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03. Mai 2024

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Digitaler Vertrieb

Digitaler Vertrieb© Bilderbox.com

B2B-Unternehmen forcieren ihre E-Commerce-Aktivitäten.

Die aktuelle Erhebung des B2B E-Commerce Konjunkturindex zeigt, dass die Digitalisierung von Vertriebsstrukturen im B2B stark an Bedeutung gewinnt und bei rund 75 Prozent der Unternehmen bereits hohe oder sogar höchste Priorität genießt.
Dazu passt die mehrheitlich positive Bewertung der aktuellen E-Commerce-Umsätze. Rund 64 Prozent der befragten B2B-Unternehmen rechnen zudem mit einer leichten oder starken Verbesserung der eigenen E-Commerce-Umsätze.

Digitale Services
Bei den digitalen Services dominieren Online-Shops beziehungsweise Onlineproduktkataloge, die über eine Warenkorbfunktion für Angebotsanfragen verfügen: Diese nutzen 73,9 Prozent beziehungsweise 56,5 Prozent der B2B-Unternehmen. Rund die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihre Unternehmen über eine Marktplatzanbindung verfügen, zwanzig Prozent planen diese.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Einsatz von Tablet-PCs im Außendienst. 52,2 Prozent der Befragten nutzen derzeit noch keine Apps für das Mobile Shopping, planen aber dies zu tun. Der B2B E-Commerce Konjunkturindex ist eine Initiative der IntelliShop AG in Zusammenarbeit mit ECC Köln.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 17.06.2016

Trends erkennen

Trends erkennen© piqs.de/steve jurvetson

Ein Innovationsradar soll KMU unterstützen, nun ist es online.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen brauchen Innovationen und müssen die Trends in ihrer Branche erkennen, um wettbewerbsfähig zu sein. „Die ACR gibt KMU mit dem Innovationsradar ein Werkzeug in die Hand, das sie gezielt über Chancen informiert“, sagt Johann Jäger, Geschäftsführer der ACR – Austrian Cooperative Research. Die ACR veröffentlicht daher eine Sammlung von Technologietrends für österreichische Klein- und Mittelbetriebe.
Im aktuellen ACR Innovationsradar zeigen die aus den ACR-Forschungsinstituten und von Forschungspartnern aktuelle Technologietrends für 2016 und die kommenden Jahre auf. Die Publikation entstand mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

Beispiele
Zu den behandelten Technologietrends zählen im Bereich Bauen die ökologische Bewertung von Gebäuden, Laserscans von Bauwerken für exakte Pläne in 2D und 3D, oder die digitale Aufnahme und Dokumentation von Baumängeln zur Beweissicherung. Im Bereich Umwelttechnik geht es um Energieeffizienz in der Industrie und in Bürogebäuden, Speicherung von erneuerbarer Energie, sowie das Potenzial von Biobrennstoffen und Winddiesel.
Es wird auch die Vermeidung von Lebensmittelabfällen durch verbessertes Handling von Lebensmitteln entlang der Wertschöpfungskette durch verbesserte Erntetechniken, Maßnahmen in der Produktion und den sinnvollen Einsatz von Verpackungen erörtert. Im Kapitel Produkte, Prozesse und Werkstoffe geht es unter anderem um Metallverbunde für Leichtmetalle, Faserkunststoffverbunde und zerstörungsfreie Prüfmethoden.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 17.06.2016

Mit dem Smartphone zur Erdbeere

Mit dem Smartphone zur Erdbeere© piqs.de/cyrus

Wenn es schnell was Süßes sein muss: Erdbeerfelder können in Niederösterreich per GPS-Peilung aufgespürt werden.

Wo ist das nächste Erdbeerfeld? Diese Frage stellen sich zur Erntezeit viele Konsumenten, die das beliebte Obst selber pflücken oder frisch ab Hof erwerben möchten. Der niederösterreichische Bauernbund hat deshalb schon vor einigen Jahren auf seiner Website einen Hoffinder-Link eingerichtet, der den Weg zu den süßen Früchten weist.
Dieses Service hat sich sehr bewährt. Heuer sind in Niederösterreich bereits rund 70 Erdbeerfelder gelistet. Landwirte, deren Erdbeerfeld keine eindeutige Adresse hat – was oft entlang von Güterwegen der Fall ist –, haben die Möglichkeit, die GPS-Koordinaten des Feldes einzugeben, sodass es von jedem Smartphone geortet werden kann.

Niederösterreich führend
Mit einer Anbaufläche von knapp 460 Hektar ist Niederösterreich unter den Bundesländern das führende „Erdbeerland Nummer 1“, gefolgt von Oberösterreich mit 320 Hektar und der Steiermark mit 170 Hektar. Jedes Jahr werden in den Hauptanbaugebieten Marchfeld, Tullner Becken und rund um die Landeshauptstadt St. Pölten rund 5.500 Tonnen dieser Obstsorte geerntet. Pro Kopf und Jahr verzehren die Österreicher drei Kilogramm Erdbeeren.
Erdbeeren sind regelrechte „Vitaminbomben“. Keine andere Zitrusfrucht liefert eine so große Menge an Vitamin C und bioaktiven Pflanzenstoffen. Auch als Schlankmacher ist sie beliebt: 10 dag Fruchtfleisch einer Erdbeere enthält nur 37 Kilokalorien. In der Küche wiederum lässt sich die „Königin der Beeren“ sehr gut mit Milch und Milchprodukten kombinieren, sowie auf Torten, in Strudeln oder zu Marmelade weiterverarbeiten.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 17.06.2016

Ausbildungspflicht ab 2017

Ausbildungspflicht ab 2017© piqs.de/zahhol

Die Pflichtschule ist nicht genug, heißt es bald für tausende Jugendliche. Der Ministerrat legt das entsprechende Gesetz nun im Parlament vor.

Ab dem Schuljahr 2017/2018 sollen alle Jugendlichen nach Abschluss der Schulpflicht eine weiterführende Ausbildung absolvieren. Damit soll ein „schlechter Start ins Berufsleben“ vermieden werden, verlautet es aus dem Sozialministerium.
Betroffen sind jene Schüler, deren Pflichtschulzeit mit dem Schuljahr 2016/17 endet. Im ersten Jahr wird die Ausbildungspflicht für rund 5.000 Jugendliche gelten, schätzt man. Wer dann weder eine weiterführende Schule besucht, noch eine Lehre beginnt oder eine anderweitige Qualifizierungsmaßnahme in Angriff nimmt, wird ein Fall für das neue Gesetz.
Erziehungsberechtigte müssen melden, wenn ihre Kinder keine Ausbildung machen. Aber auch Institutionen wie Schulen oder Arbeitsmarktservice sollen regelmäßig Meldung erstatten. Wenn ein Jugendlicher als Bildungsabbrecher eingestuft wird, wird er von einer Koordinierungsstelle kontaktiert.
Die Jugendlichen sollen gecoacht werden, damit sie weitere Bildungsschritte setzen. Die Palette der Möglichkeiten ist breit, sie reicht von der Lehre über Privatunterricht und Schulbesuch bis zu AMS-Kursen. In letzter Konsequenz sind auch – analog zum Schulpflichtgesetz – Verwaltungsstrafen für die Erziehungsberechtigten vorgesehen. Sie bewegen sich zwischen 100 und 500 Euro, im Wiederholungsfall bis 1.000 Euro. Allerdings sei Bestrafen nicht vorrangig, betont man im Sozialministerium.

Ausnahme Asylwerber
Junge Asylwerber fallen nicht unter die neue Regelung. Ausnahmen gibt es auch, wenn Jugendliche zum Beispiel Kinderbetreuungsgeld beziehen, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Präsenz-Zivildienst leisten oder erkrankt sind. Behinderte Jugendliche waren im Begutachtungsentwurf noch von der Ausbildungspflicht ausgenommen, das wurde aber nicht in den Gesetzestext übernommen.
Die Kosten beziffert das Sozialministerium mit 57 Millionen Euro pro Jahr. Die höheren Ausgaben sollen sich mittel- und langfristig aber rentieren, erhofft man sich doch, künftig beim Arbeitslosengeld und anderen Sozialleistungen sparen zu können.
Da das Gesetz eine Verfassungsbestimmung enthält, braucht es eine Zweidrittelmehrheit im Parlament,. Somit sind die Stimmen entweder der Grünen oder der FPÖ nötig.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 17.06.2016

Neuland Export

Neuland Export© Bilderbox.com

Eine Initiative von ecoplus International hilft niederösterreichischen Exporteuren auf die Sprünge.

Mehr niederösterreichische Unternehmen sollen sich dem Export ihrer Güter und Dienstleistungen zuwenden. Das ist das Ziel einer Initiative namens neuland. „Damit bieten wir Betrieben, die in neue Märkte eintauchen wollen, Unterstützungsleistungen an“, erklärt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. Im Vorjahr hätten sich mehr als 250 Unternehmen diesbezüglich an das Team von ecoplus International gewandt, einer Tochtergesellschaft der Regionalisierungsagentur ecoplus und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien.

Wie wichtig das Exportgeschäft für die Wirtschaftsentwicklung im Inland ist, untermauert Bohuslav mit Zahlen. Demnach sichert eine im Ausland erzielte Umsatzmilliarde rund 11.000 Arbeitsplätze und löst im eigenen Land eine Wertschöpfung von 260 Millionen Euro aus. Niederösterreichs Hauptexportmärkte sind zurzeit Deutschland, Italien und Tschechien.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 17.06.2016

Bitte lächeln!

Bitte lächeln!© piqs.de/morane

Eine Niederösterreicherin will mit professionellen Studios ein Selfie-Imperium gründen.

Fotostudios für Selfies sind ein neues Geschäftskonzept aus Landegg/Pottendorf in Niederösterreich. Mit dieser Idee hat die Fotografin Beate Christ zahlreiche Interessenten gewonnen, die ebenfalls ein derartiges Studio betreiben möchten. Gemeinsam mit einem oberösterreichischen Partner ist nun Say Cheeze in Gründung, das als Franchise-Mutter die Märkte in Österreich und Deutschland bedienen soll. Bis 2018 will man 50 solche Studios in Betrieb nehmen.
„Dem Trend, sich selbst zu fotografieren, kommt ein derartiges Studio sehr entgegen“, sagt Christ. Zu den fleißigsten Besuchern gehören junge Menschen und Gruppen. Es seien Umsätze von 100.000 Euro und mehr pro Jahr möglich, je nachdem wie man seine Öffnungszeiten wählt und damit die Besucherfrequenz steuert.

Minimum 30 Quadtratmeter
Um als Franchisenehmer zu starten, sei ein Raum erforderlich, der öffentlich gut zugänglich ist und aus mindestens 30 Quadratmetern mit Nebenräumen besteht. Dazu komme noch eine professionelle Geräteausstattung, die etwa 6.000 bis 10.000 Euro koste. An Franchise-Gebühr sind dann noch monatlich 700 Euro und 20 Prozent Umsatzbeteiligung pro Bild zu entrichten. Say Cheeze stellt die gesamte Buchungs-, Verwaltungs- und Inkassosoftware sowie das gesamte Marketingprogramm zur Verfügung.
Das Selfie-Studio kann für 20 Minuten mit 29 Euro oder für 45 Minuten mit 55 Euro gebucht werden. Im Studio stehen drei fix montierte Kameras mit Blitz und Selbstauslöser. Die geschossenen Bilder werden dem Kunden über eine Online-Plattform zugänglich gemacht, woraus er seine Wunschbilder aussuchen kann. Die Stückkosten liegen unter drei Euro. Laut Christ ist beim Shooting kein Fotograf anwesend, die Bilder werden jedoch ein wenig bearbeitet. Derzeit wird noch ein Investor gesucht. Das erste Selfie-Fotostudio ist am 20. Mai in Wiener Neustadt eröffnet worden.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.06.2016

Keine Zeit für Forschung

Keine Zeit für Forschung© piqs.de/reisegner

Die Forschung darf nicht auf der Strecke bleiben, fordern die Betriebsräte der Med-Unis.

Die Betriebsräte des wissenschaftlichen Personals der Medizinischen Universitäten Graz, Wien und Innsbruck schlagen Alarm: Die Umsetzung des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetzes (KA-AZG) führe an den Kliniken dazu, dass aufgrund der Patientenversorgung noch weniger Zeit für Forschung bleibt, heißt es in einer Aussendung.
Die Auswertungen von operativen Kliniken haben ergeben, dass die Forschungszeiten im letzten Jahr auf unter zehn Prozent gesunken seien. Damit könnten zwar Strafzahlungen wegen Arbeitszeitüberschreitungen vermieden werden, aber mittelfristig werde damit das spitzenmedizinische Niveau der Universitätskliniken Österreichs nicht zu halten sein, warnen die Betriebsräte. Man verlange die strikte Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben von zumindest 30 Prozent Lehre und Forschung in der Kernarbeitszeit. „Wo Universität drauf steht, soll auch Universität drin sein“, meinten die Betriebsräte. Patientenzentrierte Forschung sei eine wesentliche Stütze des medizinischen Fortschritts in Österreich.

Stagnierende Förderung
Zwar seien durch Betriebsvereinbarungen Forschungszeiten an allen Medizinischen Universitäten am Papier erreicht worden, doch würden diese bis dato der klinischen Mehrbelastung geopfert. In Wien seien zur Abhilfe wenigstens fixe Forschungstage nach Rufbereitschaften vereinbart worden.
Die Stagnation der Förderungen für Grundlagen- und klinische Forschung könne so nicht akzeptiert werden. Gerade die Forschung an den Medizinischen Universitäten stelle international einen Wachstums- und Standortfaktor dar. Österreich dürfe diese Chance nicht verpassen.
„Wir fordern eine ausreichende Dotierung der staatlichen Agenturen für die Grundlagenforschung und die klinische Forschung“, so die Betriebsräte. Die Verteidigung der Forschung an Österreichs Medizinischen Universitäten schulde man den Patienten, Medizinstudenten, dem wissenschaftlichen Nachwuchs und den Steuerzahlern.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 15.06.2016
Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung 03.05.2024
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Stark in der Regionalliga

Stark in der Regionalligapiqs.de/lordin

Der niederösterreichische Buchhandel kämpft mit der internationalen Konkurrenz und mit dem Lehrlingsmangel.

Die niederösterreichischen Buchhändler suchen dringend Lehrlinge. „Erschreckend“ ist für Karl Pus, Obmann der Wirtschaftskammer-Fachgruppe der Buch und Medienwirtschaft, dass heuer in der Berufsschule St. Pölten keine erste Klasse in der Buch- und Medienwirtschaft zustande gekommen ist: „Das bedeutet, dass es nicht nur in Niederösterreich, sondern auch in den anderen Bundesländern, mit Ausnahme von Wien, für unsere Branche keine neuen Lehrlinge gibt. Offenbar schätzen die jungen Menschen die Zukunft des Buchhandels als nicht sehr chancenreich ein.“
Dabei ist die Branche längst in der modernen Informationsgesellschaft angekommen. Man biete nicht nur Gedrucktes an, sondern auch E-books, Apps; und mit dem Schuljahr 2016/17 kommt auch das Elektronische Schulbuch. „Auf den ersten Blick scheint die Abwicklung des elektronischen Schulbuchgeschäftes überaus aufwendig und zeitintensiv zu sein. Erst die Praxis wird zeigen, wo Verbesserungen nötig und möglich sein werden“, meint der Fachgruppenobmann.

Waffengleichheit
Nach wie vor eine starke Konkurrenz sei der ausländische Onlinehandel. „Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden“, sagt Pus. „Konkurrenz belebt das Geschäft. Allerdings fordern wir ganz dringend von der europäischen Politik, Waffengleichheit herzustellen. Wir haben in Europa einen gemeinsamen Markt, eine gemeinsame Währung, aber extrem unterschiedliche Steuersätze, die von internationalen Konzernen einseitig ausgenutzt werden können. Ein Fehler, der schleunigst korrigiert werden muss, sonst verlieren wir die Basis des europäischen Wohlstandes, den Mittelstand.“
Pus empfiehlt seinen Kollegen, den internationalen Online-Handel im Auge zu behalten und am Rande mitzuspielen. „Denn unser Spielfeld ist die Regionalliga. Auf eigenem Terrain sind wir schwer zu schlagen“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2016

Wunderwaffe gegen Brustkrebs

Wunderwaffe gegen Brustkrebs©Bilderbox.com

Die Entdeckung einer jungen Wissenschaftlerin am Wiener Institut IMBA könnte die Prävention von Brustkrebs ermöglichen.

Eine von acht Frauen wird im Laufe ihres Lebens mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Zu den Hauptursachen zählen die Einnahme künstlicher Hormone und andere Umwelteinflüsse. Brustkrebs kann aber auch familiär vererbt werden, häufig durch eine Mutation des Gens BRCA1.
Die bekannteste Frau mit einer BRCA1-Mutation ist die US-Schauspielerin Angelina Jolie. Frauen mit einer Mutation des BRCA1-Gens müssen mit einem Lebenszeitrisiko für Brustkrebs von bis zu 80 Prozent leben. Dazu kommt, dass der Krebs oft in jüngeren Jahren und in einer sehr aggressiven Form auftritt. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt bei 40 Jahren.

Überschießend
Im Jahr 2010 entdeckte eine Forscher-Gruppe um Josef Penninger, dem wissenschaftlichen Direktor des Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien, dass Sexualhormone Brustkrebs auslösen können. Sie wirken auf zwei Proteine des Knochenstoffwechsels und senden so den Brustzellen ein Signal, das diese zum Wachstum anregt. Dies passiert in jeder Frau in der Schwangerschaft und während des Menstruationszyklus. Überschießt das Signal jedoch, kann es zu unkontrolliertem Wuchern der Brustzellen kommen.
Die junge Wissenschafterin Verena Sigl aus Penningers Forschungsgruppe entdeckte nun im Tierversuch wie dieser Mechanismus zu unterbrechen ist. Die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse auf den Menschen wurde bereits überprüft. Bei Brustgewebezellen von Frauen, die sich aufgrund ihrer BRCA1-Mutation einer präventiven Brustamputation unterzogen hatten, konnte das Wachstum und die Ausbreitung der Brustgewebezellen stark vermindert werden.

Bereits vorhanden
Das passende Medikament, Denosumab, gibt es bereits. „Es ist ein Antikörper mit sehr geringen Nebenwirkungen“, erläutert Sigl. Derzeit wird das Medikament bei Knochenmetastasen und bei Osteoporose verschrieben, jetzt könnte es zur Brustkrebs-Prävention bei BRCA1-Mutationsträgerinnen eingesetzt werden.
Der nächste Schritt sind klinische Studien, um die Wirksamkeit beim Menschen bestätigen zu können. Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis einer internationalen Kooperation, an der neben Wissenschaftern aus Österreich (IMBA, AKH Wien) auch Forscher aus Baltimore, Toronto, Kanada und Barcelona teilgenommen haben.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 14.06.2016

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