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20. Juli 2024

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Genug Strom

Genug Strompiqs.de/david shankbone

In Niederösterreich gibt es genug Stromtankstellen, ausgelastet sind sie noch nicht.

Bereits über 500 öffentliche Stromtankstellen für E-Mobile stehen in Niederösterreich zu Verfügung. Davon betreibt die EVN 60 öffentliche Ladestationen. „Allerdings liegt die Auslastung grob geschätzt im Durchschnitt noch bei unter zehn Prozent“, sagt Florian Tatzber, Leiter E-Mobilität bei der EVN. „Da ist noch Potenzial nach oben offen.“
„Natürlich fordern Besitzer von Elektrofahrzeugen immer wieder zusätzliche Lademöglichkeiten in ihrem näheren Umfeld, aber aufgrund der Auswertung von Benutzungsstatistiken ist erkennbar, dass das Angebot ausreichend ist“, so Tatzber.
Der Mobilfunk-Anbieter A1 baut Telefonzellen zu Stromtankstellen um. Seit Mai 2010 wurden so in ganz Österreich rund 30 Standorte mit 46 Ladepunkten für E-Fahrzeuge errichtet. „In Niederösterreich gibt es beispielsweise in Groß-Enzersdorf, Korneuburg, Melk und Maria Taferl Telefonzellen mit integrierter Stromtankstelle“, sagt Livia Dandrea-Böhm, A1. Die jüngste Generation dieser Stromtankstellen speise Solarenergie ein. In der Pilotphase wird der abgegebene Strom von A1 kostenlos zur Verfügung gestellt.

Langsam Laden
Michaela Horsky, Sprecherin von Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus, sieht ebenfalls eine fast fertig gestellte Flächendeckung bei der Schnellladeinfrastruktur in Niederösterreich. „Aus unserer Sicht sind die nächsten Entwicklungsschritte ein anbieterübergreifendes Laden und ein Wachstum von Langsamladeinfrastruktur im ländlichen Raum.“
„In Österreich wird bereits fast jeder sechste Kilometer mit E-Mobilität zurückgelegt“, rechnet Markus Gansterer, Experte des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vor. Daran sind allerdings elektrische Fahrräder und Elektro-Mopeds stärker als E-Autos beteiligt. Deren Absatz steige nur langsam.
Obwohl Elektro-Autos im städtischen Gebiet häufiger anzutreffen sind, ist auch der ländliche Raum für Elektromobilität durchaus geeignet. Die meisten Fahrten außerhalb der Großstädte erfolgen unter 100 Kilometer Distanz, und die Pendlerfahrt zur nächsten öffentlichen Verkehrsanbindung könnte ebenfalls sehr gut mit strombetriebenen Fahrzeugen zurückgelegt werden.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Neuer Leitfaden für Gründer

Neuer Leitfaden für Gründerpiqs.de/yuya saito

Dialogspezialist atms erstellt gemeinsam mit Start-Ups Leitfaden zum Thema Kundenservice für Unternehmensgründer.

Die Medien sind voll mit Beispielen erfolgreicher Start-ups. Was dabei oftmals ausgeblendet wird: Jede dritte neu gegründete Firma ist binnen drei Jahren wieder verschwunden (Quelle: KSV). Ganz so einfach ist die Sache scheinbar also doch nicht.
Für den geschäftlichen Erfolg sind gute Ideen alleine nicht ausreichend. Daneben braucht es Know-how, Glück, Ausdauer, Bescheidenheit – und primär Kunden, die Bedarf an Produkten oder Dienstleistungen haben und entsprechend bereit sind dafür zu bezahlen. Trotzdem hat das Thema Kundenservice für manche Unternehmen keine hohe Prorität.

Einzelgespräche und Erfahrung aus hunderten Kunden-Referenzen
„Als Anbieter von modernen Kundendialoglösungen werden wir immer wieder nach Tipps für hervorragendes Kundenservice gefragt. Immer öfter auch von Start-ups. Das hat uns auf die Idee zu einem Leitfaden gebracht, mit dem wir Start-Ups eine kleine „Starthilfe“ geben wollen“, so Markus Buchner, Geschäftsführer von atms. „Wir sind vor 15 Jahren selbst als Start-up angetreten, nur hieß es damals noch nicht so“, ergänzt Lorenz Aberle, Vertriebschef bei atms.
Da atms „die Weisheit nicht für sich gepachtet hat“, wurden 12 österreichische Start-Up-Vertreter mit an Bord geholt, darunter Wikifolio, Usersnap, Erdbeerwoche, mySugr, Funkensprung, Reinercon, Eversport, FromAustria, UNIspotter, aWATTar, Zajer Coaching und Davis Weszeli, einstiger Gründer der atms.
In zahlreichen Einzelgesprächen, Interviewformaten mit diesen Gründungsexperten und aus hunderten von atms erfolgreich umgesetzten Kundenprojekten ist dann das Kundenservice 1x1 für Start-Ups entstanden. Dieses beinhaltet u.a. 189 Tipps und Ratschläge um vom Start weg professionell auf Kunden zu wirken, typische Fehler im Kundenservice zu vermeiden und soll Start-Ups vor typischen Fallen im Umgang mit Kunden bewahren sowie Unterstützung auf dem Gründungsweg bieten.

Erreichbarkeit, Sprache, Schnelligkeit und Wachstum
Neben zahlreichen anderen Themengebieten, beschäftigt sich das „Kundenservice 1x1“ auch mit den zentralen Bereichen Erreichbarkeit, Sprache, Schnelligkeit und Wachstum. Für manche Unternehmen mag es etwa zur Strategie gehören, Kontaktdaten möglichst in den Untiefen des Internets zu verstecken.
Diese Taktik sollte man sich laut dem Kundenservice 1x1 nicht unbedingt abschauen. Dienlich wäre eher, die Erreichbarkeit für den Kunden so einfach wie möglich zu gestalten und entsprechend alle vorhandenen Kontaktkanäle gut sicht- und erreichbar zu machen.

Die englischen 3-Kürzel-Akronyme
Nächster Bereich ist die Kundenansprache. Gerade bei abstrakten und technokratischen Themen wie Innovation oder Technologie, sprechen Experten gerne in „ihren“ eigenen Fachbegriffen und schmücken ihre Texte oftmals noch mit englischen Kürzel-Akronymen. Gerne benützte Abkürzungen sind etwa CMS (Customer Management Service), BPM (Business Process Management), CMS (Content Management Service), ECM (Enterprise Content Management), SCM (Supply Chain Management), BI (Business Intelligence oder Business Innovations), BA (Business Analytics), SaaS (Software as a Service), SEO (Search Engine Optimization), DaaS (Data as a Service), NMN (New Media Networks), PSP (Payment Service Provider), BOYD (Bring your own Device), IPN (Internet Protocol Networks) oder schließlich ROI (Return on Investment).
Begriffe wie Managed Services, Outsourcing, All over IP, Cloud, Collaboration, Communications, Security oder Knowledge-Management sagen da schon mehr aus, viele Kunden verstehen aber auch das nicht. Dieses „Fachchinesisch“ ohne einer erklärenden und verständlichen Transkription verwirrt und damit sind schon die ersten Hemmschwellen geschaffen. Abhilfe schafft hier eine Kommunikation in der Sprache des Kunden und diese sollte auch das ganze Team verwenden.

Schnelligkeit
Kunden werden immer anspruchsvoller, das liegt an der neuen Transparenz mit Vergleichsmöglichkeiten auf Knopfdruck aber auch unserer „schnellen Zeit“. Firmen sollten sich daher nicht ärgern, wenn Kunden schon nach 30 Minuten rückfragen, wann sie denn nun endlich Antwort bekämen.
Hat Mitarbeiter oder Unternehmen nicht sofort eine Lösung parat, dann sollte zumindest die bereits laufende Bearbeitung der Anfrage an den Kunden kommuniziert werden. Dieser weiß dann zumindest, dass seine Anfrage registriert wurde und wird möglicherweise ein wenig „lockerer“. Schnelligkeit ist wichtig, noch wichtiger ist aber die beste Lösung zu finden.

Wachstum
Spätestens ab einer Teamgröße von 25-30 Personen braucht es (neue) Strukturen, im Idealfall sollte das bereits ab rund 10 Mitarbeitern passieren. Ab dieser Kollegenanzahl können Chefs „den Laden nicht mehr alleine schaukeln“ und über sämtliche Details Bescheid wissen.
Das „es geht eh noch alles“ geht dann laut den Gründungskennern eben nicht mehr. Relevant ist schließlich auch das Thema Vertrauen und Identifikation, der „Spirit“ einer neuen Unternehmung sollte von allen handelnden Mitarbeitern voll mitgetragen werden. Und als weiteren Punkt, den man bereits bei der Gründung verinnerlichen sollte: Seid gemeinsam immer bereit, etwas an bestehenden Strukturen und Gewohnheiten zu ändern.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Weniger Schulabbrecher

Weniger Schulabbrecherpiqs.de/alyssa I miller

Die Zahl der Schulabbrecher geht zurück, im Europavergleich hält sich Österreich ganz gut.

2014 betrug die Zahl der Schul- beziehungsweise Ausbildungsabbrecher etwa sieben Prozent. Das zeigt einen deutlichen Rückgang gegenüber den Jahren zwischen 2004 und 2008 – damals schafften um die zehn Prozent keinen Abschluss, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Im EU-Vergleich steht Österreich recht gut da: Der EU-Schnitt beträgt 11,1 Prozent.
Als Schul- bzw. Ausbildungsabbrechern gelten jene 18- bis 24-Jährigen, die keinen Schulabschluss der Sekundarstufe II – also von der AHS bis zur Lehre – erreicht haben und die sich auch aktuell nicht in Ausbildung befinden. Dabei verlassen häufiger Männer (7,6 Prozent) das Bildungssystem vorzeitig (Frauen: 6,5 Prozent).

Deutlich höher ist die Dropout-Quote unter Migranten. Ohne Migrationshintergrund sind es nur 4,6 Prozent, bei Migranten erster Generation dagegen 16 Prozent und bei Migranten zweiter Generation 14,7 Prozent. Seit 2008 konnte allerdings die Zahl der Abbrecher unter den Migranten deutlich reduziert werden. Damals waren noch mehr als ein Viertel betroffen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Neuer Fonds für Grundlagenforschung

Neuer Fonds für Grundlagenforschungpiqs.de/paul schubert

Das Programm steht allen „außergewöhnlich“ innovativen Projekten offen.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat einen Fonds für innovative Projekte im Bereich Grundlagenforschung eingerichtet. Für die erste, derzeit laufende Ausschreibung steht rund eine Million Euro zur Verfügung. In den kommenden Jahr soll dieser Innovationsfonds aufgestockt werden.
Mit dem Innovationsfonds „Forschung, Wissenschaft und Gesellschaft“ sollen „außergewöhnlich innovative Vorhaben aus allen Bereichen der Akademie“ unterstützt werden, heißt es einer ÖAW-Ausschreibung. Es solle damit Forschung gefördert werden, die derzeit noch an keiner Forschungseinrichtung verankert ist. Antragsberechtigt sind alle Mitarbeiter und Mitglieder der Akademie.

„Zentrales Kriterium ist die vom Projekt ausgehende Innovationskraft“, betont man seitens der Akademie. Gefördert wird mit maximal 300.000 Euro über höchstens zwei Jahre. Laut der Akademie ist das eine „Anschubfinanzierung“, eine mögliche Weiterführung des Projekts soll dann über Drittmittel erfolgen. Die Einreichfrist läuft noch bis 15. Dezember.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Richtige Richtung

Richtige Richtungpiqs.de/robinwood

Wirtschaftliche Evaluierung stellt IST Austria positives Zeugnis aus.

Anlässlich der Eröffnung des neuen Labor- und Bürogebäudes am Campus in Klosterneuburg präsentierten Wissenschafts- und Forschungsminister Reinhold Mitterlehner und Landeshauptmann Erwin Pröll die Ergebnisse der wirtschaftlichen Evaluierung des IST Austria. Laut Mitterlehner geht „die wirtschaftliche Entwicklung absolut in die richtige Richtung“. Pröll betonte die Bedeutung der Grundlagenforschung: „Für das Land Niederösterreich stellt das IST Austria das Flaggschiff unserer wachsenden Wissenschaftsflotte dar.“

Gute administrative Strukturen versus Verbesserungsbedarf bei Koordination
Die aktuelle wirtschaftliche Evaluierung, erstellt von Price Waterhouse Coopers (pwc), Drees & Sommer sowie Technopolis stellt dem IST Austria ein grundsätzlich positives Zeugnis aus. Aufgrund der guten administrativen und finanziellen Strukturen, sowie der erfolgreichen Forscherrekrutierung werde dem IST Austria eine positive Zukunftsentwicklung und die „Erreichung der im IST Austria-Gesetz und den darauf basierenden Vereinbarungen definierten Ziele“ prognostiziert.
Nachholbedarf gibt es laut Evaluierung etwa bei der stärkeren Koordination aller beteiligten Institutionen. Zu diesem Zweck wurde heute auch eine gemeinsame Erklärung zwischen BMWFW, Land Niederösterreich und IST Austria beschlossen. In Zukunft sollen jährlich hochrangige Treffen aller Akteure zum Informationsaustausch und zur Sicherstellung der gemeinsam getragenen Zielsetzungen stattfinden.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Museumsboom

Museumsboompiqs.de/adam baker

Eine österreichische Wissenschaftlerin untersucht die Umbrüche in der russischen Kunstszene.

Russland verzeichnet einen Boom an Um- und Neubauten von Museen: Von Moskau bis St. Petersburg werden Museen von international bekannten Architekten wie Rem Koolhaas, Renzo Piano und Shigeru Ban entwickelt. Diese Bauten sowie politische Programme zeigen auch den hohen Stellenwert, den die russische Regierung Museumsbauten beimisst.

Kunst versus Kapital und Politik
„Lange gab es in Russland keinen institutionalisierten Raum für aktuelle Kunstströmungen. Nun rivalisieren dutzende neue, ambitionierte Einrichtungen. Das ist bisher jedoch noch wenig erforscht", erläutert Waltraud M. Bayer vom Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Ein Projekt des Wissenschaftsfonds FWF erarbeitet derzeit einen Überblick über die Entwicklung zeitgenössischer Kunstmuseen seit der Perestrojka bis in die Gegenwart.
Das Projekt untersucht die komplexen Beziehungen von Kunst, ökonomischem Kapital und politischer Macht im neuen Russland. Gegenstand der Untersuchung sind auch die treibenden Kräfte – Mitglieder der föderalen, regionalen und lokalen Kulturbürokratie, sowie die neue ökonomische Elite.

Meilensteine
Zum Meilenstein wurde die erste internationale Kunstauktion von Sotheby's in Moskau: „Dadurch setzte auch ein Umdenken in der Politik ein, die moderne Kunst nun nicht mehr ausschließlich mit politischem Widerstand assoziierte, sondern auch deren Wertschöpfungspotenzial wahrnahm“, meint die Historikerin.
Der zweite Meilenstein war die 2005 erstmals organisierte Moskauer Kunstbiennale: „Die Gegenwartskunst wurde damit nicht länger marginalisiert – sie kam zunehmend im gesellschaftlichen Mainstream an. Dies ist umso wichtiger, weil diese Errungenschaften gegen den Widerstand einer breiten Öffentlichkeit, der Politik und der orthodoxen Kirche erzielt wurden.“

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Forschende Zerstörungswut

Forschende Zerstörungswutpiqs.de/o-web

Ein neues CD-Labor an der TU Wien verlängert die Lebensdauer von Mikroelektronik mit Belastungstests.

Elektronik hält nicht ewig. Wenn Mikrochips ihr Lebensende erreichen, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Es kann zu Brüchen kommen; es können sich verschiedene Materialien im Lauf der Zeit voneinander lösen. An der TU Wien wurde nun ein Christian-Doppler-Labor (CD-Labor) eröffnet, in dem die Lebensdauer von Elektronik untersucht wird.
Niemand in der Elektronikindustrie kann ein Produkt jahrelang testen, bevor es auf den Markt kommt. Es braucht also Methoden, um in möglichst kurzer Zeit festzustellen, ob elektronische Bauteile viele Jahre lang halten werden. Im neuen CD-Labor werden die elektronischen Bauteile mechanisch belastet, an Stromkreise angeschlossen, erhitzt und abgekühlt – und das bis zu einige tausend Mal in der Sekunde. „Durch diese Art der Belastung schaffen wir es, die Materialien innerhalb von Stunden altern zu lassen“, sagt Golta Khatibi, die Leiterin des neuen CD-Labors.

Richtiger Maßstab
Die physikalischen Eigenschaften von Metallen oder Halbleitern sind eigentlich gut bekannt – allerdings werden sie üblicherweise anhand größerer Materialproben bestimmt. Diese Werte lassen sich aber auf der Miniatur-Größenskala der Mikroelektronik nicht mehr direkt verwenden. „Viele physikalische Größen sind auf Mikrometerskala ganz anders als bei großen Materialproben“, erklärt Golta Khatibi. „Wir müssen die Materialeigenschaften genau auf der Größenskala bestimmen, auf der sie in der Halbleitertechnik auch wirklich eingesetzt werden.“
Der Kooperationspartner Infineon wird die Strukturen herstellen, die an der TU Wien getestet werden. F&S Bondtec bringt seine Expertise auf dem Gebiet Verbindungs- und Prüftechnik ein. Das CD-Labor nutzt die umfangreiche Ausstattung im Bereich der Materialwissenschaft, die an der TU Wien bereits besteht – etwa im Bereich verschiedener bildgebender Verfahren, mit denen man die Mikrostruktur der Proben analysieren kann.
In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung betrieben. Die Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Offiziell eröffnet wurde das Labor am 9. Dezember 2015, die Forschungsarbeit hat bereits begonnen.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Lückenschluss

Lückenschlussmastertasker

Der Gang von der Lehre an die Hochschule ist noch immer ein Minderheitenprogramm. Die Wirtschaftskammer will die Hürden auf diesem Weg niederreißen.

Das österreichischen Bildungssystem leidet an mangelnder Durchlässigkeit von der Berufsausbildung – etwa der Lehre – zur Hochschulbildung. Die Berufsakademien haben ab 2014 diese Lücke teilweise geschlossen. Die Wirtschaftskammer (WKÖ) will nun die Lehrgänge weiter ausbauen.
Michael Heritsch, Geschäftsführer der Fachhochschule Wien (FHWien) der Wirtschaftskammer ortet eine „Riesenproblem“: Die Lehre sei zwar „sehr angesehen“, auf dem Weg zu einer Zusatzqualifizierung an Hochschulen gebe es „noch immer verschiedene Hürden“. Die Möglichkeit des Einstiegs nach Absolvieren der Berufsreifeprüfung habe sich leider als "Minderheitenprogramm" herausgestellt, wie es Heritsch ausdrückt.

Niedrige Eingangsschwelle
Voraussetzung für die Teilnahme an den im Herbst 2014 mit zwei Lehrgängen im Bereich Handel gestarteten Berufsakademien sind daher lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung, einschlägige längere Berufserfahrung und ein Aufnahmegespräch. Das Angebot richtet sich vor allem an Lehrabsolventen. Geboten werden beispielsweise der zweisemestrige Lehrgang „Akademischer Handelsmanager“ und der viersemestrige „Master of Science (MSc) Handelsmanagement“. Die Kosten für beide Ausbildung-Jahre beliefe sich auf rund 12.000 Euro.
Die Kurse der Berufsakademien werden von der FHWien in Kooperation mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) ausgerichtet. Derzeit befinden sich etwa 950 Teilnehmer in den Kursen. Die WKÖ geht von jährlich rund 6.000 bis 8.000 Interessenten aus und will die Kurse daher weiter ausbauen.
Laut einer Studie besuchen viele Teilnehmer die Kurse im Hinblick auf eine etwaige Selbstständigkeit oder Betriebsübernahme. Die meisten sind Vollzeit berufstätig, viele werden von ihren Arbeitgebern unterstützt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hat einen Lehrabschluss, die anderen Inskribenten haben zumeist eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule abgeschlossen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015

Datenschutz-Vorleistung

Datenschutz-Vorleistungpiqs.de/woodleywonderworks

Die Datenschutz-Grundverordnung der EU wird zunächst einmal teuer. Mittelfristig soll sie den Unternehmen aber Vorteile bringen.

Die Einigung der EU-Mitgliedstaaten auf eine gemeinsame Datenschutz-Grundverordnung wird von Verband eco Deutschland begrüßt. „Auch wenn klar ist, dass dadurch auf die Unternehmen zunächst enorme Kosten zukommen“, sagt eco Vorstand Politik & Recht Oliver Süme.
Die Unternehmen müssten beispielsweise zahlreiche IT-Systeme, Dokumentationen und Schnittstellen anpassen, Mitarbeiter schulen und Vertragswerke neu aufsetzen. Das betrifft alle Unternehmen, die mit personenbezogenen Daten zu tun haben. Das heißt, die Unternehmen treten hier in den nächsten zwei Jahren in Vorleistung.

Großer Markt mit einheitlichem Datenschutzniveau
„Ab 2018 erschließt sich den Unternehmen aber auch endlich ein großer europäischer Markt mit einem einheitlichen Datenschutzniveau“, erklärt Süme. Das bedeute langfristig hoffentlich mehr Rechtssicherheit und erhebliche Einsparungspotenziale, da die Anpassung an die unterschiedlichen Datenschutzstandards in den Mitgliedstaaten sehr aufwendig ist. „Im Idealfall gleicht sich diese Bilanz also in ein paar Jahren aus, so dass sich die Datenschutz Grundverordnung unterm Strich sowohl für Unternehmen als auch für die Nutzer auszahlt.“

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 17.12.2015

Langfristige Uni-Planung

Langfristige Uni-Planungpiqs.de/dancewart

Wissenschaftsministerium legt gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan vor: Nicht die Anzahl der Fächer an einem Standort ist entscheidend, sondern die Qualität.

Anlässlich der Sitzung der Österreichischen Hochschulkonferenz hat Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner die Eckpunkte des gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplans vorgestellt. Es handle sich um „einen langfristigen strategischen Rahmen“.

Bessere Koordination zwischen Unis und Fachhochschulen
Das Dokument baut laut Aussendung des Wissenschaftsministeriums auf Empfehlungen des Wissenschaftsrates, der FTI-Strategie sowie dem aktuellen Regierungsprogramm auf und entspricht der Forderung verschiedenster Beratungsgremien nach einer gesamthaften Entwicklung des öffentlichen Universitätssystems. Neben acht Systemzielen enthält das Dokument auch ein Basisziel zur Finanzierung.
„Ergänzend zu den öffentlichen Ausgaben braucht es eine Steigerung der privaten Mittel und eine konsequente Ausschöpfung vorhandener Effizienzpotentiale an den einzelnen Einrichtungen“, kommentiert Mitterlehner das Universitätsbudget, das mit 9,7 Milliarden Euro „für die kommenden drei Jahre so hoch wie noch nie“ sei. „Unser Ziel ist es, dass das Studienangebot zwischen den Universitäten, aber auch mit Fachhochschulen, besser koordiniert wird. Nicht die Anzahl der Fächer an einem Standort ist entscheidend, sondern die Qualität, die man anbieten kann.“

Mehr Persönlichkeit
Ein weiteres Ziel ist die Erhöhung der Qualität der universitären Lehre, zum Beispiel durch die Verbesserung der Didaktik oder die Berücksichtigung der Persönlichkeitsbildung der Studierenden. In der Curricula-Gestaltung sollen berufsvorbildende Fähigkeiten wie Entrepreneurship und lebensbegleitendes Lernen gestärkt werden.
Außerdem soll die Betreuungsrelation in stark nachgefragten Studienfeldern verbessert und die Zahl an prüfungsaktiven Studien erhöht werden. Angestrebt werden 200.000 prüfungsaktive Studien am Ende des Studienjahres 2017/18, also rund zehn Prozent mehr als im Studienjahr 2014/15. Bestehende Zugangsregelungen sollen in Kombination mit einer besseren Betreuungssituation bis 2017/18 für eine Erhöhung der Abschlussquote um zehn Prozent sorgen.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 16.12.2015

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