Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

21. Juli 2024

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Ham‘s a Parteibüchl?

Ham‘s a Parteibüchl?© piqs.de/connor

Bei der Besetzung von Führungspositionen in unabhängigen Regulierungsbehörden spielt das Parteibuch eine wichtige Rolle und das gilt in Österreich wie auch europaweit.

Telekommunikation, Energieversorgung und öffentlicher Verkehr sind drei typische staatliche Monopole, die in den letzten 20 Jahren im Rahmen der Liberalisierung von Märkten vielerorts privatisiert wurden. Die Steuerungsfunktion des Staates übernahmen unabhängige Regulierungsbehörden. Die Unabhängigkeit dieser Regulierungsbehörden wurde nun europaweit analysiert.
Ergebnis: Regierungen nahmen den Verlust an Steuerungsmöglichkeiten nicht einfach hin, sondern sie suchten nach alternativen Wegen der Einflussnahme. So kamen bei der Besetzung von Spitzenpositionen in diesen Regulierungsbehörden häufig parteinahe Kandidaten zum Zug.
„Als gelernter Österreicher kennt man das Phänomen, es gab jedoch bis jetzt kaum solide empirische Forschung dazu“, stellt der Politologe Laurenz Ennser-Jedenastik von der Universität Wien fest. Die Studie wurde für ein Projekt des Wissenschaftsfonds FWF erstellt. Ennser-Jedenastik untersuchte rund 700 Besetzungen zwischen 1996 und 2013 an der Spitze von etwa 100 Regulierungsbehörden in 16 westeuropäischen Ländern.

Unrühmlicher Spitzenplatz
Es zeigte sich, je formal unabhängiger eine Behörde ist, desto höher ist der Anteil an dort tätigem Führungspersonal, das einer Regierungspartei nahesteht. „Es steigt der Anteil der ernannten Spitzenfunktionäre mit Verbindung zu einer Regierungspartei von 14 Prozent in den Behörden mit der geringsten formalen Unabhängigkeit auf 35 Prozent in jenen mit der höchsten formalen Unabhängigkeit. Kurz gesagt: Die formale Unabhängigkeit von Regulierungsbehörden macht diese anfälliger für Politisierung“, erklärt Ennser-Jedenastik.
Österreich nimmt eine Spitzenposition bei der Berufung von parteinahen Personen in Führungsämter ein. In 9 von 18 untersuchten Fällen wurde im Untersuchungszeitraum parteinah besetzt. „Ein Beispiel ist der Jurist Theodor Thanner, Mitarbeiter vieler ÖVP-Minister, der an die Spitze der Bundeswettbewerbsbehörde berufen wurde. Oder Heinrich Traumüller, ehemaliger Kabinettschef von Karl-Heinz Grasser, der Vorstand bei der Finanzmarktaufsicht FMA wurde.“
Im Europavergleich wären, so der Politologe, Frankreich und Belgien als weitere Länder zu nennen, wo der Anteil an parteinahen Besetzungen hoch liegt. Am anderen Ende der Skala lägen Finnland, Dänemark und Irland mit einem geringen Anteil.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 13.05.2016

Gummiboot ganz groß

Gummiboot ganz groß© www.grabner.com

Ein Mostviertler Unternehmen baut für den Weltmarkt aufblasbare Segelkatamarane.

Mit dem Happy Cat Neo hat der Luftboot- und Schwimmwestenhersteller Grabner einen weiteren aufblasbaren Segelkatamaran auf dem Markt gebracht. Es handelt sich dabei um die Light-Version des kürzlich entwickelten Happy Cat Evolution. Hinter den beiden Katamaran-Versionen steckt eine dreijährige Forschungstätigkeit, die zum Teil von Universitätsinstituten durchgeführt, von der EU gefördert und zum niederösterreichischen Innovationspreis 2015 nominiert worden ist. Testen kann man diese Boote in Podersdorf am Neusiedlersee und am Standort Wallsee an der Donau.
„Die Probefahrten mit unseren Booten werden von den Kunden sehr gut angenommen. Dazu haben wir einen eigenen 1.000 Quadratmeter großen Bootstestsee in Haag, auf dem man Kajaks und Canadier probefahren kann. Nur die Katamarane brauchen ein größeres Gewässer“, erklärt Firmeneigentümer Wolfgang Grabner. Auch Kunden in Deutschland haben fünf Möglichkeiten, eine davon am Berliner Wannsee, um die Boote aus dem Mostviertel zu testen.

Einzige westeuropäische Hersteller von Gummibooten
Der Happy Cat Evolution wird um 6.600 Euro angeboten, die um 20 Kilogramm leichtere Version Happy Cat Neo um 5.500 Euro. Für heuer peilt Grabner einen Verkauf von 1.000 Stück an. Im Jahresdurchschnitt verkauft Grabner 3.000 aufblasbare Boote. Sie bestehen aus Kautschuk und sind zu 100 Prozent recyclebar.
Der einzige westeuropäischer Hersteller von heißvulkanisierten Gummibooten fertigt pro Jahr auch etwa 90.000 Stück Schwimmwesten. Das österreichische Bundesheer etwa hat Grabner zur Gänze ausgestattet. Produziert wird in Haag, wo sich unter anderem das Lager und die Näherei befindet. Der Bootsbau erfolgt am Standort Kirchberg ob der Donau in Oberösterreich. Weiters bedient man sich noch eines Joint Ventures in Polen sowie einer Näherei in China. Insgesamt beschäftigt Grabner 100 Mitarbeiter, davon 35 in Haag.
2015 hat Grabner seinen Umsatz um 20 Prozent auf sechs Millionen Euro steigern können. Heuer rechnet er wieder mit einer Umsatzsteigerung um etwa zehn Prozent. Die Exportquote beträgt fast 90 Prozent.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 13.05.2016

Der sehende Schuh

Der sehende Schuh© www.tec-innovation.com

Zwei Mistelbacher haben einen Schuh entwickelt, der sehbeeinträchtigten Menschen den Alltag erleichtern soll. Nun konnte die Finanzierung gesichert werden.

Ein Schuh mit integrierter Elektronik und Sensoren soll blinden, sehschwachen oder mobil eingeschränkten Personen bei der Fortbewegung unterstützen. Kevin Pajestka und Markus Raffer haben die Tec-Innovation GmbH in Hautzendorf, Bezirk Mistelbach, gegründet und einen Prototypen entwickelt. Für weitere Schritte wurden Investoren benötigt.

Produkt mit echtem Mehrwert
Jetzt sind mehrere bekannte Unternehmer, unter anderen Hans Peter Haselsteiner, an Bord gekommen. Neben 500.000 Euro brachten sie auch ihr Know-how mit. „Nach der Fertigstellung der Hardware des zweiten Schuh-Prototypen im Dezember ist dies nun ein großer Schritt auf dem Weg zu einem neuen Produkt mit echtem Mehrwert“, stellt Geschäftsführer Pajestka, der als Techniker für die Entwicklung des Schuhs verantwortlich ist, fest.
Das zur Verfügung gestellte Kapital wird für die Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Forschungseinrichtung auf den Gebieten der Ultraschalltechnologie und 3D-Visualisierung sowie für den Ausbau eines Labors im Wiener Bezirk Donaustadt verwendet. Der Marktstart des WALKASSIST ist für nächstes Jahr geplant.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 13.05.2016

Vollgas zum Mars

Vollgas zum Mars© piqs.de/bloodykeks

Mit Technologie aus Wiener Neustadt soll es nur mehr 40 Tage zum Mars dauern.

Rund um den Globus suchen Wissenschafter nach technischen Lösungen, wie man Raketentriebwerke im Weltraum schneller und umweltfreundlicher machen kann. Auch an der Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN) hat man sich dieser Forschungsaufgabe mit dem Studiengang „Aerospace Engineering“ und der Forschungstochter FOTEC verschrieben. Sie testen ein neues Antriebssystem – den sogenannten „gepulsten Plasma-Antrieb“. Dieser arbeitet mit ungiftigen Treibstoffen und bringt Satelliten in stabile Umlaufbahnen.

Plasma Antriebe
Es ist ein weltweit aufstrebender Wissenschaftszweig, in dem das Team der FHWN forscht. Denn Weltraumtechniker prophezeien der Entwicklung von gepulsten Plasma-Antrieben und den ihnen artverwandten Magnet-Plasma-Antrieben eine große Zukunft. Bei diesen beschleunigen getaktete Magnetfelder hocherhitztes Plasma und stoßen es mit hoher Geschwindigkeit aus. Das funktioniert ähnlich wie bei einem Ionentriebwerk, entwickelt aber viel mehr Schubkraft. Ist diese Technik einmal ausgereift, wird sie einen Flug zum Mars, der zurzeit rund 200 Tage dauert, auf 40 Tage verkürzen.

172 Millionen Wertschöpfung durch Technopol Wiener Neustadt
Mit der Weltraumforschung und den daraus entwickelten Produkten will auch das Land Niederösterreich „abheben“. Fast 172 Millionen Euro an Wertschöpfung jedes Jahr bringt das auf Raumfahrttechnik spezialisierte Technopol Wiener Neustadt. Das sichert laut Landesrätin Petra Bohuslav rund 1.250 Arbeitsplätze. Viele der in Wiener Neustadt entwickelten Techniken und Komponenten sind in Satelliten und Trägerraketen der NASA und ESA enthalten.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 13.05.2016

Herbe Enttäuschung

Herbe Enttäuschung© Bilderbox.com

Die Universitäten zeigen sich vom Finanzrahmen enttäuscht – die Bewilligung der entsprechenden Mittel, so zeige auch die Sicherheitsthematik, sei offenbar eine Willensfrage.

„Herb enttäuscht“ ist die Universitätenkonferenz (uniko) vom neuen Finanzrahmen. Die für die Unis nötigen Mittel von rund 1,5 Milliarden Euro zusätzlich für die Jahre 2019 bis 2021 seien darin nicht berücksichtigt, erklärt uniko-Präsidentin Sonja Hammerschmid vor Journalisten. Nötig seien sowohl mehr Professuren als auch Mittel für Geräte und den Wissenschaftsfonds FWF, sowie eine Teuerungsabgeltung.
Bei entsprechendem Willen wären Zusatzmittel durchaus möglich, argumentiert die uniko-Präsidentin: „Beim Thema Sicherheit hat man ja gesehen: Prioritäten können gesetzt werden und werden auch gesetzt – manchmal auch sehr spontan und kurzfristig aus der Situation heraus.“

Zugangsregel
Der Mehrbedarf der Unis ist zu einem großen Teil auf eine Teuerungsabgeltung und auf 1.025 zusätzliche Professuren zur Verbesserung der Lehrbedingungen zurückzuführen. In die Berechnungen einbezogen wurden bereits die Einführung von flächendeckenden Zugangsregeln. „Ich kann nicht von einer kapazitätsorientierten Studienplatzfinanzierung sprechen und die Zugänge offen halten“, so Hammerschmid. „Das geht sich nicht aus.“
Ohne die Zusatzmittel kündigt Hammerschmid Restrukturierungsmaßnahmen an. Im Extremfall bedeute das ein Zurückfahren der Personalkapazitäten und „am Ende des Tages auch Kündigungen – je nach dem Paket, das dann tatsächlich kommt.“ Für die Studenten bedeute dies schlechtere Betreuungsverhältnisse oder auch weniger Lehrveranstaltungen oder sogar weniger Studien. „Aber der Wissenschaftsminister hat gesagt, er hat es verstanden – deshalb gehe ich davon aus, dass die zusätzlichen Mittel in irgendeiner Form kommen“, erklärt Hammerschmid.

„Kein Automatismus.“
Wie hoch eine allfällige Steigerung für die LV-Periode 2019-2021 tatsächlich ausfalle, wird laut Wissenschaftsministerium bis Ende 2017 mit dem Finanzministerium ausverhandelt. Dies sei auch im Universitätsgesetz so festgehalten: „Wie in den vergangenen Jahren werden die Universitäten damit auch bei der kommenden Leistungsvereinbarungsperiode ein Jahr vor In-Kraft-Treten erfahren, wieviel Geld zur Verfügung steht.“
Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner verwies auf die Budgetsteigerung in Höhe von 615 Millionen Euro für die aktuelle LV-Periode 2016 bis 2018. „Dieses erhöhte Budget wurde ab 2019 fortgeschrieben. Das ist angesichts der budgetären Rahmenbedingungen kein Automatismus.“

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.05.2016

Prinzipalin der Wissenschaft

Prinzipalin der Wissenschaft© AIT / Johannes Zinner

Das AIT nimmt im Bereich der Batteriesysteme die übernächste Zukunft ins Visier.

Die seit 2012 am Austrian Institute of Technology (AIT) beschäftigte Elektrochemikerin Atanaska Trifonova wurde zum Principal Scientist bestellt. Sie ist die erste Frau und derzeit der zweite Wissenschafter am AIT, der diese höchste Stufe im Karriereschema des Instituts erklommen hat. „Solche Principal Scientists, die Themen der übernächsten Zukunft angehen, können wir uns nur an wenigen Stellen leisten“, sagt AIT-Geschäftsführer Wolfgang Knoll.
Trifonova beschäftigt sich mit zukünftigen Batteriesystemen, der Aufsichtsrat hat für sie auch ein neues, 1,7 Millionen Euro teures Labor genehmigt, das laut Knoll „eine substanzielle Erweiterung unserer Infrastruktur“ ist. Trifonova kann dort von der Implementierung neuer Materialien über neue Zelldesigns bis hin zur Systementwicklung eine vollständige Produktionslinie für Prototypen von Lithium-Ionen-Batterien aufbauen. Für sie ist diese Batterie-Art die einzige Technologie, die die Anforderungen für Elektromobilität und stationäre Energiespeicher erfüllen könne.

Speicheldiagnostik
Als Nachfolgerin der Leiterin des Health and Environment Department des AIT, Michaela Fritz, die als Vizerektorin für Forschung an die Medizinuni Wien wechselte, wurde Elke Guenther vorgestellt. Die aus Deutschland stammende Biologin war bisher Leiterin der Abteilung Elektrophysiologie am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut der Universität Tübingen. Ab Anfang Juni wird sie sich unter anderem um die Entwicklung von Werkzeugen für Speicheldiagnostik kümmern.
Für AIT-Aufsichtsratschef Hannes Androsch sind die Bestellungen Beispiele dafür, „dass es uns wichtig ist, die besten Köpfe zu rekrutieren, in der Erwartung, dass sie wieder helle Köpfe anziehen. Weil wir sind zu arm, um mittelmäßige Leute zu beschäftigen.“

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.05.2016
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 21.07.2024
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Hoffnungsmarkt Bildung

Hoffnungsmarkt Bildung© Bilderbox.com

Im eigenen Land hat unser Bildungssystem nicht immer die beste Nachrede, auf dem internationalen Bildungsmarkt hat Österreich aber einiges zu bieten.

Bildungsexport wird im angloamerikanischen Raum oder in Australien als wichtiger Wirtschaftsfaktor gesehen. Dort setzt man auf die Anwerbung internationaler Studenten – die meist hohe Studiengebühren zahlen. In der Aufstellung der meistexportierten Güter und Dienstleistungen Australiens scheint in den Jahren 2014/2015 Bildung hinter Eisen und Kohle sogar an dritter Stelle auf.
Mit ungefähr 25 Prozent ausländischer Studenten an öffentlichen Unis ist das auch in Österreich ein bedeutsamer Faktor, wodurch „beträchtliche Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte“ generiert werden. Das zeigt eine Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus 2014. Bleiben die Absolventen nach dem Abschluss im Gastland und arbeiten dort, steigen die Effekte weiter.

Erfolgsmodell Lehrlingsausbildung
Viel Interesse im Ausland zieht das heimische Modell der dualen Lehrlingsausbildung auf sich. So möchte etwa Serbien Lehrlinge dem heimischen Vorbild folgen; in Kroatien, Malta und Moldawien wurde das mit österreichischer Unterstützung bereits umgesetzt. In kleinerem Rahmen führen auch österreichische Unternehmen das System in ihren ausländischen Niederlassungen ein, etwa in Shanghai, Rumänien und der Slowakei.
Mit dem Export von Bildungsangeboten befassten sich bisher vor allem heimische Privatuniversitäten und Fachhochschulen. Die IMC Fachhochschule Krems etwa unterhält neun Programme, bei denen Studierende zum Beispiel in Vietnam, China oder Serbien nach Curricula der IMC ausgebildet werden.

Campus Dubai
Mit der Modul University Vienna wird im Herbst die erste heimische Privatuni einen auf 500 Studenten ausgelegten Auslands-Campus in Dubai eröffnen. Im Gegensatz zur Schweiz oder den Niederlanden gibt es hierzulande laut Andreas Schweighofer, Modul University, keine entsprechende Tradition. Mit der Einführung von privat geführten Fachhochschulen oder Unis habe sich aber ein Trend in diese Richtung entwickelt.
Die öffentlichen Unis seien dagegen weniger an dieser Form des Exports interessiert, dafür aber umso mehr in internationalen Forschungskooperationen aktiv.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2016

Das Todestal im Innovationszyklus

Das Todestal im Innovationszyklus© piqs.de/daniel parks

AIT und TU Wien wollen das „Death Valley“ der Innovation überwinden.

Das Austrian Institute of Technology (AIT) geht auf Expansionskurs. Der kaufmännische AIT-Geschäftsführer Anton Plimon legt dabei nicht nur auf Quantität, sondern auch auf einen qualitativen Ausbau Wert: „Es geht um wissenschaftliche Arbeiten und Themen, die relevant für Industriepartner sind.“
Eines dieser Themen will das AIT in den „komplexen dynamischen Systemen“ gefunden haben. Andreas Kugi, Vorstand des TU-Instituts für Automatisierungs- und Regelungstechnik: „Wir versuchen technische Systeme zu verstehen, in echtzeitfähigen mathematischen Modellen zu beschreiben und Schlüsse daraus für Systemoptimierungen zu ziehen.“ Das Spektrum reiche dabei von der Halbleiterindustrie, wo automatisierte Entscheidungen im Mikrosekundenbereich getroffen werden müssen, bis zu Gezeitenkraftwerken mit 24-Stunden-Zyklen.

Kooperation mit Modellcharakter
Das AIT und die TU Wien wollen nun gemeinsam das gefürchtete Todestal im Innovationszyklus überwinden. Als TU-Institut habe man eine hohe Drittmittelquote und mehr als 40 Industriepartner, trotzdem können gute Ideen vor der Markteinführung zugrunde gehen. Kugi übernimmt nun die Leitung einer neuen Einheit des AIT – „einer Brücke von der akademischen Lehre über die Grundlagenforschung bis hin zur Anwendung“ –, die genau das verhindern soll.
„Wir wollen damit die Wertschöpfungskette in Richtung Anwendung erweitern“, sagt TU-Wien-Rektorin Sabine Seidler. AIT-Geschäftsführer Wolfgang Knoll spricht von einem „Experiment mit enormem Potenzial.“ Bei positivem Ausgang des Experiments könnte diese Form der Zusammenarbeit „durchaus Modellcharakter haben.“

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2016

Streber vor den Vorhang

Streber vor den Vorhang©piqs.de/marcus hansson

Etwa 11.000 Studenten werden auch heuer wieder für besonders gute Studienleistungen belohnt.

Das Wissenschaftsministerium hat die Leistungs- und Förderungsstipendien für 2016 genehmigt, damit werden rund 11.000 Studierende unterstützt. Diese Stipendien – rund 9,5 Millionen Euro werden ausgeschüttet – sind ein zusätzlicher Anreiz für Studierende mit hervorragenden Studienleistungen an Universitäten, Fachhochschulen, Theologischen Lehranstalten und Privatuniversitäten.
Ausbezahlt werden mindestens 750 Euro, die Obergrenze beträgt 1.500 Euro pro Jahr für Leistungsstipendien und 3.600 Euro für Förderungsstipendien. Im Studienjahr 2014/15 wurden in Summe 10.288 Leistungs- und 476 Förderungsstipendien vergeben.

Voraussetzungen
Voraussetzungen für die Zuerkennung von Leistungstipendien sind unter anderem ein Notendurchschnitt von nicht schlechter als 2,0 – wobei die einzelnen Institutionen strengere Regeln festlegen dürfen.
Förderungsstipendien werden jeweils im Sommer- und Wintersemester ausgeschrieben und dienen vor allem als Finanzierungsunterstützung von Master- und Diplomarbeiten beziehungsweise Dissertationen. Neben einem Kosten- und Finanzierungsplan müssen die Studierenden auch mindestens ein Gutachten einer Lehrperson vorlegen, das der Arbeit auf Grund der bisherigen Studienleistungen überdurchschnittliche Qualitätsaussicht bescheinigt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2016

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