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23. Juli 2024

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Schulautonomie ein „abgehobenes Schreibtischpapier“

Schulautonomie ein „abgehobenes Schreibtischpapier“© Bilderbox.com

Eltern und Lehrer warnen: Innerhalb des Systems Schule umzuverteilen ist gefährlich, mehr Geld ist notwendig.

Das Schulautonomiepaket der Regierung wird weiter von Lehrer- und Elternvertretern attackiert. Für den Vorsitzenden des Bundeselternverbands an den mittleren und höheren Schulen, Gernot Schreyer, ist der Gesetzesentwurf "ein abgehobenes Schreibtischpapier, dem die Erdung fehlt". Schreyer bemängelt die nicht ausreichende Einbindung der Schulpartner und fühlt sich an die Einführung der Zentralmatura und der Neuen Oberstufe erinnert. Von Eltern- und Lehrerseite werde der Nutzen des Pakets nicht erkannt: "Die Vermutung ist daher angebracht, da ist auch keiner drin."

Zankäpfel
Konkret stört die Eltern neben der Freigabe von Klassenschüler- und Teilungszahlen auch der mögliche zwangsweise Zusammenschluss von Schulen in Clustern sowie die Einführung eines Sozialindex "durch die Hintertür". Natürlich brauche es an Brennpunktschulen mehr Mittel, aber diese dürften nicht einfach von anderen Einrichtungen abgezogen werden. "Man kann nicht beginnen, innerhalb des Systems umzuverteilen", so Schreyer. "Wir brauchen mehr Geld." Sämtliche im Reformpaket angeblich neuen Möglichkeiten wie Frühbetreuung, Blocken von Unterrichtsstunden oder Abgehen von Teilungszahlen gebe es auch im jetzt schon, so die Eltern- und Lehrervertreter.

Einsparungen
Die Direktorin des BORG Mistelbach, Isabella Zins, sieht "keine pädagogischen Gründe für Verclusterungen, sondern rein organisatorische. Es geht da nur ums Einsparen eines oder mehrerer Direktorenposten." Mit Kollegen habe sie das Gesetzespaket auf zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten von Schulen durchsucht. "Wir haben kaum etwas gefunden", meinte Zins. Sie fordert eine reine Freiwilligkeit der Clusterbildung. Ganz generell sieht Zins die Reform falsch angegangen. "Wir brauchen keinen übergeordneten Verbund, sondern ein mittleres Management."

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

Wissensaustausch zwischen Donau und Afrika

Wissensaustausch zwischen Donau und Afrika© Bilderbox.com

Die Donau-Universität Krems engagiert sich mit zwei Projekten in Äthiopien, Mosambik und Südafrika.

Die Donau-Universität Krems erhält zwei Projekte aus Programmen der Europäischen Union. Insgesamt wurden elf Projekte mit einem Afrika-Schwerpunkt bewilligt. Die Projekte sollen in verschiedenen afrikanischen Ländern Herausforderungen im Bereich der Stadtentwicklung bewältigen helfen und den Ausbau von dualen universitären Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten vorantreiben.
Zu den Zielen des Förderprogramms gehört es, die Hochschulbildung in den zahlreichen Partnerländern weiterzuentwickeln. In den beiden bewilligten Projekten, die nun an der Donau-Universität Krems koordiniert werden, arbeiten international zusammengesetzte Teams gemeinsam an der Beantwortung von aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen.

Soziale Stadtentwicklung
Das Projekt „Social Inclusion and Energy Management for Informal Urban Settlements“ (SES) unterstützt äthiopische Städte bei der Lösung von urbanen Problemen. „Die Städte in Äthiopien wachsen mit einer rasanten Geschwindigkeit, damit verbunden sind zahlreiche Probleme wie Slumbildung, Energieknappheit und Umweltverschmutzung“, so Tania Berger, Projektverantwortliche und Leiterin des Fachbereichs Sozialraum und Migration an der Donau-Universität Krems.

Duale Studien
Anfang des Jahres startete auch das Projekt „Learning and Teaching Tools Fuelling University Relations with the Economy in Mozambique and South Africa“ (LaTFURE) in Krems. Ziel ist Ausbau und Weiterentwicklung von dualen universitären Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bergbau und Tourismus. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird sich zunächst mit der wissenschaftlichen Analyse der bildungspolitischen und institutionellen Rahmenbedingungen beschäftigen. Anschließend werden in Pilotprojekten eigens entwickelte organisatorische Konzepte und didaktische Methoden erprobt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

Gute Jobs dank Computerspielen

Gute Jobs dank Computerspielen© piqs.de/Richard Carperer

Versierte Spieler von World of Warcraft eignen sich besonders für virtuelle Teams.

Gaming ist keine Zeitverschwendung, sondern kann sogar die Jobchancen verbessern. Forscher der Missouri University of Science and Technology (Missouri S&T) konnten zeigen, dass erfolgreiche World of Warcraft-Spieler Qualitäten mitbringen, die Erfolg in virtuell zusammenarbeitenden Teams versprechen. Denn sie verstehen sich darauf, in einem entsprechenden Umfeld zu kommunizieren und haben eine hohe technologische Reife.

Moderne Arbeitswelt
In der modernen Arbeitswelt kommt es immer häufiger darauf an, an einem virtuellen Arbeitsplatz gut im Team zu arbeiten. Eben da können Gamer wohl punkten, wie die Studie zeigt. "Desto mehr Erfolge man im Spiel hat, desto technisch versierter ist man im realen Leben", meint Elizabeth Short, Psychologie-Postgrad an der Missouri S&T. Bei der technologischen Reife besteht laut der Studie, die 288 Gamer erfasst hat, ein deutlicher Zusammenhang mit Gruppen- und Raid-Erfolgen in WoW. Zudem sind erfolgreichere Team-Gamer auch versierter in computergestützter Kommunikation. Die Fähigkeiten, die erfolgreiches Raiden bedarf, scheinen also tatsächlich auf den Arbeitsmarkt übertragbar.

CIOs mögen Gamer
Wenngleich die Missouri-S&T-Studie nur WoW betrachtet hat, scheint naheliegend, dass auch Teamplay-Erfahrung aus anderen Online-Games von Vorteil sein dürften. Wichtig ist freilich auch, ob potenzielle Arbeitgeber Games als wertvolles Hobby sehen. Zumindest in der Tech-Branche ist das offenbar recht häufig auch der Fall. Einer Mitte dieses Monats erschienenen Studie von Robert Half Technology zufolge sieht knapp ein Viertel aller CIOs das Spielen oder Entwickeln von Games als Faktor, der Hochschulabsolventen auf der Suche nach Tech-Jobs für Arbeitgeber attraktiver macht.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

Die Adler krallen sich eine Innovation

Die Adler krallen sich eine Innovation© Bilderbox.com

Ein Tiroler Start-Up punktet mit einem innovativen Licht-Wärme-Paneel und findet Investoren.

Das Tiroler Unternehmen HL Innovation hat ein neuartiges Paneel auf den Markt gebracht, das Infrarot- und LED-Technologie verbindet. Die Tiroler Adler Runde, Standortagentur Tirol und private Investoren fanden das erdachte und entwickelte Paneel innovativ genug, um es mit einer Gesamtsumme von 200.000 Euro zu unterstützen.

Kombination Licht und Wärme
Man habe Licht und Wärme kombinieren wollen, erläuterte Thomas Hackl, geschäftsführender Gesellschafter der HL Innovation. Das Produkt sei vor allem für die Bereiche Business, "Living" und Wellness interessant, so Hackl. Die Lichtfarbe lasse sich per App zwischen "warm" und "kalt" variieren, auch die Abstrahltemperatur könne exakt eingestellt werden. Die Wichtigkeit von Innovationen insgesamt betonte indes die Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP). Es gebe viele "kluge Köpfe in diesem Land" und es gehe darum, dass Produkte, "die sich verkaufen lassen", entwickelt würden.

Ein „gstandener Unternehmer“
An die Standortagentur Tirol wurde das Paneel-Projekt bereits im Mai 2016 herangetragen, wie deren Geschäftsführer Harald Gohm anmerkte. Gohm betonte, dass Thomas Hackl eigentlich kein Start-Up-Unternehmer, sondern ein "gestandener Unternehmer" sei, der bereits seit Jahrzehnten in Tirol tätig ist. Allein die Tiroler Adler Runde, ein Zusammenschluss aus 42 einheimischen Unternehmen, investierte 100.000 Euro, insgesamt waren es Investitionen in der Höhe von rund 200.000 Euro. Damit sollen vor allem die internationale Vermarktung und die Weiterentwicklung der patentierten Technologie ermöglicht werden.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

Autonome Roboter im Gegenverkehr

Autonome Roboter im Gegenverkehr© Bilderbox.com

Europas vielfältigste Testumgebung für selbstfahrende Autos entsteht in der Steiermark.

Mit ALP.Lab bündeln in der Steiermark Forschungseinrichtungen und Industriebetriebe ihre Kompetenzen, um automatisierte Fahrsysteme im großen Stil zu entwickeln und zu testen. Neben Tests auf privaten Strecken sind auch Probefahrten auf Autobahnen und im Grazer Stadtgebiet möglich. Zusätzlich stehen moderne Simulatoren und Messstände zur Verfügung. An dem Projekt beteiligt sind AVL List, Magna Steyr, das Kompetenzzentrum VIRTUAL VEHICLE, Joanneum Research und die TU Graz. Das Infrastrukturministerium unterstützt die Testumgebung ALP.Lab und zwei Forschungsprojekte mit insgesamt 5,6 Millionen Euro.

Probefahrten im Grazer Stadtverkehr
ALP.Lab bündelt die gesamte Testkette an einem Ort – von den ersten Simulationen bis zu Tests auf Prüfständen und schließlich Fahrten auf privaten und öffentlichen Teststrecken. Getestet wird etwa auf der ASFINAG-Teststrecke auf der A2 zwischen Graz-West und Laßnitzhöhe und zwischen St. Michael und der Grenze zu Slowenien. Ab dem kommenden Jahr werden auch im Grazer Stadtverkehr Probefahrten stattfinden. In der Forschungseinrichtung Zentrum am Berg kann das Verhalten in einem Autobahntunnel erprobt werden. Auch der Red Bull Ring wird in den Wintermonaten für Tests zur Verfügung stehen.

Zuverlässig
Im Rahmen von ALP.Lab werden auch zwei Forschungsprojekte vom Infrastrukturministerium gefördert. In Dynamic Ground Truth entwickeln AVL List, Joanneum Research, VIRTUAL VEHICLE, die TU Graz, TTTech und Vexcel ein hochgenaues Mess- und Referenzsystem zur zuverlässigen Erkennung der Umwelt. Das Projekt erhält vom Infrastrukturministerium eine Million Euro. Im Projekt LiDcAR arbeiten Infineon, VIRTUAL VEHICLE und die TU Wien an Sensoren zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung bei selbstfahrenden Autos. Das Projekt wird vom Infrastrukturministerium mit 600.000 Euro unterstützt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

Übergewicht kostet Millionen

Übergewicht kostet Millionen© Bilderbox.com

Das Gesundheitssystem stöhnt unter dem Gewicht der Niederösterreicher.

Die Niederösterreicher über 15 Jahren sind zu dick. Dem Gesundheitsbericht 2016 zufolge sind ein Drittel der Landesbevölkerung übergewichtig. Dafür sind insbesondere zwei Ursachen verantwortlich: mangelnde körperliche Bewegung sowie ein „hochkalorienhaltiger Ernährungsstil“. Nur 29 Prozent der Niederösterreicher essen täglich Obst und Gemüse.
Eine Analyse des Körpergewichts der Österreicher zeigt eine deutliche Ost-West-Schräglage: So schwer wie die Niederösterreicher sind sonst nur noch die Burgenländer. Demgegenüber sind die Bewohner der westlichen Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg deutlich schlanker.

Bereits 18 Prozent der niederösterreichischen Bevölkerung sind dermaßen übergewichtig, dass sie aus medizinischer Sicht als fettleibig gelten. Die häufigsten dadurch ausgelösten Folgeerkrankungen sind Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Störungen, hohes Cholesterin, Diabetes und auch bestimmte Krebsarten. Für deren Behandlung muss das Gesundheitssystem jedes Jahr Millionenbeträge aufwenden.

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NOE-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

Heimtraining fürs Auge

Heimtraining fürs Auge© Bilderbox.com

Radfahren schützt vor funktionaler Sehschwäche, da es die Plastizitat der Hirnrinde stärkt.

Beim Radfahren wird die Plastizität der Hirnrinde gestärkt und somit die Wahrscheinlichkeit funktionaler Sehschwächen reduziert. Das hat eine Untersuchung des Istituto di Neuroscienze in Zusammenarbeit mit der Università di Pisa ergeben.
Die wissenschaftliche Untersuchung über die Plastizität des menschlichen Gehirns betraf vor allem das Phänomen der binokularen Rivalität. "Unser Gehirn reagiert bei der Wahrnehmung zweier kontrastierender Bilder, indem es angesichts der entstehenden Verwirrung eines der optischen Signale privilegiert", erklärte Projektleiter Giovanni Bortolan. Im Fall einer solchen dichoptischen Präsentation hängt die Zeitdauer der Wahrnehmung von der Sehkraft des stimulierten Auges ab. Diese wiederum liefert bei Erwachsenen einen Hinweis auf die Plastizität der Hirnrinde.

Therapie
Zur Bestätigung dieser Annahme wurden 20 Testpersonen zwei Stunden lang mit einem verbundenen Auge unregelmäßig wechselnden optischen Reizen ausgesetzt. Dies geschah zunächst auf einem Stuhl sitzend und danach auf einem Heimtrainer radelnd. "Es hat sich eindeutig gezeigt, dass das bandagierte Auge bei dem auf dem Rad durchgeführten Testlauf in seiner Sehkraft weitaus stärker zunahm als bei dem Test in sitzender Ruhestellung", so der italienische Wissenschaftler.
Die Testergebnisse können in der Therapierung von Augenkrankheiten wie der Ambliopie genutzt werden. Anstelle invasiver Eingriffe wird die Sehkraft auf natürlich-physiologische Weise gestärkt. Einzelheiten der Untersuchung sind in der Fachzeitschrift "Current Biology" veröffentlicht.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

Innovation im Unternehmen

Innovation im Unternehmen© Bilderbox.com

Was bringt die Digitalisierung und wie verändert sie die Innovationsprozesse im Unternehmen als Thema der nächsten DBT-Veranstaltung am 18. Mai in Wien.

Innovationen werden über die Crowd finanziert, Kunden beteiligen sich an den Entwicklungsprozessen und Teilaufgaben lagert man am besten an freie Dienstleister im Internet aus. Durch die Digitalisierung wird das Innovationsmanagement auf vollkommen neue Füße gestellt, prognostizierten Experten. Noch sind die Auswirkungen dieser Trends aber kaum zu spüren.
Wie wird die Digitalisierung die Innovationsprozesse verändern? Welche Chancen, aber auch Risiken entstehen für Unternehmen, die bisher vor allem den Atem der Start-Ups stärker in ihrem Nacken spüren? Wie und wo entsteht Innovation im Unternehmen in Zukunft tatsächlich? Wie gelingt die Umsetzung im operativen Geschäftsbetrieb? Und welche Rolle werden dabei „Design Thinking“ und der Fokus auf die User Experience spielen?
Darüber diskutieren Experten am Donnerstag, den 18.05. im Haus der Musik in Wien, Einlass ist ab 19.00 Uhr. 

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2017

„Smart heißt ned deppert“

„Smart heißt ned deppert“© Herzi Pinki

Die Zukunft der Pendlergemeinde Ebreichsdorf wird sich rund um den neuen Bahnhof abspielen – wie sie genau aussehen wird, können die Bürger mitentscheiden.

Die Gemeinde Ebreichsdorf soll zur „Smart City“ werden – mit Unterstützung der TU Wien. Ebreichsdorf wird sich in nächster Zeit dramatisch verändern. Die Gemeinde im Süden von Wien verzeichnet ein rasantes Bevölkerungswachstum. Nun soll ein neuer Bahnhof gebaut werden – ein Anlass, um über die Stadtentwicklung nachzudenken.

Zentrale Rolle
Seit einem Jahr leitet die TU Wien ein Forschungsprojekt, mit dem es gelingen soll, der Stadtgemeinde ein neues Gesicht zu geben. „Der neue Bahnhof, der bis 2023 fertiggestellt sein soll, wird eine enorme Bedeutung für die Gemeinde haben“, ist Thomas Dillinger vom Department für Raumplanung der TU Wien überzeugt. „Alleine schon deshalb, weil viele Leute aus der Gemeinde nach Wien pendeln.“ Zwischen den beiden Ortsteilen Ebreichsdorf und Unterwaltersdorf soll der neue Bahnhof entstehen. Was das für die Stadt bedeutet, ist allerdings noch nicht klar: Soll es ein Bahnhof auf der grünen Wiese bleiben? Soll der Bereich um den Bahnhof zum neuen Stadtzentrum werden? Sollen die beiden Orte langfristig zusammenwachsen?

Dumme Fehler vermeiden
Und so hat das Team der TU Wien Workshops veranstaltet, Interviews geführt und Dorffeste besucht – denn ein Stadtentwicklungsprojekt braucht den Rückhalt der Bevölkerung. So musste Dillinger immer wieder in einfachen Worten erklären, was er überhaupt mit „Smart City“ meint. „Smart heißt ned deppert“, sagt er dann gerne. „Es geht darum, dumme Fehler zu vermeiden, die leicht passieren, wenn man in so einer Situation nicht zwanzig, dreißig Jahre in die Zukunft schaut.“
Wenig smart wäre es etwa, einfach einen ganz gewöhnlichen Regionalbahnhof auf die Wiese zu stellen, mit einem großen Parkplatz daneben. Verschiedene Zukunftsszenarien wurden analysiert. „Welches dieser Szenarien – oder welche Mischung verschiedener Szenarien – dann tatsächlich Wirklichkeit wird, können wir nicht festlegen“, sagt Dillinger. „Aber wir können darauf hinweisen, welche Vor- und Nachteile daraus entstehen.“ Dabei gibt es viele Fragen zu berücksichtigen: Wie soll sich der regionale Verkehr entwickeln? Welche Gebiete sollen in Zukunft verbaut werden? Welche sollen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden? Was bedeutet es für die derzeitigen Zentren, wenn am neuen Bahnhof ein neues Stadtzentrum entsteht? Wie verhindert man, dass der Bahnlärm zum Problem wird?

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.05.2017

Keine Chance auf Streit durch Konflikte erkennende Kleidung

Keine Chance auf Streit durch Konflikte erkennende Kleidung© Bilderbox.com

Bald sollen Wearables Aggressionen aufspüren und so etwa auch Beziehungskrisen verhindern.

Schon in naher Zukunft könnten Wearable-Technologie helfen, gröbere Beziehungskonflikte zu verhindern. Davon geht ein Team aus Technikern und Psychologen der University of Southern California (USC) aus. Denn die Forscher haben ein System entwickelt, das verschiedene Daten von Körpertemperatur bis hin zur Intensität von Gesprochenem misst und daraus den Gefühlszustand von Personen abschätzt - und so Konfliktsitationen erkennt.
Kommt man mit übler Laune heim, könnten automatisierte Nachrichten den Partner vorwarnen und den Betroffenen selbst zu einer kurzen, beruhigenden Meditation anhalten. Einen Grundstein dafür hat das USC-Team mit seinem System geschaffen, das Daten von Quellen wie Wearable-Geräten oder Smartphones nutzt und per Algorithmus abschätzt, wie es um den Gefühlszustand eines Paares bestellt ist.

Vorhersagen
Die genutzten Daten umfassen unter anderem Körpertemperatur, Herzaktivität, Schweißproduktion sowie die Bewertung von Sprachintensität und Inhalten des Gesagten. Einer Studie des Temas zufolge schafft es der Algorithmus so mit bis zu 86-prozentiger Genauigkeit jene Konfliktphasen zu erkennen, die Versuchsteilnehmer anhand ihrer Selbstbeobachtung gemeldet haben. Diese Erkennung ist freilich nur ein erster Schritt zum "langfristigen Ziel, Interventionen zu entwickeln, die das Funktionieren von Paaren verbessern".
Statt einfach zu beurteilen, ob ein Konflikt besteht, sollen in Zukunft Spannungen kurzfristig vorausgesagt werden. Das allein würde freilich noch wenig helfen. Mithilfe von Warn-SMS oder kleinen Selbsthilfe-Tipps sollte eine Eskalation von Konflikten verhindert werden. Andererseits könnte der Ansatz aber langfristig auch auf andere Beziehungen wie die zwischen Eltern und Kindern übertragbar sein.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.05.2017

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