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20. Juli 2024

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Die Bahn wird zum Überflieger

Die Bahn wird zum Überfliegerpiqs.de/robert s donovan

Ein neues Forschungsprogramm soll der Bahnwirtschaft die sprichwörtlichen Flügel verleihen. Ein österreichisches Forscherkonsortium bekommt ein ordentliches Stück vom Kuchen.

Europaweit werden durchschnittlich mehr als 80 Prozent der Wege mit dem Pkw zurückgelegt, der Anteil der Bahn beläuft sich auf weniger als zehn Prozent. Für den Bahnverkehr bleibt im Bereich der europäischen Güter- und Personentransporte also noch viel zu tun.
In ihrem Transport White Paper von 2011 hat die Europäische Kommission ihre Ziele für die Bahn festgehalten: Das Streckennetz für Hochgeschwindigkeitszüge soll bis 2030 verdreifacht und die zentralen Flughäfen mit einem High-Speed-Bahnnetz verbunden werden. So soll die Bahn das wichtigste Fracht-Transportmittel in Europa werden und die Anzahl der Autos mit konventionell Antrieben halbiert werden.
Die Europäische Kommission hat gemeinsam mit der Bahnindustrie das 920 Millionen Euro schweres Forschungsprogramm Shift2Rail ins Leben gerufen, um die Bahnindustrie im Wettbewerb der Verkehrsträger einen großen Schritt voranzubringen. 21 Millionen Euro hat ein österreichisches Konsortium an Land gezogen, das vom Grazer Forschungszentrum Virtual Vehicle koordiniert wird.
Durch die europäische Bahn-Forschungs-Initiative sollen neue Technologien entwickelt und schneller in innovative Produkte für den Schienenverkehr integriert werden, erklärt Jost Bernasch, Geschäftsführer des Forschungszentrums Virtual Vehicle.

31 Forschungsmillionen
An dem Großprojekt, das die Europäische Kommission und die Bahnindustrie zu jeweils der Hälfte finanzieren, nehmen zahlreiche Akteure aus Österreich teil: Das Virtual Vehicle Austria Consortium plus (VVAC+) mit insgesamt 12 heimischen Unternehmen hat sich 21 Millionen Euro des Gesamtbudgets gesichert. Die ÖBB und Kapsch CarrierCom sind an zwei weiteren Shift2Rail-Konsortien beteiligt. Insgesamt werden 31 Forschungsmillionen in Österreich ausgeschüttet.
Zu den Partnern des VVAC+ gehören unter anderem die AVL List Gmbh, die voestalpine Schienen und voestalpine VAE Gmbh, die Wiener Linien, das Forschungszentrum AC2T in Wiener Neustadt und das Materials Center Leoben. Forschungsthemen sind beispielsweise die wartungsfreie Weiche oder leichtere Güterwagen, um die Nutzlast um bis zu zehn Prozent zu erhöhen. Verbesserte Gleisgeometrien, reduzierte Fahrgeräusche und weniger Vibrationen sollen den Komfort der Passagiere erhöhen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2016

Sicherheitsleck Herzschrittmacher

Sicherheitsleck Herzschrittmacherpiqs.de/louise

Herzschrittmacher werden für Netzattacken immer anfälliger. Linzer Forscher wollen sie vor Hackern schützen.

Herzschrittmacher sind kleine, in den Körper implantierte Computer. Diese Geräte leisten immer mehr, werden in Netzwerke eingebunden und kommunizieren mit anderen Geräten. Damit werden sie aber auch anfälliger für Sicherheitsprobleme. Forscher am Institut für Wirtschaftsinformatik der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) arbeiten nun daran, Herzschrittmacher vor Hackern zu schützen.
In der amerikanischen TV-Serie „Homeland“ wird ein Vizepräsident durch einen gehackten Herzschrittmacher ermordet. Dass in der Realität Patienten bereits zu Schaden gekommen wären, sei nicht bekannt, so JKU-Professor Johannes Sametinger. „Dass medizinische Geräte heutzutage unzureichend vor Angriffen von außen geschützt sind, wurde von Security-Experten aber vielfach gezeigt.“

Schwachstellen und Schutzmaßnahmen

Sametinger hat während eines Aufenthalts an der University of Arizona in den USA mit US-Kollegen die speziellen Herausforderungen für sichere medizinische Geräte erarbeitet. Darauf aufbauend sollen sogenannte Security Scores eingeführt werden. „Dabei bewerten wir, wie schützenswert Daten sind, die auf einem Gerät verarbeitet werden, welche Wirkung ein Gerät auf Patienten haben kann und wie exponiert es ist.“ Daraus kann man den nötigen Security-Aufwand ableiten, Schwachstellen ausmachen und Schutzmaßnahmen einleiten.
Auf die Arbeit gab es bereits wissenschaftliche Resonanz: Die ersten Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Communications of the ACM“ vorgestellt und für den Best Paper Award nominiert.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2016

Verbaute Wege

Verbaute Wegepiqs.de/wolfsmaus

Heimkinder sind ab 18 auf sich allein gestellt. Eine Klagenfurter Studie soll nun ihre Bildungschancen eruieren.

11.000 Kinder und Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen wachsen in Österreich in institutioneller Betreuung wie Wohngemeinschaften oder Pflegefamilien auf. Mit 18 Jahren fallen diese Jugendlichen aus der Jugendfürsorge und sind damit auf sich allein gestellt. Nun sollen erstmals systematisch Bildung und Arbeitssituation dieser Gruppe beleuchtet werden.
Bisher sei nur wenig über die Bildungschancen der sogenannten Care Leaver bekannt, eine systematische Studie dazu fehle in Österreich, erklärte Stephan Sting vom Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt. Aus internationalen Studien wisse man allerdings, dass diese Gruppe drastisch benachteiligt ist; nur ein geringer Teil studiere, die meisten seien weder in Beruf noch Ausbildung.

Hohe Folgekosten
Für Österreich wisse man bisher nur aus Untersuchungen einzelner Träger wie dem SOS-Kinderdorf, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen an Sonderschulen und Neuen Mittelschulen (NMS) überrepräsentiert sind und es selten auf ein Gymnasium schaffen. Den hohen Anteil an Sonderschülern sieht Sting dabei kritisch, die Zuweisung passiere nämlich vielfach nicht aufgrund kognitiver Einschränkungen, sondern wegen psychischer und Verhaltensauffälligkeiten. „Es ist zu hinterfragen, wieso so ein großer Teil an den Sonderschulen landet.“
Da die Care Leaver beim Übergang ins Erwachsenenalter oft ohne Unterstützung zurechtkommen müssen, seien gewisse Probleme zu erwarten, erklärt der Forscher. Es gebe „viele, die nicht gut zurechtkommen“, hier spiele sich vieles im Grenzbereich zu Psychiatrie und Strafvollzug ab – mit hohen Folgekosten für die österreichische Gesellschaft. Schon allein deshalb gebe es ein Interesse daran, die Bildungschancen dieser Gruppe zu untersuchen.
Für die auf eineinhalb Jahre anberaumte Studie sollen ab April repräsentative Daten zu Bildung, Ausbildung und Arbeitssituation der 20- bis 29-jährigen Care Leaver erhoben werden. In vertiefenden qualitativen Interviews soll dann auch geklärt werden, wodurch sie in ihrer Bildungslaufbahn behindert wurden, wodurch ihnen Wege eröffnet wurden und was ihnen gefehlt habe.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2016

Elektronischer Eintopf

Elektronischer Eintopf(c) TU Wien

Die TU Wien forscht an elektronischen Bauteilen, die aus organischen Materialien gefertigt werden.

Die meisten Halbleiter, wie sie heute in der Elektronik verwendet werden, basieren auf Silizium. Es besteht aber auch die Möglichkeit, bestimmte organische Materialien für elektronische Bauteile zu nutzen. An der TU Wien gelang es nun, ein einfaches Herstellungsverfahren für Cyanoarene zu entwickeln.
Cyanoarene bilden eine Materialklasse, die für die organische Elektronik besonders interessant ist. In Zukunft könnten aus solchen Molekülen Transistoren und andere elektronische Bauteile hergestellt werden. „Man kann ganz unterschiedliche funktionelle Gruppen an den Molekülen anbringen und damit ihre elektronischen Eigenschafen verändern“, erklärt Florian Glöcklhofer, der am Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien an seiner Dissertation arbeitet.
In den letzten Jahren wurden immer wieder Computersimulationen und theoretische Arbeiten über Cyanoarene publiziert. Experimentelle Ergebnisse gibt es aber erst recht wenige, weil viele Moleküle dieser Materialklasse bisher nur sehr schwer oder gar nicht hergestellt werden konnten.

Die Eintopfreaktion
Nun präsentiert das Team unter Leitung von Johannes Fröhlich ein neues, recht simples Syntheseverfahren. Damit können die gewünschten Cyanoarene aus relativ einfachen, kommerziell erhältlichen Bestandteilen synthetisiert werden. „Wir haben lange daran gearbeitet, die richtigen Lösungsmittel und Katalysatoren zu finden“, sagt Glöcklhofer. „Auch die Wahl der richtigen Temperatur spielt eine wichtige Rolle.“
Das Besondere an dem neuen Verfahren ist seine Einfachheit: Es besteht zwar aus zwei verschiedenen Reaktionsschritten, die man aber im selben Reaktor ablaufen lassen kann, man spricht in diesem Fall von einer sogenannten Eintopfreaktion. Als Ausgangsprodukt werden Chinone verwendet.
„Wir konnten zeigen, dass manche Cyanoarene Kristalle bilden, in denen sich die Moleküle im Muster einer Ziegelwand anordnen. Das bedeutet, dass unser Verfahren für die Herstellung von Materialien für organische Feldeffekttransistoren sehr interessant ist“, meint Glöcklhofer. Außerdem sind die Cyanoarene auch für organische Leuchtdioden einsetzbar und fluoreszieren sehr stark.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2016

Expertise für die digitale Transformation

Expertise für die digitale TransformationRolf Werner, designierter Vorsitzender der Geschäftsführung bei Fujitsu Technologies. (c) Fujitsu Technologies

Rolf Werner wird Vorsitzender der Geschäftsführung bei Fujitsu Technologies.

Dr. Rolf Werner, Head of Central Europe bei Fujitsu und bisheriges Mitglied der Geschäftsführung, ist vom Aufsichtsrat des Unternehmens mit sofortiger Wirkung zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Fujitsu Technology Solutions GmbH ernannt worden. Er leitet künftig das Gremium, dem auch Enno Jackwerth, Rupert Lehner, Vera Schneevoigt und Ludger Siebertz angehören.
Bevor Werner zu Fujitsu kam, war er mehrere Jahre in verschiedenen Management-Positionen bei T-Systems tätig. Zuletzt verstärkte er seit Ende des Jahres 2013 die Geschäftsführung bei T-Systems Multimedia Solutions und verantwortete den Ausbau des Vertriebs und das Wachstum des Unternehmens national wie international.

Zielstrebig und erfolgreich

Weitere Stationen waren u.a. die Leitung der Geschäftsführung der französischen Tochter T-Systems France SAS, die Verantwortung für den Bereich Service für die Regionen Amerika, Europa, Nahost und Afrika sowie die Leitung der deutschen Vertriebsorganisation.
„Fujitsu ist mit seinem umfassenden Portfolio und seiner breiten Expertise prädestiniert dafür, Kunden auf dem spannenden Weg der digitalen Transformation zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, meine langjährigen Erfahrungen im Services- und Digitalisierungs-Umfeld einzubringen und das Unternehmen zielstrebig und erfolgreich in die digitale Zukunft zu führen“, so Werner in einer ersten Reaktion.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2016

Die nächste Revolution

Die nächste Revolution(c) TU Wien

Industrie 4.0 wird nicht nur die Technologie verändern, sondern auch unsere Arbeitswelt. Experten diskutieren beim 20. TU Forum die Zukunft der Produktion.

Die Entwicklung von Wirtschaft und Industrie verläuft nicht völlig kontinuierlich. Manchmal kommt es zu abrupten Entwicklungssprüngen und Revolutionen – dazu gehörten etwa die Erfindung der Dampfmaschine, die Elektrizität und die Digitalisierung. Nun bahnt sich eine weitere industrielle Revolution an: In Zukunft werden Geräte automatisch miteinander kommunizieren, sich untereinander abstimmen und Probleme lösen, ohne auf den Input von Menschen angewiesen zu sein.

Sonderanfertigungen in geringer Stückzahl

Im sogenannten Internet der Dinge werden unterschiedlichste Geräte Daten austauschen. Produktion und Logistik werden automatisch auf spezielle Kundenwünsche eingehen, die heute nur aufwändig und teuer umsetzbar sind. Sonderanfertigungen in geringer Stückzahl werden in der Fabrik der Zukunft problemlos möglich sein. Das wird freilich auch große Umstellungen in unserer Berufswelt mit sich bringen.
Das 20. TU-Forum wirft die Frage auf, was Industrie 4.0 für uns bedeutet. Der Diskussion stellen sich Detlef Gerhard und Schahram Dustdar (beide TU Wien), Silvia Angelo (Arbeiterkammer Wien) und Stefan Petsch (Siemens AG Österreich). Die Moderation übernimmt Wissensvermittler Norbert Fiala.

Die Veranstaltung findet am 31. März 2016 um 19 Uhr an der TU Wien statt (Informatikhörsaal, Treitlstraße 3, 1040 Wien, UG). Freier Eintritt bei vorheriger Anmeldung.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2016

Konzentrierte Kräfte

Konzentrierte Kräftepiqs.de/chris willis

Der Wissenschaftsfonds FWF ändert aus budgetären Gründen seine Richtlinien für Anträge.

Der Wissenschaftsfonds FWF, der vor allem Grundlagenforschung fördert, ändert seine Antragsrichtlinien für Forschungsprojekte. Künftig dürfen Wissenschaftler nur mehr bis zu zwei laufende Projekte leiten. Außerdem wird die maximale Antragssumme auf maximal 400.000 Euro pro Projekt begrenzt. Im Gegenzug wird die Laufzeit der Projekte von drei auf vier Jahre erhöht. Reduziert wird aber die Möglichkeit einer kostenneutralen Verlängerung – statt zwei Jahren sind nun nur mehr sechs Monate möglich.
„Diese Schritte sind notwendig, um bei der aktuellen budgetären Situation die Bewilligungsquoten möglichst stabil zu halten“, heißt es im Newsletter des FWF. Darüber hinaus spielen auch forschungspolitische Überlegungen eine Rolle: „Weniger Forschungsprojekte, die aber finanziell besser ausgestattet sind und eine längere Laufzeit haben, können maßgeblich zur Entlastung aller Beteiligten (AntragstellerInnen, GutachterInnen, etc.) beitragen.“

Bisher gab es keine zahlenmäßige Obergrenze für die Leitung von FWF-Projekten. Auch eine Deckelung der Antragssumme habe es nicht gegeben. Als Orientierungsgröße galt bisher eine Summe von 350.000 Euro. Für ein Projekt dieser Größenordnung war bislang die Vorlage von zwei Gutachten nötig. Je höher die Antragssumme, desto mehr Gutachten wurden verlangt.
Präzisiert wurden außerdem die Regelungen für Antragssperren: Anträge, die bereits zweimal überarbeitet eingereicht und abgelehnt wurden, sind für ein Jahr gesperrt. Davon ausgenommen sind jene, die bei der dritten Entscheidung aus budgetären Gründen abgelehnt wurden. Alle Änderungen gelten für neue Anträge ab 1. April.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.03.2016

Der rasende Wissenschaftsreporter

Der rasende WissenschaftsreporterBilderbox.com

Nachwuchsreporter für die Lange Nacht der Forschung gesucht.

APA-Science schreibt im Rahmen der Langen Nacht der Forschung 2016 einen Content-Contest für Jugendliche aus. Gesucht werden redaktionelle Beiträge zum österreichweiten Forschungsevent am Freitag, 22. April 2016.
„Wir suchen die besten, aufregendsten, schrägsten und spannendsten Berichte von der Langen Nacht der Forschung. Für die Besten der Besten gibt es nicht nur ein iPad, sondern auch die Möglichkeit, im APA-Newsroom mitzuerleben, wie aktuelle Nachrichten im Sekundentakt entstehen“, sagt Christian Müller, Jury-Mitglied und Leiter des Ressorts Wissenschaft und Bildung der APA.
Eingereicht werden können Texte und Videoberichte. Die Sieger der beiden Kategorien gewinnen ein iPad und erhalten die Chance, den Redaktionsalltag in einer Nachrichtenagentur kennenzulernen und Schnuppertage in der APA zu absolvieren.

Der Wettbewerb richtet sich an Schüler der Oberstufe im Alter von 16 bis 19 Jahren. Die Teilnahme ist grundsätzlich nur Einzelpersonen möglich. Videobeiträge können auch von Kleingruppen eingereicht werden.
Der Content-Contest ist eine Initiative von APA-Science in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und der Jugendkommunikationsplattform. Die unverbindliche Registrierung ist bis 31. März 2016 unter möglich. Die Einreichfrist für die Beiträge ist der 16. Mai 2016.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.03.2016

Einzigartige Kompetenzerweiterung

Einzigartige KompetenzerweiterungBilderbox.com

Vier neue Innovationslehrgänge sollen die Forschungskompetenz der Wirtschaft verbessern.

Das Förderprogramm „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ bietet kostenlose Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmen. Es werden 3,4 Millionen Euro investiert, „um das Wissen unserer Hochschulen gezielt in die Unternehmen zu bringen“, sagt Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Bei der Ausschreibung der Lehrgänge wurde ein besonderer Schwerpunkt auf Industrie 4.0 gelegt. Die vier neuen Projekte sind an Hochschulen in der Steiermark und in Wien angesiedelt.
„Diese vier Innovationslehrgänge sind maßgeschneiderte Qualifizierungsmaßnahmen, wie sie am Bildungsmarkt aktuell nicht angeboten werden. Die Inhalte orientieren sich direkt und ausschließlich an den Bedürfnissen der beteiligten Unternehmen“, sagt Staatssekretär Harald Mahrer.

Die vier Lehrgänge
Der Innovationslehrgang Digi Trans 4.0 an der Technischen Universität Wien (Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme) soll zur Gestaltung der digitalen Transformation in der Produktionsentwicklung und Produktion beitragen. Das Ziel ist, die Unternehmen schrittweise in das Zeitalter von Industrie 4.0 zu führen.
Der Innovationslehrgang „Bioraffinerie“ der Universität für Bodenkultur in Wien (Institut für Umweltbiologie) unterstützt die Entwicklung mikrobiologischer Bioraffineriekonzepte. Bioraffinerien bieten die Möglichkeit aus verschiedenen Rohstoffen Substitutionsprodukte herzustellen. Ziel des Lehrgangs ist es, das Wissen über das große Spektrum der Ausgangsstoffe stärker in den Industrieunternehmen zu verankern.
Das FH Technikum Wien bietet mit smart(D)ER eine Kompetenzerweiterung im Bereich dezentraler erneuerbarer Energiesysteme in besiedelten Gebieten. Dabei werden bauwerksintegrierte PV-Anlagen (BIPV) sowie Klein- und Mikrowindenergieanlagen (KWEA) einen Schwerpunkt darstellen.
Mit dem Innovationslehrgang TUSI Bau und Betrieb will die Montanuniversität Leoben (Lehrstuhl für Subsurface Engineering) die Sicherheit untertage erhöhen. Sicherheit im Tunnel ist ein Querschnittsthema, bei dem innovative Technologien und vernetzte Systeme Menschenleben retten können.
„Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.03.2016

Über den Wolken und unter Demonstranten

Über den Wolken und unter Demonstranten(c) Frequentis_Astrid Knie

Frequentis ist in der Luffahrtsicherung groß geworden und expandiert in andere sicherheitskritische Bereiche.

Der International Critical Communications Award wird jährlich für besondere Leistungen in der sicherheitskritischen Kommunikation vergeben. Der Preis geht 2016 an Frequentis für den Einsatz eines Kommunikationssystems beim G7-Gipfel in Schloss Elmau im Juni des Vorjahres.
Bis zu 18.000 Einsatzkräfte konnten dank der Sprachkommunikationslösung des österreichischen Herstellers auf eine einheitliche und zentrale Bedienoberfläche zugreifen, in der die verschiedenen Kommunikationskanäle zusammengeführt wurden. Die Lösung integrierte den vorhandenen Analogfunk und die erstmalig eingesetzte Digitalfunkanbindung und ermöglichte den Einsatzkräften damit auch die ausfallfreie Nutzung des abhörsicheren BOS Digitalfunks.

Im Rahmen eines Firmenbesuchs gratulierte Technologieminister Gerald Klug Firmenchef Hannes Bardach: „Frequentis ist ein beeindruckendes Beispiel für die Entwicklung und die Umsetzung innovativer Technologien made in Austria.“ In den vergangenen drei Jahren hat das bmvit Frequentis mit rund 11 Millionen Euro über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt.
Bardach verwies auf die lange Tradition in der Zusammenarbeit mit dem bmvit und der FFG: „Erste Förderprojekte gab es bereits in den 1990er Jahren. Damals ging es um die Entwicklung eines digitalen Kommunikationssystem für den Flugverkehr – heute ist Frequentis in diesem Bereich Weltmarktführer.“ Die Erfolge in der Flugsicherung legten die Basis für das weitere Wachstum des Unternehmens in weitere sicherheitskritische Bereiche.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.03.2016

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