Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

23. Juli 2024

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Von der Maschine direkt zum Kunden

Von der Maschine direkt zum Kunden© Bilderbox.com

Neue Wertschöpfungsketten erstrecken sich von vernetzten Maschinen bis zu Produkt und Kunden.

In der technologiegestützten Unternehmensführung sind hochverfügbare sowie rasch und flexibel adaptierbare IT-Architekturen und Services entscheidende Bestandteile geworden und das gilt insbesondere für Betriebe mit umfangreichen Kundenbeziehungen.
Für die digitale Transformation von damit verbundenen Geschäftsprozessen sind das Management der rasant zunehmenden Datenmengen und insbesondere Cloud Computing wichtige Eckpfeiler. Das sogenannte Internet der Dinge (engl. Internet of Things/IoT) oder verschränkte Industrie 4.0-Lösungen über automatisierte und intelligente, selbstlernende Maschinen lassen sich ohne dieser nahezu endlos skalierbaren sowie immer und überall zur Verfügung stehenden Technologie nicht vorstellen. Die Vernetzung ist hier aber nur ein Kriterium, wesentliche Punkte sind das Management und die Auswertung der dabei entstehenden Datenmengen. Die Einsatzgebiete betreffen Infrastrukturprojekte von Ländern oder Städten ebenso wie die Bereiche Energie-, Automobil-, LKW- oder Bahnindustrie.

Predictive Maintenance
Die Deutsche Bahn beispielsweise betreibt mit dem IT-Dienstleister T-Systems ein Pilotprojekt im Bereich der vorausschauenden Wartung (engl. Predictive Maintenance), wo moderne Sensortechnik mit Echtzeit-Datenanalyse kombiniert wird. Über die Kommunikation von Maschine zu Maschine (M2M) werden dabei Sensordaten in eine eigene Cloud von T-Systems übertragen und dort mit einer Vielzahl an Daten aus unterschiedlichen Quellen wie Streckennetz, Wetterlage oder Energieversorgung und mit früheren Erhebungen verbunden. Daraus entsteht ein Prognosemodell, das etwa mögliche Schäden lange vor deren Eintreten erkennt.
Im praktischen Einsatz zeigen sich aber weitere Ergebnisse, beispielsweise können aus den Fehlercodes der Zugmaschinen Rückschlüsse auf Störungen an Stromanlagen oder Gleisen gezogen werden. Neben Bahnunternehmen profitieren auch andere Branchen von solchen Anwendungen, etwa Betreiber großer LKW-Flotten, die damit Wartungskosten und Ausfälle senken und so Verfügbarkeit sowie letztendlich Kundenzufriedenheit erhöhen. „Ein relevanter Mehrwert von Predictive Maintenance sind auch wertvolle Erkenntnisse für die Produktentwicklung“, so Axel Quitt, Sales Manger Big Data bei T-Systems.

Echtzeit-Prognose
In einem weiteren Projekt setzt die Deutsche Bahn nun bei der Echtzeit-Prognose von An- und Abfahrzeiten im Bahnverkehr an. Auf Basis des vorgegebenen Fahrplans für den gesamten Personenverkehr, werden Fahrplandaten von mehr als zwei Millionen Halte pro Tag abgeglichen. Die Positionsmeldungen aller unterwegs befindlichen Züge werden während der Berechnungen innerhalb von Sekunden im Rechenzentrum analysiert.
Im Ergebnis zeigt sich eine Echtzeit-Prognose über die voraussichtliche Ankunftszeit mit möglichen Auswirkungen auf die Anschlussverbindungen. Mit den neuen Services sollen sich die Kunden der Deutschen Bahn per Smartphone und App sowie direkt an den Bahnhöfen bis zu 90 Minuten im Voraus über Abfahrtszeiten in Echtzeit informieren können. Die Prognoselösung ist eine Eigenentwicklung von T-Systems Multimedia Solutions und wird in einem gemeinsamen Projekt mit der Deutschen Bahn weiterentwickelt und eingeführt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 05.06.2017

Preis für digitale Transformation

Preis für digitale Transformation© Fujitsu

Bereits zum dritten Mal vergibt Fujitsu die Select Innovation Awards.

Die Select Expert Partner von Fujitsu können sich nun in der dritten Auflage um die begehrten Select Innovation Awards bewerben. Prämiert werden Projekte, bei denen durch digitale Transformation ein besonderer Mehrwert für die Kunden erzielt wurde. Bewerbungen sind noch bis 8. September möglich.
Als Juroren fungieren ausgesuchte Experten von Fujitsu. Sie wählen einen Gewinner sowie zwei Finalisten. Maßgeblich für die Entscheidung der Jury wird der Einfluss sein, den die Projekte auf die Realisierung einer Human Centric Intelligent Society haben. Dabei wird auch der Einsatz von Technologien wie künstliche  Intelligenz, Internet der Dinge, Cloud und Cybersicherheit gewertet.

10.000 Dollar
Der Gewinner des Bewerbs erhält 10.000 US-Dollar für gemeinsame Marketingaktivitäten. Die zwei anderen Finalisten können eine Reise zum Fujitsu Forum 2017 in München sowie eine ausführliche Video-Dokumentation ihres Projekts in Anspruch nehmen.
„Ich freue mich, dass wir nunmehr das dritte Jahr in Folge Partner auszeichnen können, die mit ihrer Expertise und unserem Portfolio innovative digitale Projekte vorantreiben“, heißt Louis Dreher, Senior Director Channel Sales bei Fujitsu, alle Teilnehmer des Wettbewerbs willkommen.

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ECONOMY CONTENT AD, Economy Ausgabe Webartikel, 05.06.2017
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 23.07.2024
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Für den Mehrwert der Wissenschaft sensibilisieren

Für den Mehrwert der Wissenschaft sensibilisieren© Bilderbox.com

Niederösterreich will mehr Interesse an Wissenschaft wecken, mit Forschungswochen und zahlreichen anderen Events.

In den letzten Jahren wurden viele wissenschaftliche Einrichtungen nach Niederösterreich geholt - etwa IST in Klosterneuburg, Med Austron in Wiener Neustadt sowie Unis und Fachhochschulen. Nun will Niederösterreichs neue Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner neue Akzente setzen. „Wir wollen Wissenschaft vermitteln und verständlich machen, bei möglichst vielen jungen Menschen in Niederösterreich dafür Interesse wecken und die Bevölkerung insgesamt für den Mehrwert sensibilisieren, den die Wissenschaft auslöst“, so Mikl-Leitner.
So wird es schon ab Mitte September bis Anfang Oktober die Forschungs-Wochen geben – mit zahlreichen Veranstaltungen im ganzen Land. Ergänzend zur „Langen Nacht der Forschung“, die nur alle zwei Jahre stattfindet, ist am 15. September im Palais Niederösterreich in Wien das „Forschungsfest“ geplant, ein Familienfest, das Forschung für alle erlebbar machen soll.

Zukunft schaffen
Forschung erleben wird man auch auf dem Forschungsschiff „MS Wissenschaft“, das sich mit den Themen „Meere und Ozeane“ beschäftigt. Es wird im September und Oktober in Krems und Tulln vor Anker gehen. Wenn bei der Wissenschafts-Gala am 5. Oktober in Grafenegg wieder die Wissenschafts-Preise verliehen werden, dann wird es auch einen neue Preis-Kategorie „Wissen schafft Zukunft“ für junge bzw. angehende Wissenschafter geben. Mit diesem Preis werden Master- und Diplomarbeiten oder auch Schulprojekte mit wissenschaftlichem Anspruch ausgezeichnet.
Mikl-Leitner hat zudem den Prozess „Hochschulstrategie Niederösterreich“ gestartet, an dem sowohl Jugendliche als auch Experten aus der Wirtschaft und der Wissenschaft mitarbeiten und in etwa einem Jahr entsprechende Resultate liefern sollen.

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NOe_Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.06.2017

Keine Berechenbarkeit

Keine Berechenbarkeit© Bilderbox.com

Die Wirtschaft ist auf Stabilität in der Politik angewiesen.

Unternehmerische Entscheidungen basieren auf politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Daher holten sich die Fachgruppen der Chemischen und der Metalltechnischen Industrie Niederösterreich internationale Experten zu einem Informationsabend in die Orangerie des Schlosses Schönbrunn in Wien.
Stefan Lehne von Carnegie Europe, sieht beispielsweise in der mit großer Wahrscheinlichkeit prolongierten Kanzlerschaft von Angela Merkel einen wichtigen Stabilitätsfaktor für Deutschland und Europa, aber auch die Gefahr, dass eine neuerliche große Koalition in Berlin „in der Politik viel durcheinander wirbeln würde“, weil auch eine Krise der repräsentativen Demokratie droht. Der Einfluss populistischer Parteien werde noch wachsen, was wiederum die Reformfähigkeit der EU negativ beeinflusse. Der Politik-Experte sieht den Binnenmarkt zwar als gut abgesichert, aber die Europäische Union werde „lockerer, sie verliert an Relevanz“.

Chancen für Kompromisse
Oliver Geden, Forschungsgruppenleiter „EU und Europa“ der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, vermittelte nicht unbedingt beruhigende Einsichten. In der Politik herrschen „sehr unterschiedliche Realitäten“, betonte Geden. „Entscheidungen und die daraus resultierenden Handlungen divergieren oft“, meinte er mit Verweis auf die Klimapolitik. Man könne sich „nicht an dem orientieren, was angekündigt wird“.
Fabian Zuleeg, Chefökonom des European Policy Centers EPC, ist „vorsichtig optimistisch“ für Europa gestimmt. Er sieht Chancen, dass Kompromisse für eine Reihe anstehender europäischer Probleme gefunden werden können. Ein positives Signal sieht er auch darin, dass sich die verbleibenden EU-Staaten einig sind, wie mit den „Brexit“-Wünschen der Briten umgegangen werden soll. „Wir steuern auf einen harten und schnellen Brexit zu“, meint er, relativiert seine Meinung aber gleichzeitig mit der Feststellung: „Die Berechenbarkeit wirtschaftlicher Entwicklungen stellt sich sehr oft als Irrtum heraus.“
Eine abschließende Frage lautet, worauf man sich einzustellen habe. „Auf mehr Schwankungen, sowohl was die Währung als auch die Politik betrifft.“ Aber die Globalisierung bleibe als Trend erhalten und werde in ihren negativen Auswirkungen in der EU besser zu bewältigen sein als von Nationalstaaten.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.06.2017

Der nachdenkliche Steuerzahler

Der nachdenkliche Steuerzahler© Bilderbox.com

Steuerzwang bringt die Bürger zum Zahlen, aber kaum zum Nachdenken.

Ob eine Steuerbehörde stärker auf Zwang oder die Kraft ihrer Legitimität setzt, hat zwar wenig Einfluss auf die Steuerehrlichkeit, die potenziellen Zahler denken aber unterschiedlich intensiv über den Sinn der Abgaben nach. Eine entsprechende Studie wurde nun im Fachjournal "Social Cognitive and Affective Neuroscience" veröffentlicht.
Wirtschafts- und Neuropsychologen der Universität Wien gingen der Frage nach, unter welchen Umständen Bürger "gerne" Steuern zahlen. Dazu konstruierten sie das Bild zweier Motivationsstrategien: Einmal operiert die fiktive Behörde mit strengen Kontrollen und Strafen, während ihr Gegenstück mit Legitimität arbeitet, in dem sie auf Nachvollziehbarkeit und professionelle Unterstützung der Steuerzahler setzt, heißt es in einer Aussendung der Uni. Dabei wurden die Abläufe im Gehirn der Probanden mittels Elektroenzephalografie (EEG) analysiert.

Tiefere Auseinandersetzung
Die Zahl der Steuersünder war in beiden Fällen in etwa gleich hoch. Der Blick auf die neuronale Ebene brachte aber die überraschende Erkenntnis, dass Steuerentscheidungen unter Zwang einfacher zu treffen sind. Hier gebe es laut den Wissenschaftern Parallelen zum Straßenverkehr. "Angedrohte Kontrollen und Strafen führen dazu, dass man seinen Fahrstil nur deshalb anpasst, weil man einer Strafe entgehen will. Der eigentliche Zweck der Geschwindigkeitsbeschränkungen gerät dabei in Vergessenheit", erklärte Gangl.
Unter der "Legitimitäts"-Bedingung komme es dagegen zu einem komplexeren Abwägen zwischen Selbstinteresse und Gemeinwohl. Für Pfabigan "dürfte der Ansatz der Legitimität, der das nachvollziehbare Erklären von Sachverhalten beinhaltet, zum Nachdenken anregen und moralische Aspekte in den Vordergrund rücken. Dies bewirkt offenbar, dass man deshalb langsam fährt oder eben Steuern bezahlt, weil man seinen Betrag zum Gemeinwohl leisten will".

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.06.2017

Vertiefende Ölkooperation mit Russland

Vertiefende Ölkooperation mit Russland© Bilderbox.com

Die russische LUKOIL startet eine Partnerschaft mit der Montanuniversität Leoben.

LUKOIL Engineering und die Montanuniversität Leoben suchen im Bereich Erdölförderung eine enge Zusammenarbeit und unterzeichneten in Leoben eine offizielle Kooperationsvereinbarung. Ziel ist ein umfangreicher Know-how-Transfer im Mineralölbereich sowie die Entwicklung neuer Technologien. In weiterer Folge soll auch Fachpersonal für den Energiebereich ausgebildet und Studentenaustauschprogramme durchgeführt werden.
Insgesamt hat LUKOIL in den vergangenen Jahren sukzessive sein Engagement in Österreich ausgebaut. Erst im April letzten Jahres wurde die neue Zentrale von LUKOIL Lubricants Europe in der Wiener Lobau eröffnet. „Wir wollen Österreich zur Europa-Drehscheibe machen und die zahlreichen Standvorteile gezielt nutzen“, so Robert Gulla, Geschäftsführer der LUKOIL Holding GmbH.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 02.06.2017

US-Studie stützt Einsatz von Antipsychotika bei Schizophrenie

US-Studie stützt Einsatz von Antipsychotika bei Schizophrenie© Bilderbox.com

Allein an die 7 Millionen Amerikaner nehmen Antipsychotika. Langfristig lassen sich laut einer Studie keine negativen Auswirkungen nachweisen.

Für Patienten mit Schizophrenie und ähnlichen psychotischen Erkrankungen haben Antipsychotika keine negativen Langzeitwirkungen auf das Gehirn. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Jeffrey Lieberman vom Columbia University College of Physicians and Surgeons.
Fast sieben Millionen US-Amerikaner nehmen derartige Medikamente. Sie werden zur Linderung der Krankheitssymptome und langfristig zur Verhinderung eines Rückfalls verschrieben. In den vergangenen Jahren mehrten sich Bedenken, dass Antipsychotika toxische Auswirkungen haben und den langfristigen Behandlungserfolg gefährden könnten. Eine Folge kann das Verweigern oder Abbrechen einer Behandlung sein.

Kein Beweis für Rückfall
Laut Lieberman profitiert jedoch der Großteil der Schizophrenie-Patienten sowohl zu Beginn der Krankheit als auch langfristig von der Einnahme der Pillen. Mögliche Nebenwirkungen würden bei weitem durch ihren therapeutischen Nutzen aufgewogen. Die analysierten Daten zeigten auch, dass eine Verzögerung oder ein Aussetzen der Behandlung mit schlechteren langfristigen Therapieergebnissen in Zusammenhang steht.
Derzeit gibt es laut Lieberman auch keine Möglichkeit, jene Patienten zu identifizieren, die sich nach einer ersten psychotischen Episode erholt haben und denen es auch ohne Medikamente weiter gut gehen würde. "Dabei handelt es sich um eine sehr kleine Gruppe von Patienten, daher würde ein Vorenthalten der Behandlung für die meisten Betroffenen von Nachteil sein."
Vorklinische Untersuchungen an Ratten haben zwar ergeben, dass Antipsychotika die Dopaminrezeptoren sensibilisieren. Es gibt aber keine Beweise dafür, dass die Einnahme dieser Medikamente das Risiko eines Rückfalls erhöhen kann.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.06.2017

Höheres Pensionsantrittsalter, weniger Förderungen

Höheres Pensionsantrittsalter, weniger Förderungen© Bilderbox.com

Der Thinktank Agenda Austria kritisiert die Abgabenlast in Österreich.

Der Staat holt sich einen spürbar größeren Teil des erarbeiteten Wohlstands als vor 20 Jahren, erklärt Agenda Austria. Das zeige laut dem Thinktank, dass Österreich nicht an zu geringen Einnahmen leide, sondern an zu hohen Ausgaben. Anzusetzen wäre etwa bei Pensionen und Förderungen, so eine aktuelle Erhebung der Agenda Austria.
Wer die gesamten Steuereinnahmen eines Jahres nimmt und durch die Zahl der jeweils ansässigen Personen dividiert, kommt, beginnend mit 1995, zu einem klaren Ergebnis: Die Besteuerung pro Kopf hat fast durchgängig zugenommen. Die Betrachtung erfolgt ohne Sozialabgaben, aber diese haben sich laut Agenda Austria ähnlich entwickelt. Konkret hat jeder Niedergelassene 1995 im Durchschnitt 5.972 Euro an Steuern bezahlt, 2016 waren es hingegen 11.148 Euro – um 86,7 Prozent mehr.

Kürzungen
Pro-Kopf-Einkommen und Inflation sind viel weniger stark gestiegen als die durchschnittliche Steuerlast. "Die Inflation beträgt seit 1995 etwa 45 Prozent. Und das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf – es ist der wichtigste Indikator für den Wohlstand – ist in dem Zeitraum um 72,8 Prozent gestiegen. Beides ist deutlich weniger als die 86,7 Prozent an Steuer-Steigerung", stellt Michael Christl, Ökonom bei der Agenda Austria, fest.
Um den Bürgern wieder mehr von ihrem erwirtschafteten Einkommen zu lassen, sollte die Regierung Ausgaben wie jene für die äußerst großzügigen Förderungen streichen. Sparpotenzial: Mindestens 500 Millionen Euro jährlich. Und auch beim größten einzelnen Ausgabenposten der Republik, den Pensionen, gibt es Handlungsbedarf: Deutschland und die Niederlande heben wegen der steigenden Lebenserwartung das Pensionsantrittsalter gerade an, um die Kosten im Griff zu behalten. Vom teuren Föderalismus gar nicht zu reden.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 02.06.2017

Nicht nur das Klima steht auf dem Spiel

Nicht nur das Klima steht auf dem Spiel© Bilderbox.com

Wieder wurde die Ökostromnovelle im Parlament auf die lange Bank geschoben.

Auch die heutige Plenarsitzung im Parlament wird ohne Ökostromnovelle vorübergehen. Die IG Windkraft hofft nun, dass durch die geänderten Konstellationen in der Regierung die kleine Ökostromnovelle im Juni im Parlament umgesetzt werden kann. „Scheitert die Ökostromnovelle, wird dies starke negative wirtschaftliche und beschäftigungspolitische Auswirkungen mit sich bringen“, sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fordert: „Es ist höchste Zeit, dass die Parteien jetzt im Parlament klimapolitische Schritte setzen und die kleine Ökostromnovelle beschließen.“
Lange Zeit habe die Regierung den Beschluss der kleinen Ökostromnovelle behindert, indem EU-rechtliche Bedenken an einem bedeutenden Abbau der Warteschlange von bereits genehmigten Windkraftprojekten vorgeschoben wurden. Nunmehr haben drei Gutachten und die Kommission selbst die Machbarkeit aufgezeigt. Die TU Wien hat vorgerechnet, dass selbst ein Sonderkontingent von 91 Millionen Euro zu keinen Mehrkosten bei der Ökostromförderung führen würde, da sehr viele Ökostromkraftwerke ihre Förderlaufzeit in den nächsten Jahren beenden werden.

Gravierende Folgen
„Das versteht nun wirklich niemand mehr, dass die SPÖ und ÖVP aber selbst diese einfache Übung nicht auf den Boden bringt“, bemerkt Moidl verständnislos. Sollte die Umsetzung misslingen, werden nicht nur etliche Arbeitsplätze verloren gehen, sondern auch eine ganze Reihe von ‚Stranded Assets’ entstehen und Investitionen ins Ausland verlagert.
Ende nächsten Jahres werden 110 Windkraftanlagen aus der Warteschlange bei der Förderstelle OeMAG herausfallen und haben damit keine Perspektive auf Umsetzung. Allein die Windkraft könnte durch den Abbau der gesamten Warteschlange von 260 Windrädern 5.500 Personen Arbeit bringen und 1,4 Milliarden Euro an Investitionen auslösen. Die 260 Windräder mit einer Leistung von 850 MW können umweltfreundlich und klimaschonend 2,5 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs liefern.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 02.06.2017

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