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28. April 2024

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Hightech-Armband misst Alkohol im Blut

Hightech-Armband misst Alkohol im Blut© proof

Eine gute Nachricht für alle, die ihren Alkoholkonsum lieber in vernünftigen Grenzen halten. Ein neues „Wearable“ ermöglicht Usern, die gern das eine oder andere Gläschen zu sich nehmen, das Festlegen von Konsumgrenzen.

Das Gerät "Proof" misst den Alkoholspiegel im Blut in Echtzeit. Das Hightech-Gadget, das um den Arm getragen wird, ist vom kalifornischen Start-up Milo Sensors entwickelt worden. Via Smartphone-App wird der User über seinen Alkoholgehalt im Blut benachrichtigt. Die Analyse erfolgt auf Basis der im Körperschweiß enthaltenen Chemikalien. Das Wearable lässt seinen Nutzer flexible Grenzen für den Alkoholkonsum festlegen.
"Der Alkohol, der sich nicht im Blut befindet, verteilt sich im Körper. Unser Gerät nimmt jene Spuren wahr, welche über die Haut an die Luft abgegeben werden", erklärt Milo-Sensors-Mitgründer Bob Lansdorp. Diese Bestandteile würden vom Device in ein Signal umgewandelt, das Rückschlüsse auf den Alkoholspiegel im Blut erlaubt. "Proof kann am Beginn des Abends angelegt werden und misst den Alkoholgehalt auch, wenn man das selbst daraufhin vergisst.“

Fahrtüchtigkeit nicht feststellbar
Maik Dahles von useful-IT steht dem Gerät allerdings kritisch gegenüber – vor allem, wenn man es für die Überprüfung der Fahrtüchtigkeit verwenden wolle: „Wer seinen Zustand nicht mehr selber einschätzen kann, sollte sich nicht auf ein Gadget verlassen.“ Das Thema Datenschutz sei ebenfalls prekär. "Daten wie Alkoholkonsum sollte man diskret behandeln und nicht mit der Cloud synchronisieren", warnt Dahles. Zudem entspreche die Messgenauigkeit eher einem Näherungswert und vermutlich nie dem exakten Alkoholspiegel.
Proof funktioniert mittels Kartusche, die nur für den einmaligen Gebrauch geeignet ist. Laut Milo-Sensors-Gründer Evan Strenk wird diese Patrone voraussichtlich für ein paar Dollar erhältlich sein. "Die Notwendigkeit, jedes Mal eine nicht wiederverwendbare Kartusche einsetzen zu müssen, bevor man Sauftour geht, disqualifiziert diese Erfindung als teuren Partygag, der schnell wieder in der Schublade verschwindet", moniert Dahles.

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Pressetext Austria/red, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017

ISPA-Studie: Clearingstelle soll über Netzsperren entscheiden

ISPA-Studie: Clearingstelle soll über Netzsperren entscheiden© allroundrow.com

Eine Rechtsstudie des Internetserviceprovider-Verbandes ISPA fordert die Einrichtung einer Clearingstelle, die über Netzsperren wegen Urheberrechtsverletzungen entscheiden soll.

Die Internetprovider dürften nicht in eine Richterrolle gedrängt werden, lautet das Mantra der heimischen Internetwirtschaft, das sie über ihre Interessensvertretung ISPA verbreiten lässt. Die derzeitige Rechtslage in Österreich bringe sie in ein Dilemma, weil sie, lediglich auf Basis von Abmahnschreiben der Rechteinhaber, selbständig entscheiden müssen, ob eine Sperre gesetzt werden muss. Eigentlich sei das eine klassische Aufgabe für rechtsstaatliche Institutionen, wie die ISPA seit Jahren kritisiert.
Bestmöglicher Interessensausgleich
Eine Studie, die die ISPA im Oktober letzten Jahres in Auftrag gegeben hat, unterstützt diese Rechtsmeinung. Durchgeführt wurde sie vom in Wien ansässigen „Research Institute“, einer Forschungsorganisation mit Schwerpunkt auf Grund- und Menschenrechte in der IT. Die zentralen Forderungen von Studienautor Christof Tschohl: Im Sinne der staatlichen Schutzpflicht sei es die Aufgabe des Staates, ein Verfahren zu etablieren, in dem nicht eine Seite alleine mit allen Unwägbarkeiten einer Rechtsunsicherheit belastet, sondern ein bestmöglicher Interessensausgleich garantiert wird.
Die Entscheidung, ob und welche Internetinhalte gesperrt werden müssen, sollte einzig eine unabhängige Instanz zu entscheiden haben, die als „Clearingstelle“ eingerichtet werden muss. Dabei wird in der Studie vorgeschlagen, dass diese Aufgabe von der Telekom-Control-Kommission (TKK) wahrgenommen wird. Dringend empfohlen wird aus Rechtsschutzgründen auch eine sogenannte „sukzessive Kompetenz“. Auf diese Weise sollen im Beschwerdefall Entscheidungen der Behörde außer Kraft gesetzt und die Zivilgerichte zuständig werden. Mit einer zeitlichen Befristung der Sperren soll ein sogenannter Sperrfriedhof verhindert werden. Ein Höchstmaß an Transparenz und ein jährlicher öffentlicher Bericht über Anzahl und Umfang der Sperren sind laut Studie ebenfalls erforderlich.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017

Mobile shopping with a high real time experience

Mobile shopping with a high real time experience© news18

The digital transformation is in full flow, including modern payment methods for smartphones and tablets. Traditional business models as well as entire industries are affected therefrom. Thus, the hotel and catering industry for example must meet the successes of the accommodation agent Airbnb and the Chauffeur app Uber or the automotive industry Google and Apple.

The media market has also been included by this development and this already started early in the advertising market: the business with automotive, real estate, jobs or furniture ads has almost completely migrated into the digital world. At any time, sales offers or purchases can be completed from anywhere. For this to work smoothly, modern and payment procedures are needed, payment procedures such as advance payment or direct debit reach their limits here.

Fast transactions
Direct transfer methods such as Sofort Überweisung have better chances here, because they offer transactions in seconds with real-time confirmation, without cumbersome registration with the highest security standards. For all digital business models it applies: in the end, the offers with the best 'user experience’ will pertain. This also applies to the payment, payment on the internet must be secure, fast and easy.
"Sofort Überweisung is ideally suited for this", explains Ralph Hausegger of the Styria Media Group, which uses Sofort Überweisung at willhaben.at as well as other digital platforms of the business. For each digital transformation, especially when goods, goods and services are bought and sold via the internet, the payment process is the key success factor. With mobile payment, payment on the go with smartphone and tablet, the next revolution in this area is already in the starting blocks.

Security claims
But precisely in the area of online and mobile payment, traditional payment providers in Europe have yet to catch up: The payment processes are often still too complicated, not user-friendly enough and they often end at the country’s border. These are the main reasons for purchase cancellation in the online shop. "Trans-boundary, secure and convenient e-payment through mobile devices is essential to make Europe grow together even more," says Christian Renk, Managing Director of Klarna Austria.
New, independent providers deliver solutions here that have already proven themselves in practice. As so-called "Game Changers", they offer perfect solutions for mobile shopping. Perfect thereby means: quick, uncomplicated, secure, slim data retention and cost-efficient. Renk: “These young pan-European payment providers, including Klarna and the Sofort Ltd. can best reflect the characteristics of the European market. And these include especially the demands of consumers in terms of security and privacy. "

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red/czaak ; translation by economy, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017

Bewährungshilfe: Arbeiten mit Fußfessel ausweiten

Bewährungshilfe: Arbeiten mit Fußfessel ausweiten© wikipedia.org

Der Bewährungshilfeverein „Neustart“ begrüßt den häufigeren Einsatz von Fußfesseln und empfiehlt, ihn auch bei Haftstrafen über einem Jahr zu ermöglichen.

Dazu der Leiter der Neustart-Zweigstelle für Niederösterreich und Burgenland, Kurt Koblizek: „Immer öfter wird bei geringeren Vergehen, wie Finanzstrafen, Betrügereien und Einbrüchen statt einer Haftstrafe das Tragen von Fußfesseln verhängt“, stellt er fest. Die Haftstrafe dürfe derzeit allerdings nicht länger als zwölf Monate sein.
Für die Zukunft wünscht sich die Leitung des Vereins noch mehr „sozial-konstruktive Maßnahmen“, um die Haftzeiten zu verkürzen. Neustart schlägt eine Verlängerung für das Tragen von Fußfesseln von 12 auf 18 Monate Rest-Haftzeit vor. Als positives Beispiel nennt Koblizek einen Fußfessel-Träger, der als Metallarbeiter in seiner Firma bleiben und weiterarbeiten darf. Ein anderer Straftäter ist an ein Krankenhaus vermittelt worden, arbeitete 120 Stunden mit Fußfessel und erhielt anschließend einen fixen Arbeitsplatz.

Kooperation zwischen Gerichten, Justizanstalten und Arbeitsmarkt
„Wichtig ist, dass die Leute zwar kontrolliert, aber trotz Strafe nicht aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen werden“, erklärt Koblizek und weist auch auf die Kostenersparnis hin. Ein Hafttag kostet rund 120 Euro. Neben der Kooperation mit Justizanstalten, Gerichten und Staatsanwaltschaften arbeitet Neustart auch mit dem Arbeitsmarktservice und Unternehmen in Sachen Stellenvermittlung zusammen.
„Natürlich ist es immer schwieriger, Arbeitsplätze zu finden“, teilt Norbert Koblizek mit. „Dabei helfen uns einerseits Firmen, mit denen wir schon erfolgreich zusammengearbeitet haben, andererseits lassen sich unsere gut ausgebildeten Klienten oft als Facharbeiter vermitteln“. In den letzten Jahren ist der Verein auch öfter damit beauftragt worden, Sozialnetz-Konferenzen zur Reduktion der Haftzeiten von Jugendlichen durchzuführen. 2017 feiert der Verein „Neustart“, früher als Bewährungshilfe bekannt, sein 60jähriges Bestehen.

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NOe-Wirtschaftspressedient/red, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017

Ausgewiesene Expertise für Orthoptik an FH Salzburg

Ausgewiesene Expertise für Orthoptik an FH Salzburg© FH-Salzburg_Neumayr

Ruth Resch übernimmt mit Sommersemester die Leitung des Studiengangs der Augenheilkunde Orthoptik an der FH Salzburg.

Ruth E. Resch, 45, startete 1990 ihre Ausbildung im ersten Jahrgang von Christine Scharinger an der Orthoptischen Akademie in Salzburg. Mehr als 20 Jahre später leitet sie nun ab Februar 2017 den Lehrgang und übernimmt damit das Erbe ihrer ehemaligen Lehrerin, die ihrerseits in den Ruhestand wechselt.
Die Orthoptisten-Ausbildung ist derzeit an zwei Standorten in Österreich möglich, einer davon ist die FH Salzburg, wo alle drei Jahre 12 Studienplätze angeboten werden. Die gebürtige Oberösterreicherin und promovierte Psychologin Resch unterstreicht aktuell vor allem den individuellen Unterricht der Bachelorausbildung.

Orthoptik als Spezialgebiet der Augenheilkunde
Orthoptisten betreuen Menschen aller Altersgruppen mit Sehstörungen, Schielen, Schwachsichtigkeit, Augenmuskellähmungen, Augenzittern und Sehbehinderung. Das Berufsbild der Orthoptik entstand in den 1920er-Jahren. Die erste medizinisch-technische Orthoptistenschule Österreichs wurde 1964 in Salzburg gegründet, 2006 wurde aus der Akademie für den orthoptischen Dienst ein dreijähriges Bachelorstudium an der Fachhochschule Salzburg und den Salzburger-Augen-Landeskliniken.
Orthoptisten arbeiten in Vorsorge, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation mit Menschen quer durch alle Altersschichten. Aufgrund der Arbeit mit verschiedensten Anspruchsgruppen wird Diversity Management am Studiengang besonders groß geschrieben. Im Unterricht erfahren die Studierenden nicht nur eine medizinische, sondern auch eine psychologische Ausbildung und sind damit ganzheitlich für die Praxis ausgebildet was nach Abschluss des Studiums „in ihrem Berufsfeld einer Job-Garantie gleichkommt“, so die FH Salzburg in einer Aussendung.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017

Boku Wien ist Weltspitze in Sachen Nachhaltigkeit

Boku Wien ist Weltspitze in Sachen Nachhaltigkeit(C) BIG

Die Universität für Bodenkultur ist im aktuellen Green Metric World Universities Ranking 2016 auf Platz sechs der weltweit nachhaltigsten Hochschulen zu finden. Das bedeutet gleichzeitig Platz vier in Europa und Platz eins im deutschsprachigen Raum.

Sieger des Rankings sind die University of California Davis, die University of Nottingham und Wageningen University & Research (Niederlande). Das Ranking für "grüne" Universitäten wurde 2010 von der Universität Indonesien initiiert und soll bewerten, inwieweit die jeweilige Uni Vorreiterrolle, treibende Kraft und Multiplikator für eine nachhaltige Entwicklung ist. Kriterien sind dabei unter anderem die nachhaltige Gestaltung des Campus, Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Uni-Infrastruktur sowie Wasser- und Abfallwirtschaft, die Verkehrspolitik der Uni und die Rolle von Umwelt und Nachhaltigkeit in der Lehre.

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017

Agenda Austria mit Lob und Kritik für Kerns „Plan A“

Agenda Austria mit Lob und Kritik für Kerns „Plan A“ (C) josefcap.at

Eine Analyse der Agenda Austria attestiert dem neuen Vorhabensprogramm des Bundeskanzlers brauchbare Lösungen, es bleibe aber auch vieles schuldig, etwa einen Plan für das nicht nachhaltig finanzierbare Pensionssystem.

Agenda Austria ortet viele „schmerzhafte Stellen“, die im Papier des Kanzlers nur unzureichend behandelt würden - dazu gehören Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, die erstickende Bürokratie und nicht zuletzt ein Bildungssystem, das gefährlich viele 15-Jährige produziere, die nicht sinnerfassend lesen können.
So liefen etwa in puncto Arbeitslosigkeit die meisten Vorschläge darauf hinaus, dass es der Staat richten soll – etwa neue Jobs durch öffentliche Investitionen oder eine Beschäftigungsgarantie für Langzeitarbeitslose über 50. Dabei sollte es doch darum gehen, gute Bedingungen für die Entstehung neuer Jobs in der Wirtschaft zu schaffen. Auch die Idee, den Zugang von Ausländern zum heimischen Arbeitsmarkt zu beschränken, sei „defensiv – und noch dazu ziemlich sicher gegen EU-Regeln“. Ein Mindestlohn von 1500 Euro werde auch Jobs kosten, befürchtet Agenda Austria.

Wohnen, Bürokratie und Bildung
Dass es für private Anleger attraktiver werden soll, sich an gemeinnützigen Wohnbauträgern zu beteiligen, wird positiv bewertet. Die Mietzuschläge zu begrenzen, Befristungen zu erschweren, Steuern und Versicherungen aus den Betriebskosten herauszunehmen bringe hingegen keine einzige neue Wohnung. Im Gegenteil: Vermieter würden es sich überlegen, ob sie dann eine Wohnung nicht lieber leer stehen lassen.
Beim Bürokratieabbau mache Plan A „etwas Hoffnung“: So soll etwa für Fragen des Baurechts oder der Raumordnung nur mehr ein Gesetzgeber zuständig sein, was für Unternehmen Erleichterungen brächte. Begrüßt wird auch die Einführung der sogenannten "Sunset Clause": Gesetze sollen grundsätzlich für eine bestimmte Frist beschlossen werden.
Auch beim Bildungssystem ortet Agenda Austria „zwei große positive Schritte“: Erstens verabschiede sich die SPÖ vom ewigen Streitthema Gesamtschule, stattdessen soll mit zwei verpflichtenden, aber kostenlosen Kindergartenjahren, Geld für die Schulen nach einem Sozialindex und Anreizen für besonders gute Lehrer, an sogenannten "Problemschulen" zu unterrichten, gleiche Bildungschancen für alle entstehen. Zweitens wird ausdrücklich begrüßt, dass das gesamte Bildungswesen Bundessache werden soll.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017

Weltkrebstag: Paradigmenwechsel in der zielgerichteten Krebstherapie

Weltkrebstag: Paradigmenwechsel in der zielgerichteten Krebstherapie(C) krebsratgeber.at

Innovative Substanzen verbessern Prognose und Lebensqualität

Die medizinische Forschung hat in der Krebstherapie in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte erzielt. Fast vierteljährlich werden neue Therapien zugelassen bzw. das Einsatzgebiet der innovativen Immuntherapie um weitere Tumorarten ergänzt. Somit wird die Lebenserwartung der Patienten deutlich verlängert und ihre Lebensqualität signifikant verbessert. Experten sprechen von einer "Revolution in der Onkologie".
In vielen Bereichen der Tumortherapie fanden in jüngster Zeit enorme Entwicklungen statt. Beispielsweise läuft in der Behandlung von Tumoren des Urogenitaltraktes derzeit ein Paradigmenwechsel - diese Tumore sind wesentlich besser behandelbar als noch vor wenigen Jahren. "In Abhängigkeit von der Tumorart ist heute Langzeitüberleben auch in fortgeschrittenen Stadien möglich, die früher in kürzester Zeit zum Tod geführt haben", berichtet Manuela Schmidinger, Professorin an der Univ. Klinik für Innere Medizin I und Klinischen Abteilung für Onkologie sowie Programmdirektorin metastasiertes Nierenzellkarzinom an der MedUni im Wiener AKH.

Beispiel Blasenkarzinom
Aktuellstes Beispiel ist das Blasenkarzinom, der neunthäufigste Tumor des Menschen. Bisher bestand die Erstlinientherapie bei Metastasierung aus platinhältigen Chemotherapien, viele Patienten sind jedoch nicht einmal zu Behandlungsbeginn fit genug dafür. Nach Versagen dieser Therapie standen bisher kaum wirksame Optionen zur Verfügung. Daher war das metastasierte Urothelialkarzinom bisher mit einer schlechten Prognose verbunden.
Nach mehr als 30 Jahren ohne wesentliche Behandlungsfortschritte brachte die Entwicklung des Immuntherapeutikums Atezolizumab einen dramatischen Durchbruch.
„In Europa ist Atezolizumab derzeit noch nicht zugelassen", so Schmidinger. Aufgrund der positiven Studiendaten aus der Phase-II-Studie IMvigor 210 hat jedoch bereits die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) erste Schritte gesetzt und eine beschleunigte Zulassung von Atezolizumab für die Behandlung von Patienten mit bestimmten Formen von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem urothelialen Karzinom erteilt. Schmidinger ist optimistisch, dass sich die Prognose urologischer Tumoren weiter dramatisch verbessern wird: „Durch Kombination der besten Strategien wird die Zukunft urologischer Therapien noch wesentlich vielversprechender.“

Comprehensive Cancer Center (CCC) an der MedUni Wien und dem AKH
Einen zentralen Beitrag zu den stetigen Verbesserungen in der Krebsbehandlung leistet auch das CCC der Medizinischen Universität Wien und des Allgemeinen Krankenhauses unter der Leitung von Univ.-Prof. Christoph Zielinski, Leiter der Univ. Klinik für Innere Medizin I sowie der Klinischen Abteilung für Onkologie. Das 2010 gegründete CCC vernetzt alle Berufsgruppen der MedUni Wien und des AKH Wien, die Krebspatienten behandeln, Krebserkrankungen erforschen und in der Lehre bzw. der Ausbildung in diesem Bereich aktiv sind. Wesentliche Pfeiler sind hierbei u.a. Tumorboards. "Diese stellen die Basis interprofessioneller Therapieempfehlungen in der Onkologie dar und sind Schlüssel zu einer individuellen, bestmöglich abgestimmten Versorgung jeder einzelnen Patientin und jedes einzelnen Patienten unter Einschluss des Wissens aller um die jeweilige Erkrankung sich rankenden Disziplinen", erklärt Zielinski.
Des Weiteren wurden sogenannte "Units" errichtet, die den Bogen zwischen der klinischen Versorgung von Patienten mit bestimmten Krebsarten, der klinischen Forschung und der Grundlagenforschung spannen sollen. Darüber hinaus wurde die Plattform für "personalisierte Medizin in der Onkologie" (Molecular Diagnostics and Treatment in Oncology) etabliert. Diese bündelt die Expertise zur individualisierten Behandlung und fördert die Forschungsbemühungen auf diesem Gebiet.

Unterstützung im Berufsleben
Patienten leben trotz bzw. mit ihrer Tumorerkrankung deutlich länger als vor zehn, zwanzig Jahren. Moderne personalisierte Therapien werden die Chancen auf ein Langzeitüberleben weiter steigern. „Und damit rückt, neben dem Überleben, ein neuer Aspekt immer mehr in den Blickwinkel: die Lebensqualität und das Leben mit Krebs im Alltag", betont Univ.-Prof. Paul Sevelda, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Wien-Hietzing und Präsident der Österreichischen Krebshilfe.
Viele Menschen mit Krebs stehen mitten im Berufsleben. Die meisten sind während der Behandlung nicht in der Lage, ihrer Tätigkeit wie bisher nachzugehen. In der ersten Zeit der Erkrankung ist es notwendig und verständlich, dass die medizinische Behandlung, der Verlauf und die Wirksamkeit der Therapie im Mittelpunkt des Interesses der Patienten stehen. Berufspausen sind aber meist unumgänglich. Betroffene erleben in dieser Phase existenzielle sowie berufliche Unsicherheiten. „In den Krebshilfe-Beratungsstellen verzeichnen wir ein deutliches Ansteigen an der Notwendigkeit spezieller Beratungen zum Thema „Krebs und Beruf'", so Sevelda.

Teilzeitkrankenstand soll in Regierungsprogramm
Viele Patienten würden gerne nach der Therapie ihre Arbeit wiederaufnehmen, können aber ihre volle Leistung noch nicht erbringen. Bis dato wurden sie faktisch gezwungen, solange im Krankenstand zu verbleiben, bis sie zu 100 Prozent einsatzfähig sind. Es gab aber auch viele Krebspatienten die zu 100 Prozent arbeiten gingen, obwohl sie sich erst zu 50 Prozent einsatzfähig fühlten und sich damit überforderten. Die Österreichische Krebshilfe hat deshalb die Bundesregierung aufgefordert, die Möglichkeit eines "Teilzeitkrankenstandes" in das Regierungsprogramm aufzunehmen.
Nach sieben Jahren zäher Verhandlungen wurde die Wiedereingliederungsteilzeit Ende 2016 gesetzlich verabschiedet und tritt mit 1. Juli 2017 in Kraft. Damit besteht die Möglichkeit, eine Herabsetzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit für die Dauer von ein bis sechs Monaten mit dem Arbeitgeber zu vereinbaren - mit einer einmaligen Verlängerungsmöglichkeit (bis zu drei Monaten). Patienten haben - sofern sie sich in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis befinden und dieses davor mindestens drei Monate angedauert hat - die Möglichkeit, so schrittweise in den Arbeitsprozess zurückzukehren und sich stufenweise an die Anforderungen des Berufsalltages anzunähern.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Kunsthandwerk aus Beton: Eine Mutter macht Karriere

Kunsthandwerk aus Beton: Eine Mutter macht Karriere(C) dekolux

Eine 38jährige Mutter hat sich mit der Herstellung von handgefertigten Dekorationen aus Beton erfolgreich selbständig gemacht.

Ob Pflanztöpfe, Vogelbäder, Garten- und Geburtsschilder, Kerzen- und Teelichthalter, Haussegen, Türschilder oder Grabteller - alles entsteht in nicht selten wochenlanger Detailarbeit entsprechend dem Geschäftsslogan „mit Liebe handgemacht“.
„Für mich ist es wichtig, jedes Stück nach den Wünschen des Kunden individuell zu fertigen,“ erklärt Brigitte Pils, eine 38-jährige ehemalige Handelsangestellte und Mutter von vier Kindern aus Neustadtl an der Donau (NÖ). Allein das Mischen, Gießen und Binden des Betons, das Schleifen und Waschen bis zum Untergrundvorbreiten, Beschriften, Aufbringen von Schutzlack und die restlichen Dekorationen erfordern einen Arbeitsprozess bis zu drei Wochen.

Hobby wird zum Beruf
Die Geschäftsidee kam Pils „auf der Suche nach außergewöhnlichen Geschenken für Familie und Freunde. Im World Wide Web bin ich auf den Werkstoff Beton gestoßen und dachte, ich versuche es einmal. Es hat mir sofort großen Spaß gemacht, und immer mehr der Beschenkten fragten mich, wo ich das gekauft hätte.“
Zu ihren Kunden zählen Menschen, die rustikale Deko mögen und Wert auf Handgemachtes aus Österreich legen, sowie Leute, die zu besonderen Anlässen Außergewöhnliches suchen. Sonst kommen Betondekorgegenstände mittlerweile beinahe ausschließlich aus Fernost. „Ich bereue es keine Minute, mich selbständig gemacht zu haben“, sagt Pils, die ihr kreatives Startup „Dekofux“ genannt hat. „Einen normalen Job zu finden, ist als Mutter von vier Kindern sehr schwierig. Nun habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, kann mir meine Zeit selber einteilen und bringe Familie und Job in Einklang.“ Auf ihrer Homepage gibt es auch einen Webshop.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

Krebstag im Wiener Rathaus am 14. Februar 2017

Krebstag im Wiener Rathaus am 14. Februar 2017(C) wien.gv.at

Aufklärung und Erfahrungsaustausch sind für Krebspatienten und ihre Angehörigen besonders wichtig. Der Verein "Leben mit Krebs" lädt daher auch 2017 wieder zum Krebstag ins Wiener Rathaus.

Am Dienstag, 14. Februar, 10-15 Uhr, bieten namhafte Referenten bei freiem Eintritt ein umfassendes Vortragsprogramm inklusive einer Podiumsdiskussion zum Thema "Krebs 2020". Das breite Spektrum der Therapiemöglichkeiten bei Krebserkrankungen von Brust, Lunge, Haut, Prostata, Darm, Niere, Knochenmark und Lymphsystem stehen auf dem Programm.
Aber auch begleitende Themen wie Ernährung und Rehabilitation bei Krebs werden angesprochen", erklärt Univ.-Prof. Gabriela Kornek, Präsidentin des Vereins "Leben mit Krebs" und Ärztliche Direktorin des AKH Wien. Neben medizinischen Experten stehen auch Selbsthilfegruppen wie etwa Europa Donna Austria, Mamma Mia - Selbsthilfe bei Brustkrebs, Multiples Myelom Selbsthilfe, Plattform Hodenkrebs und Selbsthilfe Prostatakrebs vor Ort für persönliche Fragen zur Verfügung. Parallel zum Publikumstag findet auch eine Ärztefortbildung zum Thema Immuntherapie statt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017

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