Die größte SAP Kundenkonferenz fand vom 16. - 18. Mai in Orlando statt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.06.2017

Roboter arbeiten effizienter

Roboter arbeiten effizienter© Bilderbox.com

Fujitsu nutzt die Vorteile der Robotik, die große Datenmengen innerhalb kürzester Zeit fehlerfrei bearbeiten kann, zur Prozessautomatisierung.

Fujitsu errichtet ein neues Center of Excellence für Roboter-gesteuerte Prozessautomatisierung in Europa. Es wird aus der Fujitsu-Niederlassung in Kopenhagen, Dänemark gesteuert. Das Center treibt die Entwicklungen von neuen Services voran, mit denen sich wiederholende Aufgaben automatisieren sowie etwaige versteckte Engpässe bei Arbeitsprozessen aufdecken und beseitigen lassen; so zum Beispiel bei der Administration und bei Reportings, oder beim Updaten von Datenbanken.
Die dadurch optimierten Arbeitsprozesse versetzen die Kunden von Fujitsu in die Lage, ihr Unternehmen schneller digital aufzustellen. „Wir wissen bereits, welche Vorteile Software-Roboter und virtuelle Assistenten mit sich bringen. Und doch stehen wir noch ganz am Anfang und kennen noch lange nicht das volle Potenzial der Roboter-gesteuerten Prozessautomatisierung. Es treten immer wieder neue Anwendungsbereiche auf“, so Wilhelm Petersmann, Fujitsu, Vice President, Managing Director Austria & Switzerland.

Profane Aufgaben
Dabei kommen Software-Roboter mit oder ohne künstliche Intelligenz (KI) und fortschrittlichen Machine-Learning-Funktionen zum Einsatz, um eine Vielzahl an sich wiederholenden, profanen Aufgaben effizienter zu gestalten. Der Vorteil ist, dass Roboter große Datenmengen innerhalb kürzester Zeit fehlerfrei bearbeiten können – und das ohne Unterbrechung, 24 Stunden am Tag. Die Kunden von Fujitsu sollen durch KI- und Robotik-Pilotprojekte Prozesse zu schlankeren und effizienteren Prozessen gelangen. Eine Überholung von ganzen IT-Systemen ist jedoch nicht nötig.
Der Einsatz wird zusammen mit dem Kunden geplant, Fujitsu übernimmt daraufhin die Implementierung sowie Verwaltung der Lösungen, inklusive der Überwachung, dem Updaten und Aufsetzen von automatisierten Prozessen. „Mit dem Center of Excellence für RPA können wir diese neuen Möglichkeiten ausloten und Best Practices mit unseren Kunden teilen. Beim Einsatz von RPA geht es nicht um unabhängige Technologieprojekte, sondern vielmehr darum, RPA-Lösungen in bereits bestehende Prozesse einzubinden und damit Digitalisierungsprojekte zu beschleunigen,“ ergänzt Petersmann.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.06.2017

EPU-lastiges Kunsthandwerk

EPU-lastiges Kunsthandwerk© Bilderbox.com

Zunehmende Zahl der Einzelunternehmer sind laut niederösterreichischem Innungsmeister gutes Zeichen.

Die Zahl der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) steigt auch in der Branche der Kunsthandwerker. Lag in Niederösterreich die Zahl der EPU in dieser Fachgruppe im Jahr 2015 bei 935, waren es im Vorjahr schon 1.048. Dieser Trend wird sich laut Landesinnungsmeister Johann Figl fortsetzen.
„Es gibt immer mehr Leute“, sagt er, „die sich selbst verwirklichen möchten und in die Selbständigkeit gehen. Hier verzeichnen wir vor allem bei den Erzeugern von kunsthandwerklichen Gegenständen eine starke Zunahme.“ Aber auch bei den Goldschmieden, Uhrmachern, Buchbindern sowie Musikinstrumentenerzeugern seien viele EPU aktiv. „Ich sehe diese Entwicklung positiv. Denn man sieht, dass Leute selbstbestimmt leben wollen und ihre Kreativität sowie auch ihre Ideen umsetzen können.“

Vermarktungsprobleme
Als Wermutstropfen der Branche bezeichnet er die Probleme, die manche EPU mit der Vermarktung haben. „Kreativ sein und Ideen haben, ist eine Sache, sich damit erfolgreich präsentieren, eine andere.“ Daher seien Innung und Wirtschaftskammer bemüht, ihren Mitgliedern die Wichtigkeit des eigenen Webauftritts mit speziellen Schulungen näher zu bringen. Der Großteil der Kunden erkundige sich zunächst im Internet, bevor er sich zu einem Kauf entschließe. Deshalb sei es in dieser Branche auch für einen Kleinstbetrieb unerlässlich, eine Webseite zu haben und damit auf sich aufmerksam zu machen.
Überzeugt ist der Innungsmeister davon, dass das Kunsthandwerk auf eine offene Kundeninformation angewiesen ist. „Man bekommt einen Einblick in die Arbeit des jeweiligen Betriebes“, sagt er, „sieht, wie ein Produkt entsteht, wie viele Arbeitsschritte von nöten sind, so dass man dann auch eher den Preis nachvollziehen kann.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 08.06.2017

US-Konzerne dominieren Pharma-Branche

US-Konzerne dominieren Pharma-Branche© Bilderbox.com

Krebsmedikamente sind weiter der Umsatzbringer, mit weiteren Übernahmen ist zu rechnen.

Die US-Konzerne entwickelten sich zuletzt positiver als ihre Konkurrenz aus Europa und Japan. Die Top-10 beim durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum zwischen 2014 und 2016 sind fest in US-amerikanischer Hand – sieben von zehn Vertretern kommen aus den Vereinigten Staaten: Angeführt wird das Ranking von Abbvie mit einem Zuwachs von 13,3 Prozent.
Die beiden deutschen Konzerne Bayer und Boehringer Ingelheim, deren Pharma-Sparten in dem Zeitraum pro Jahr durchschnittlich um 10,2 beziehungsweise 9,2 Prozent wuchsen, finden sich auf den Plätzen fünf und sechs wieder. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanzkennzahlen der 21 größten Pharmaunternehmen der Welt, welche die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY erstellt hat.

Neue Krebswirkstoffe
Die Unternehmen setzen bei der Entwicklung neuer Produkte weiter auf die bisherigen Hauptumsatzträger: Von den in der klinischen Entwicklung befindlichen Wirkstoffen sind 1.776 Krebsmedikamente – das entspricht einem Anteil von 39 Prozent an allen Wirkstoffen. Medikamente gegen Infektionen und zur Behandlung des zentralen Nervensystems folgen mit weitem Abstand auf den Plätzen zwei und drei (513 beziehungsweise 489). Bereits heute machen Krebsmedikamente knapp 29 Prozent aller Medikamentenumsätze der Top-21-Unternehmen aus. Die Umsätze in dem Bereich stiegen von 2015 auf 2016 noch einmal deutlich um zehn Prozent auf 127,9 Milliarden Euro.
Trotz der hohen Anzahl an neuen Wirkstoffen schaffen es die großen Pharmaunternehmen nicht, ihren Umsatz an die Marktentwicklung anzugleichen. „Der hohe Aufwand aus der Forschung zahlt sich am Ende häufig nicht genügend aus. Der Pharmamarkt ist stark reguliert. Manche Medikamente werden außerdem nicht von den Kassen erstattet beziehungsweise die Unternehmen können nicht die erhofften Preise durchsetzen. Das kostet am Ende Wachstum. Immerhin haben die Behörden in jüngster Vergangenheit ihre Zulassungsverfahren etwas beschleunigt“, sagt Erich Lehner, zuständiger Partner für den Bereich Life Sciences bei EY Österreich.
Daher bräuchte Big Pharma im laufenden Jahr einen Umsatzschub von 100 Milliarden US-Dollar, um mit der Entwicklung des Gesamtmarktes mithalten zu können. „Dieser Wachstumsdruck befeuert den Übernahmemarkt“, erläutert Lehner. „Denn aus eigener Kraft kommen die großen Pharmaunternehmen nicht auf die nötigen Wachstumszahlen.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 06.06.2017

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