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20. Juli 2024

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Mostviertler Firma entwickelt neues Holzerntegerät

Mostviertler Firma entwickelt neues Holzerntegerätpiqs.de/bugfix

Ein einfach zu bediendes Greif- und Abtrenngerät für Baumholz hat die HaCo e.U. aus Ybbsitz im Bezirk Amstetten entwickelt. Der patentierte Energieholzgreifer CL25 wird mit reiner Hydraulik und ohne Elektronik betrieben, sodass kleinere Reparaturen direkt am Einsatzort durchgeführt werden können. Diese Produktentwicklung war dem NÖ Innovationspreis eine Anerkennung wert.

„Wir wollten mit dem Energieholzgreifer wieder ‚back to the roots’ und den Holzarbeitern das Leben erleichtern. Denn heutzutage braucht man wegen der vielen Elektronik für jede auch nur kleine Reparatur ein Auslesegerät, um zu erfahren, was man zur Behebung des Fehlers tun muss“, sagt HaCo-Geschäftsführer Wolfgang Haselsteiner.

Vielfältige Anwendungsgebiete
Das neue Gerät kann an direkt an den bestehenden Hydraulikkreislauf von Kränen und Baggern angeschlossen werden. Das integrierte Messer schneidet Äste bis zu einem Durchmesser von 25 Zentimetern, und die Einheit legt diese auch gleich ab. Da das Messer komplett versenkbar ist, kann die Einheit auch als reiner Greifer genutzt werden, etwa zum Ausheben von Wurzelstöcken.
Neben den Waldbesitzern hat Haselsteiner auch Kommunen und Feuerwehren als potentielle Kunden im Auge. Eine Einheit kostet zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Gefertigt wird bei Partnerbetreiben, jährlich sollen etwa 60 Stück verkauft werden.
HaCo bietet auch Geländer, Stiegen und Möbel aus Edelstahl an. Ein weiteres Standbein ist die Überwachung von Bühnentechnik beim Ein- und Umbau. Heuer steht die HaCo mit ihren vier Mitarbeitern im Begriff, den Umsatz um 25 Prozent auf 380.000 Euro zu erhöhen.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.01.2016

Nicht unterm Tisch verstecken!

Nicht unterm Tisch verstecken!economy.at

Universitäten fordern realistischen Zugang zur Studienplatzfinanzierung.

Die neue Führung der Universitätenkonferenz (uniko) drängt weiter auf die Umsetzung einer an den Kapazitäten orientierten Studienplatzfinanzierung. Zugangsbeschränkungen halten die neue uniko-Präsidentin Sonja Hammerschmid und ihr Vize Oliver Vitouch in jenen Fächern für nötig, in denen man sonst nicht mehr qualitätsvoll ausbilden könne.
„Wir sind bei Finanzierungsthemen unendlich oft abgewiesen worden“, bemängelt Vitouch. Dabei sei das Prinzip relativ einfach: „Es gibt eine Zahl von Studierenden X und es gibt, was ein Studienplatz je nach Fach seriöserweise kosten sollte, Y. Wenn man das multipliziert, wird ein erforderliches Budget daraus. Wenn man aus Furcht vor dieser Zahl unter den Tisch kriecht, dann muss man X verkleinern.“ Sonst gehe sich diese Gleichung nicht aus – „und sie geht sich seit Beginn meines Psychologie-Studiums 1989 nicht aus.“
Dieses Modell müsse dabei nach oben hin offen und nicht mit einem „Preisdeckel“ bei den Kosten eines Platzes versehen sein, ergänzt Hammerschmid. „In Österreich sind zwei Dinge nicht im Lot: Das eine ist die Finanzierung und das andere die Frage des Universitätszugangs“, betont der Klagenfurter Rektor. „Damit ist die Leistungsfähigkeit der Unis eingeschränkt.“ Idealerweise gehe man beide Themen gemeinsam an.

„Durchwursteln“
Flächendeckende Zugangsbeschränkungen fordern weder Hammerschmid noch Vitouch. „Es gibt auch Fächer, die die eine oder andere Inskription mehr vertragen könnten“, so Vitouch. In jenen Fächergruppen, in denen eine qualitätsvolle Ausbildung nicht mehr möglich sei, werde man aber über Zugangsregeln reden müssen, erklärt Hammerschmid.
Die neue uniko-Präsidentin will sich aber auch der Herausforderung eines Fächergruppenabgleichs zwischen den Unis stellen – also welche Studienrichtungen an welcher Einrichtung angeboten werden. Es gehe darum, welche Fächer man brauche und wo man auch bündeln könne. Nach dem Eindruck Vitouchs „hat man sich in der Hochschulpolitik zu lange ans ‚Es geht schon irgendwie‘ und Durchwursteln gewöhnt.“ Das sei aber genau der verkehrte Ansatz.
Vitouch nimmt auch die SPÖ ins Visier: „Ich habe den Eindruck, dass das Interesse an der Hochschulpolitik nicht so groß ist wie in Zeiten Bruno Kreiskys und man sich darauf ausruht, dass man eh den freien Hochschulzugang hat.“ Dieser sei in den 1970er Jahren bei viel geringeren Maturantenquoten erfolgreich gewesen, erweise sich aber mittlerweile als Problem. „Man müsste etwas Neues erfinden, was die sozialen Chancen und die Durchmischung der Studierenden anbelangt.“ Modelle dazu gebe es ja durchaus - etwas in Skandinavien oder den USA.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

Nicht einknicken!

Nicht einknicken!piqs.de/rudie

Statt Zugangsbeschränkungen einzuführen, sollten die Universitäten ausfinanziert werden.

Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) zeigt sich in einer Aussendung „enttäuscht über das Wiederholen alter Fehler seitens des Präsidiums der Universitätenkonferenz (Uniko).“ Statt an Zugangsbeschränkungen festzuhalten, solle man lieber gemeinsam mit den Studierenden auf einer Ausfinanzierung der Universitäten bestehen.
„Gleich zu Beginn vor dem Ministerium einzuknicken und die Verantwortung auf Studierende zu verlagern, ist ein großer Fehler“, sagt ÖH-Chef Philip Flacke. „Die Uniko muss endlich lernen, mit den Studierenden an einem Strang zu ziehen und nicht gegen sie zu arbeiten.“

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

Das Geschäft mit dem Unbewussten

Das Geschäft mit dem Unbewusstenpiqs.de/marcelcad

Neuromarketing macht im Unterbewusstsein getroffene Entscheidungen nachvollziehbar.

Wenn man in Kauflaune ist, dann hilft auch die detaillierteste Einkaufsliste nicht mehr. Hemmungslos werden dann Regale ausgeräumt. Warum das so ist, kann auch die klassische Marktforschung nicht erklären.
Denn die Marktforschung stützt sie sich auf Befragungen und somit auf bewusst Entscheidungen. Peter Walla, Psychologie Department Head an der Webster University in Wien, setzt als Erster die Schreckreflex-Modulation im Bereich der Marktforschung ein. Damit kann er im Unterbewusstsein getroffene Entscheidungen objektiv darstellen. Den Anwendungsgebieten sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Geruch, Farbe oder Geschmack können genauso getestet werden wie fertige Produkte oder Software-Anwendungen.
Die Methode bedient sich der Überprüfung der emotionalen Verarbeitung und ist relativ simpel: Testpersonen beschäftigen sich mit dem zu testenden Gegenstand, während ein Knallgeräusch ausgelöst wird, das den sogenannten Schreckreflex verursacht.

Einblick in Emotionen
Gemessen wird dann das Ausmaß des Augenzwinkerns. Das ist abhängig vom emotionalen Befinden mehr oder weniger stark ausgeprägt. Je wohler man sich fühlt, desto geringer ist der Schreckreflex. Diese körperliche Reaktion ist vom Menschen nicht bewusst kontrollierbar. Sie ermöglicht einen unverfälschten Einblick in Emotionen, die oft wesentlich näher mit einer Entscheidung in Verbindung stehen als bewusste Gedanken. Die Schreckreflex-Modulation stellt in Verbindung mit der Messung der Hirnaktivitäten laut Walla die weitaus beste Methode zur Quantifizierung von Emotionen dar.
Für Walla stellt Neuromarketing die Zukunft der Erforschung des Konsumverhaltens und damit der Produktentwicklung dar. Die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft geben ihm recht. So wurden bereits unterstützende Studien für Verpackungs- und Shopdesign, sowie für fertige Produkte durchgeführt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

61 Millionen für die Forschung

61 Millionen für die Forschungpiqs.de/datroubler

Der Klima- und Energiefonds lässt in Sachen Nachhaltigkeit forschen, inbesondere in der Energie- und Mobilitätsforschung.

Der Klima- und Energiefonds fördert Energie-, Mobilitäts- und Klimaforschung mit insgesamt 61 Millionen Euro. Entsprechende Beschlüsse hat das Präsidium in seiner jüngsten Sitzung gefasst, teilte der Fonds mit. 34 Millionen fließen in 52 Energie- und Mobilitätsforschungsprojekte, weitere 27 Millionen kommen mehr als 1.400 Projekten aus diversen Programmen zugute.
Der größte Teil der 34 Millionen für Energie- und Mobilitätsforschung geht in die Energieforschung. Es geht um 43 Projekte mit insgesamt 23,5 Millionen. Die zentralen Forschungsthemen sind intelligente Stromnetze (5,5 Mio. Euro), Bioenergie (5,3 Mio. Euro) und thermischen Speicher (zwei Mio. Euro). Weiters gehen über 6 Millionen Euro in zwei Leuchtturmprojekte der Elektromobilität. Eines davon widmet sich der Elektromobilität für größere Nutzfahrzeuge, das andere beschäftigt sich mit der Nutzerakzeptanz von elektrisch betriebenen Flotten.

„Verschiedenes“
Die beiden größten Kuchenstücke der 27 Millionen Euro für die verschiedenen Programme sind einerseits 6,8 Millionen Euro für rund 200 Projekte der 99 Klima- und Energiemodellregionen in Österreich, andererseits 6,3 Millionen Euro für 23 Projekte im „Austrian Climate Research Programme“ (ACRP).
Weitere knapp 3 Millionen gehen unter dem Titel klima:aktiv mobil an 306 Mobilitätsprojekte. Im Förderprogramm „Solare Großanlagen“ werden 25 Vorhaben mit 2,5 Millionen unterstützt, im Programm „Mustersanierungen“ acht Projekte mit 2,7 Millionen. Für 18 Projekte in der E-Mobilität stehen 2 Millionen Euro zur Verfügung.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

Generationenwechsel an den Unis

Generationenwechsel an den UnisSonja Hammerschmid, neue Chefin der universitären Rektorenkonferenz. (c) VetMed_Daniela Beranek

Sonja Hammerschmid ist zur neuen Präsidentin der Universitätenkonferenz gewählt worden.

Die Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmeduni), Sonja Hammerschmid (47), ist als erste Frau und erste Nicht-Professorin zur neuen Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko) gewählt worden. Sie setzte sich gegen die Rektorin der Technischen Universität Wien, Sabine Seidler, durch. Hammerschmid steht seit 2010 an der Spitze der Vetmeduni.
Der amtierende uniko-Präsident Heinrich Schmidinger (Uni Salzburg) hatte nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidiert. Vizepräsident wurde der Rektor der Uni Klagenfurt, Oliver Vitouch. Mit Hammerschmid (47) und Vitouch (44) an der Spitze wird auch ein Generationenwechsel vollzogen.
Hammerschmid forschte nach ihrem Doktorat zwei Jahre als Postdoc an der Uni Wien, bevor sie 1998 als Produktmanagerin zu einem Laborausstatter wechselte. Im Jahr darauf ging die Oberösterreicherin als Leiterin des Biotech-Programms Life Science Austria (LISA) zur Innovationsagentur, die 2003 in der Austria Wirtschaftsservice (aws) aufging. In der aws leitete sie den Bereich Technologie und Innovation. Unter anderem war die Biologin für die strategische Entwicklung und Umsetzung von Förderprogrammen zuständig und widmete sich vor allem der kommerziellen Verwertung von Erfindungen der Universitäten.

2010 wurde Hammerschmid als erst zweite Frau zur Rektorin einer Universität gewählt. In dieser Funktion wurde sie 2014 schließlich für weitere vier Jahre einstimmig bestätigt.
Hammerschmid gilt als bestens vernetzt. Die Rektorin ist einerseits eher SPÖ-nahe, war aber angeblich auch als Forschungsstaatssekretärin von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) im Gespräch. „Ideologisch bin ich ein Arbeiterkind, SPÖ, ÖVP, aber auch Neos haben Themen, die mich ansprechen“, formulierte Hammerschmid in einem Interview.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

Punkte sammeln

Punkte sammelnpiqs.de/bachmont

Professionelles Auftreten ist auch für kleine und mittlere Unternehmen Pflicht. Am Telefon gelingt das nicht immer – es mangelt an der adäquaten Infrastruktur.

Wer nach außen hin Professionalität zeigt, kann beim Kunden Extrapunkte sammeln. Beratung und Service erfolgen häufig über das Telefon und hier fällt es gerade mittleren und kleineren Unternehmen schwer, die heute notwendige Professionalität an den Tag zu legen. Da wird man manchmal quer durch die ganze Firma verbunden, bis man endlich beim richtigen Ansprechpartner landet, nur um zu erfahren, dass dieser Mitarbeiter gerade außer Haus ist.

Professionelle Infrastruktur für Serviceorganisation
Unternehmen müssen oft sehr viele ihrer Mitarbeiter in die telefonische Kundenbetreuung einbinden. Techniker, Logistiker, Vertriebsmitarbeiter, sie alle verfügen über Informationen, die für Kunden relevant sein können. Fragen zu einer Rechnung kann natürlich die Buchhaltung am besten beantworten. „Im Grunde kann man jedes Unternehmen als eine große Serviceorganisation betrachten“, sagt atms-Geschäftsführer Markus Buchner. „Was dann aber oft fehlt, ist die entsprechende professionelle Infrastruktur.“
Die ist, schafft man Hard- und Software an und betreibt sie auch selbst, übrigens recht teuer. Das atms-Servicecenter aus der Cloud simuliert ein vollwertiges Service- oder Call-Center, abgerechnet wird aber nach Nutzung. Die Mitarbeiter sind nach Fähigkeiten und Kenntnissen im System registriert, auf Wunsch auch persönlich bestimmten Kunden zugeordnet. Der Anrufer wird begrüßt, durch ein Auswahlmenü wird er zum richtigen Ansprechpartner weitergeleitet. Und dieser ist durch die Einbindung der Firmenhandys dann auch sicher erreichbar, selbst wenn er unterwegs sein sollte.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

Emotionale Hürden

Emotionale Hürdenpiqs.de/tommydog

Die Digitalisierung der Produktion – Stichwort Industrie 4.0 – bedeutet einen Innovationsschub für Industrieunternehmen. Der größte Hemmschuh bei der Einführung sind Vorbehalte der Verantwortlichen in den Betrieben.

Für die einen ist es der aktuelle IT-Hype, für andere schon seit mehreren Jahren gelebte Praxis. Industrie 4.0 löst mit IT-Technologie Probleme in der Produktion. Die digitalisierte Produktion eröffnet zum Beispiel neue Wege in der Wartung oder trägt dazu bei, den Ausschuss zu reduzieren. Auch die Bundesregierung hat die Bedeutung des neuen Ansatzes erkannt und unterstützt Betriebe, die IT und Produktion miteinander vernetzen wollen – unter anderen mit Mitteln aus dem FFG.
Der erste Einstieg in die Digitalisierung der Produktion muss laut Peter Wöhrer, Kapsch BusinessCom, kein riesiges Projekt sein: „Mit einem Proof of Concept erzielen wir mit kleinen Schritten rasch sichtbare Ergebnisse und führen dem Kunden die Vorteile der neuen Ansätze vor.“

Keine Megaprojekte
Das typische Digitalisierungsprojekt dauert drei bis sechs Monate. Der erste Ansprechpartner ist meist die Geschäftsleitung oder der Produktionsleiter, nicht die IT-Abteilung. „Zum Beispiel können wir einige Maschinen oder Fahrzeuge vernetzen und nach ein paar Monaten sieht der Kunde den Return on Investment.“ Wenn das Resultat überzeugt, wird die Lösung flächendeckend ausgerollt.
Nicht selten trifft Wöhrer aber auf Skepsis; für Produktionsverantwortliche ist es schlicht Chuzpe, wenn ein Außenstehender mit einer Lösung etwa um den Ausschuss zu senken daherkommt. „Mit dem Problem schlägt sich der Produktionsleiter oft schon zwanzig Jahre herum. Der denkt sich nur: Was erzählt der mir, der kennt ja nicht einmal meine Prozesse.“ Für Wöhrer ist das nur eine allzu verständliche emotionale Hürde: „Die überwindet man am besten mit einem kleinen, überschaubaren Projekt, Worte überzeugen weniger.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

Groß und hochwertig

Groß und hochwertigwww.bigbag-puhm.at

Bei Big Bags zählt nicht nur die Größe, sondern auch die Qualität – mit der punktet ein Unternehmer aus dem Weinviertel.

Mit dem Vertrieb von Riesentaschen – sogenannten Big Bags – für die Zielgruppen Landwirtschaft, Deponiebetreiber sowie Spezialtransportunternehmen macht eine Firma im nördlichen Weinviertel gute Geschäfte. 24.000 Stück Big Bags hat die Puhm GmbH aus Drasenhofen heuer an 285 Abnehmer, zum Großteil Stammkunden, verkauft. „In den letzten drei Jahren hat sich die verkaufte Menge an Taschen mehr als verdoppelt“, sagt Geschäftsführer Joachim Puhm. Heuer werde man den Absatz gegenüber 2014 um zehn Prozent steigern können.
Joachim Puhm berichtet von den Anfängen seines Großhandels mit Big Bags. „Im Zuge unseres Kunststoff-Abfallhandels habe ich immer mit zugekauften Big Bags als Verpackungseinheiten zu tun gehabt, und daher gewusst, wie wichtig die Verpackungsqualität für den Transport und für die Lagerung ist.“

Taschen für verschiedenste Branchen und Anforderungen
Als dann Anfragen von Geschäftspartnern für qualitativ hochwertige Big Bags kamen, begann sich Puhm für die Produktion der Riesentaschen zu interessieren. Nun kann er Taschen mit einem robusten und starken Gewebe anbieten, das besonders widerstandsfähig gegen UV-Strahlung und Nässe ist. Darüber hinaus hat er Nähte, Trageschlaufen und Formate für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten optimiert.
„In meinen Big Bags steckt bei weitem mehr Technologie als in einem No-Name-Produkt“, betont Puhm. Er bietet mittlerweile Taschen für die Landwirtschaft, Schotter- und Chemieindustrie sowie Spezialanfertigungen für Staubtransporte und zur Verwendung auf Deponien an. Besonders robust, da mit einer doppelter Außenwand versehen, sind Transporttaschen, die bei Hubschrauber-Einsätzen verwendet werden.
Puhm lässt weltweit produzieren. Der Verkauf an seine Kunden im In-und Ausland erfolgt entweder direkt vom Werk oder von einem Lager in Drasenhofen aus. „Ich bin in der Lage, auch am Freitag nachmittag oder Wochenende die gewünschte Ware kurzfristig zu liefern, von einem Stück bis zur Großmenge.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.01.2016

Das Klimaarchiv des Teufels

Das Klimaarchiv des Teufelspiqs.de/kevin dooley

Österreicher erforschen in Nevada das Paläoklima und sind dabei dem großen Rätsel des Devils Hole auf der Spur.

Wer am Rande des Death Valley durch die Amargosa-Wüste fährt, stößt auf ein geologisches Juwel. Eine schmale Felsspalte, das Devils Hole, gibt den Blick frei auf ein weitläufiges unterirdisches Wasserreservoir. Die Wände der mindestens 150 Meter tiefen Spalte sind mit dem Mineral Kalzit überzogen. Schon seit Ende der 1980er Jahre ist bekannt, dass diese Ablagerungen eine komplette Aufzeichnung des Klimas der vergangenen rund 500.000 Jahre bieten.
Unter der Leitung des Geologen Christoph Spötl von der Universität Innsbruck werden in einem Projekt des Wissenschaftsfonds (FWF) derzeit neue Messungen im Teufelsloch erhoben. Dabei soll der sogenannte Klimakalender auf 800.000 oder vielleicht sogar auf rund 1 Million Jahre erweitert werden. Dafür werden Proben des Kalzits von oberhalb des Grundwasserspiegels mit Bohrkernen entnommen und mit neuesten Messmethoden zeitlich eingestuft.
Im Teufelsloch ist das Klima über einen besonders langen Zeitraum beobachtbar. „Wie bei einem Baum, nur tausende Male länger.“ Im Vergleich zum Teufelsloch stoppt bei Tropfsteinen, die ebenso als Klimaarchive dienen, das Wachstum nicht selten nach ein paar tausend, spätestens aber nach wenigen zehntausend Jahren.

Klareres Klimabild
Neben den neuen Messungen zur zeitlichen Einstufung der Kalzitablagerungen untersuchen die Innsbrucker Forscher die Temperatur des Wasserspeichers und Schwankungen des Grundwasserspiegels. Die Kalkablagerungen zeigen, dass der Wasserspiegel vor rund 20.000 Jahren um rund neun Meter höher war. Das Forscher-Team um Spötl kann so Trocken- und Feuchtphasen in diesem Teil Nordamerikas rekonstruieren – und damit auch ein klareres Bild der Klimageschichte zeichnen.
Die Wissenschaftler um Spötl sind auch dem großen Rätsel des Devils Hole auf die Spur gekommen: Die bisherigen Paläoklimadaten aus Nevada stimmen nicht mit jenen überein, die man zum Beispiel aus Ablagerungen am Meeresboden kennt. Das ist eine bislang ungeklärte Frage der Klimaforschung. „Die ganz großen, globalen Klimaänderungen, nämlich der Übergang einer Eiszeit zu einer Warmzeit, setzte hier deutlich früher ein als überall anderswo“, berichtet Spötl. „Wir sind der Lösung dieser seit mehr als 20 Jahren bestehenden Frage bereits sehr nahe, möchten aber laufenden Publikationsvorhaben nicht vorgreifen.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.12.2015

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